Hexennacht

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Kailey

Was taten wir hier nur? Ich war zwar froh, Fynn und Lya wiedergefunden zu haben, doch wieso kam mir in diesem brennenden Gebäude alles so gruselig vor? Warum konnten wir nicht Violet holen und wieder verschwinden? Das war alles eine schlechte Idee gewesen... „Wartet mal, hört ihr das?", rief Lya plötzlich. Sofort blieben alle stehen und sahen zu ihr. Achja, jetzt hörte ich es auch! Klang so, als würde jemand Kisten hin und her schieben... „Was ist das?" Verwirrt sah ich sie an. Und wie sollte uns das helfen, Violet und Lewis zu finden?

„So, als würde jemand Sachen verschieben..." Henry sah nachdenklich zu mir. „Verschieben? Es klingt eher so, als würde sie jemand zerschmettern..." Fynn sah so aus, als würde ihm etwas klar. Worauf wollte er hinaus? „Als würde jemand etwas gegen die Wände schleudern!" Er sah aufgeregt zu Lya. „Wie ein Hexer!" Oh! Darauf wollten die beiden also hinaus! „Also denkt ihr, dass das Lewis ist?" Henry sah die beiden etwas skeptisch an. Doch Fynn zuckte nur mit den Schultern und rannte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Lya folgte ihm sofort. Doch Henry und ich sahen uns etwas unentschlossen an. Sollten wir? „Versuchen wir's?" Er sah mich fragend an. Ich wollte eindeutig nicht ohne die Hexen, die uns beschützen konnte, hier stehen bleiben! „Okay" Wir liefen los.

Als wir Lya und Fynn eingeholt hatten, standen sie gerade vor einer verschlossenen Tür, von der ich vermutete, dass Lewis dahinter war. „Wir sollten uns aufteilen", flüsterte Fynn, während man im Hintergrund immer noch die Kisten, oder was es war, die gegen die Wände geworfen wurden, hörte. „Falls etwas schief geht, sollten ein paar von uns hier bleiben", fügte er hinzu. Da hatte er wohl Recht! „Wie wäre es, wenn die mit Hexenkräften da rein gehen und die Menschen, die sich nicht wirklich verteidigen können, hier bleiben?" Etwas nervös lächelte ich ihn an. „Okay!" Lya stellte sich vor die Tür und sah nochmal zu Fynn.

„Und was sollen wir tun?" Henry sah mich nicht sehr begeistert über den Plan an. „Warten und nachsehen, ob sie Verstärkung brauchen" Ich wollte wirklich nicht da rein gehen und hoffte, dass das für Henry in Ordnung war. Denn was machte ich, wenn alle drei dort drin waren und dann meine Hilfe benötigten? „Geht klar, passt auf euch auf", rief Fynn noch und stellte sich dann neben Lya. Henry und ich stellten uns neben die Tür und lehnten uns an die Wand, um nicht gesehen zu werden. Währenddessen nahm Fynn Lyas Hand und die andere streckte er nach vorne, in Richtung Tür, was Lya ihm nachmachte. Was taten sie da? Funktionierte das? Sie zählten leise bis drei und stießen dann gleichzeitig aus ihren Händen dieses Magiedings, was die Tür aufsprengte und nach innen fliegen ließ. Woah, das war ja cool! Woher wussten sie, dass das funktionieren würde? „Oh, hi!", hörte ich Lewis' Stimme von drinnen. Schlagartig bekam ich Angst. Hoffentlich schafften die beiden das...

Lya

„Oh, hi!" Lewis wandte sich von dem Tisch, den er gerade gegen die Wand schleudern wollte, ab und winkte uns zu. „Hab mich schon gefragt, wann ihr auftaucht! Ich dachte, ein Gebäude anzuzünden reicht, aber jetzt muss ich hier auch noch diesen Krach machen, damit ihr endlich herkommt" Er hatte das Ratsgebäude angezündet? Oh, mein Gott... Er war ja verrückt... „Tja, da sind wir" Fynn starrte ihn finster an. „Naja, eigentlich hab ich durch Zufall erfahren, dass ihr hier seid, eigentlich wollte ich nur den Rat zerstören" Seit wann konnte er so durchdrehen? Ich sah mich in dem Raum um und erkannte, neben Lewis in einer Ecke stehend, Sam, Isabel und Violet. Oh, Gott... Was machten sie hier? Ich hatte die drei noch nie so verängstigt gesehen...

