Kapitel 2

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Die Nacht war viel zu kurz, denn keine 3 Stunden später wurde ich schon wieder geweckt. „Aufstehen Kleine.", weckte mich mein Opa. Ich trug noch immer den Pulli und die Jeans von gestern. Mein Blick fiel verschlafen auf die Uhr. 6:15. „Wann beginnt die Schule hier?", murmelte ich verschlafen. „8:00 Uhr.", lächelte er. Also kann ich noch duschen. „Soll ich dir etwas zu essen machen?", wollte er wissen. „Nein danke, habe keinen Hunger.", lächelte ich, danach schwang ich mich schweren Herzens aus dem viel zu bequemen Bett, und trat an meinen Koffer. Dort suchte ich mir ein schwarzes Langarm T-Shirt mit roten kleinen Rosen darauf, und eine normale Jeans. Unterwäsche und Socken durfte ich natürlich auch nicht vergessen. Voll-beladen mit Duschzeug, Bürste, Zahnbürste, Gewand und einem Handtuch machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer. Es war etwas kleiner, hatte schwarze Fliesen und braune Wände. Links von mir befand sich eine Dusche und gleich gegenüber einem Spiegel, ein Waschbecken und ein kleiner Kasten. Ich legte alles auf den Boden, zog mich aus und stieg dann in die Dusche. Das warme Wasser ließ mich kurz aufseufzen. Es fühlte sich so gut an. Die ganzen Sorgen und Gedanken waren für einen Moment verschwunden, doch die Wirklichkeit holte mich schnell wieder ein. Der Gedanke an diesen einen Tag kam zurück. Dieser schreckliche Tag, der Tag der mir mein Leben zerstörte. Tränen schossen mir in die Augen. Plötzlich fühlte ich mich wie wenn die Wände näher kamen. Als würden sie mich zerquetschen, weswegen ich mich schnell duschte und dann hinaustrat. Ich trocknete mich ab, zog mich an und flitze mit dem schmutzigen Gewand hinunter zu meinem Opa. „Wo soll ich das hin tun?", fragte ich ihn. Er saß am Küchentisch und trank Tee. „Unten im Keller ist ein Wäschekorb.", meinte er lächelnd. „Ich wollte auch fragen wo ich dir helfen kann. Ich meine im Haushalt.", forschte ich nach. „Ich wäre dir dankbar, wenn du den Geschirrspüler immer ein und ausräumen könntest. Und wenn du die Wäsche auch noch aufhängen könntest würdest du mir einen riesen Gefallen tun.", bat er mich. „Natürlich.", lächelte ich, danach lief ich schnell in den Keller. Der Wäschekorb stand gleich neben der Treppe, genauso wie die Waschmaschine. Seufzend ging ich die Stiegen wieder hinauf, zurück in die Küche wo ich mich zu meinem Opa setzte. „Es ist nicht dein Schuld.", begann er aus heiterem Himmel. „Doch, ein wenig.", gab ich als Antwort. Das war gelogen. Es war meine volle Schuld. „Jeder macht Fehler.", versuchte er es weiter. „Meiner hat 2 Leute umgebracht.", fuhr ich ihn an, danach zog ich mich wieder zurück. „Du konntest es nicht wissen.", redete er weiter. „Aber ich hätte es wissen müssen.", murmelte ich. „Niemand konnte wissen, dass es so endet.", das war das letzte Wort. Damit war das Thema vorzeitig beendet. „Ich habe dich gar nicht gefragt ob du irgend ein Hobby hast.", wechselte er das Thema. „Nicht das ich wüsste.", zuckte ich mit den Schultern. „Wir werden schon etwas finden.", lächelte er, dann fiel sein Blick auf die Uhr. „Verdammt wir sind spät dran.", rief er aus. Überrascht sah ich auf die Uhr. O Gott schon 7:45. Jetzt wusste ich von wem ich diese Unpünktlichkeit hatte. „Brauche ich etwas mit außer einer Tasche, einer Federschachtel und einen Block?", fragte ich. „Nein, deine Bücher bekommst du in der Schule.", erklärte er hektisch. Schnell schlüpfte ich in meine Stiefel, lief hinauf in mein Zimmer und schnappte mir meine Tasche mit allem drinnen und dann zurück zu meinem Opa der nun ebenfalls fertig war. Ich lächelte ihn an, dann schloss er die Tür und die restlichen Schlösser auf und wir traten nach draußen. Irgendwann musste ich ihn fragen wieso er so viele hatte. Schnell schwangen wir uns ins Auto. „Deine Schule ist nur 5 Minuten von hier entfernt. Wenn es dir nichts macht kannst du in der Früh zu Fuß hingehen, oder mit mir mitfahren. Abholen kann ich dich leider nicht da ich bis 18 Uhr arbeite.", erklärte er. Sofort nickte ich, dann waren wir auch schon da. Wir standen vor einem großen alten Gebäude. Von überall stürmten Teenager in das Gebäude. „Kommst du mit?", fragte ich ihn. Mein Herz begann zu rasen. Ein wenig Angst machte sich in mir bereit. „Klar, immerhin muss ich noch deine Daten angeben.", lächelte er. Erleichtert atmete ich auf, dann schnallte ich mich ab und stieg aus. Mein Opa tat es mir gleich. „Na dann los.", versuchte ich mich selbst aufzumuntern. Das wird nicht gut enden......

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