Anscheinend sah Lewis, dass ich zu ihnen sah, denn er rief: „Oh, ja! Ich hab meine Freunde auch gleich mitgebracht! Seht ihr? Jetzt sind wir wie ihr! 4 gegen 4, hm?" Er sah uns provokant an. „Vielleicht auch nur einer gegen 2, das wäre auch okay" Er zuckte mit den Schultern und ehe wir etwas tun konnten, streckte er seine Hand nach vorne und schleuderte uns beide, da wir noch immer Händchen hielten, ein paar Meter nach hinten. Das hatte sich aber stärker angefühlt als es sollte! Verwirrt sah ich zu Fynn, der durch den Aufprall meine Hand losgelassen hatte. „Was war das denn?", rief ich eher zu mir selbst, als zu Lewis, doch er fühlte sich angesprochen. Während wir uns langsam aufsetzten, erklärte er. „Ich war in so einer Bibliothek, einer Außenstelle vom Rat und hab mir ein paar Bücher zur Verstärkung eines Paktes geholt"

Geschockt sah ich ihn an .1. Weil er gerade zugegeben hatte, dass er in der Bibliothek war, also hatte er quasi gestanden und 2. Weil er nicht wusste, was das für Konsequenzen hatte! Einen Pakt mit dem Teufel zu verstärken war bestimmt nicht schlau! „Du hast unseren Onkel umgebracht!", schrie Fynn ihn an. Wir würden Arthur rächen... „Oh! Der Typ in der Bibliothek war euer Onkel!" Er lachte laut auf. Wieso musste er bei allem, was er sagte, so dämlich lachen? Wie so ein richtig schlechter Film-Bösewicht! Naja, vielleicht versuchte er auch, das zu sein... „Das ist echt lustig! Ich wollte ihn eigentlich nicht umbringen, er war mir eben im Weg" Er war ein Psychopath! Wie konnte er einfach so ein Menschenleben auslöschen ohne irgendein Gefühl zu zeigen? Okay, Arthur war kein Menschenleben, sondern ein Hexer, nein, ach egal... er hatte es auf keinen Fall verdient zu sterben!

Wutentbrannt nahm Fynn wieder meine Hand. Er hatte Recht! Jetzt war es an der Zeit, Arthur zu rächen! Wir verbanden unsere Kräfte, um mit Lewis' verstärkter Energie mitzuhalten, und schleuderten ihn gegen den Tisch, den er vorhin gegen die Wand schlagen wollte. Irgendwie ironisch. „Hey, ihr seid gut", lachte er, als er sich aufrichtete, „Aber jetzt bin ich wieder dran" Er hob beide Hände nach oben und schloss die Augen. Ängstlich beobachtete ich sein Vorhaben. Dann schloss er seine Augen und als er sie wieder öffnete, leuchteten sie schwarz. Das war kein gutes Zeichen... Plötzlich begannen alle Gegenstände im Raum schwarz zu leuchten, in derselben Farbe wie seine Augen. Was war hier los? Der Tisch, gegen den wir ihn geschleudert hatten, leuchtete, alle Schränke leuchteten, die zerbrochene Tür leuchtete und nachdem alles im Raum leuchtete, begannen auch Violet, Isabel und Sam zu leuchten! Die drei sahen uns hilflos an und begannen zu schreien, als sie plötzlich mit den anderen Gegenständen in die Luft gehoben wurden. Was hatte er vor?

| Oh, und danke für - oh, mein Gott - 400 Leser!! Echt krass, wie viele Leute ich mit meiner kleinen Geschichte erreichen kann! Ich weiß, das sag ich zu oft, aber: Danke an jeden einzelnen Leser! Ich hoffe, es gefällt euch!
Eure Jellie