Ein Klopfen an meinem Fenster riss mich aus meiner Starre. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich hier am Boden gesessen war. Meine Beine waren bereits eingeschlafen und mein Hintern fühlte sich so an, als hätte er nie existiert.
Mit verweinten Augen hob ich den Kopf. Gott, jetzt drehte ich schon durch. Ein Seufzer verließ meinen Mund, als ich mich daran machte aufzustehen."Shorty?" Ich stoppte. Mein Herz begann wie wild gegen meine Brust zu schlagen. War es bereits 20:00 Uhr? Instinktiv wollte ich auf die Uhr meines Laptops schauen. Scheiße, was hatte ich getan? "Komm schon, mach die Tür auf."
Ich spürte wie ich vor Aufregung anfing zu zittern, bevor ich mich daran machte zur Balkontür zu gehen. Kurz blieb ich davorstehen, sah durch das Glas direkt in sein Gesicht. Seine grünen Augen leuchteten sogar im Dunklen. Ohne es wirklich zu wollen wurde mir warm. Ein Lächeln entwich mir, was auch ihn kurz zum Schmunzeln bracht. "Normalerweise lasse ich keine Streuner in mein Haus.", grinste ich, danach öffnete ich die Tür.
Innerlich war ich geschockt darüber, wie locker ich mit dem Fakt umging, dass ich einen Mörder in mein Haus ließ. "Streuner? Ich bin ein fucking Tiger.", hörte ich ihn nuscheln. Gleich drauf stand er direkt vor mir. Ein kalter Wind zog von draußen herein, aber das war nicht wichtig. Er stand so nah, dass ich die Wärme, die von seinem Körper ausging, förmlich spüren konnte.
Kurz sagte niemand etwas, dann begann Shadow sich umschauen. Sein Blick blieb bei den zerrissenen Zeichnungen hängen. Etwas in seinem Blick veränderte sich. Ich glaubte so was wie Mitleid zu erkennen, so als kannte er meine Situation."Willst du darüber reden?", es klang wie ein Seufzer. Wollte ich darüber reden? Ihm so nur noch mehr Möglichkeiten geben um mich anzugreifen? Etwas in mir läutete Alarm. Will ich das? Und was, wenn er mich auslacht, weil meine Probleme für ihn ein Witz sind. Nein! Das würde er niemals machen. "Du musst nicht....es war nur ein V.....", ich unterbrach ihn mit einem Nicken. Ich wusste nicht wieso, aber ich vertraute ihm. Vielleicht würde Sprechen einiges verändern. Innerlich krampfte sich alles in mir zusammen, als ich langsam auf mein Bett zuging und mich im Schneidersitz auf die Kopfseite setzte. Shadow zögerte kurz, das konnte ich an der steifen, kurzen Bewegung erkennen, bevor er es mir gleichtat und sich mir gegenüber setzte. Er sah mich jedoch nicht an, sein Blick war nach rechts gewendet. Unterbewusst begann ich ihn erneut zu mustern. Er hatte stark ausgeprägte Kiefermuskeln. Seine Haare glänzten im Licht meiner Lampen fast ganz schwarz. Ob sie es wirklich waren oder einfach nur dunkelbraun, konnte ich nicht sagen. Erschrocken atmete ich auf, als Shadow sich ruckartig zu mir drehte und mich so beim spannen erwischte. Toll gemacht Kathrin...wieder einmal typisch. Ich spürte wie die Röte in meine Wangen schoss. Er jedoch begann breit zu grinsen, was mich einerseits überraschte und andererseits verzauberte. Ich musste mich räuspern, sonst wäre das nichts geworden.
"Also, alles hat mit einem einfachen Kinobesuch begonnen."
Shadow Pov.
"Also, alles hat mit einem einfachen Kinobesuch begonnen."
Ich sah ihr an, wie schwer es ihr fiel, das hier zu tun. Vielleicht hätte ich nicht fragen sollen. Gott wie dämlich war ich bitte. Und trotz des Krieges, den ich in mir führte lauschte ich Kathrins Worten aufmerksam. Jeder Blinde konnte sehen wie sie in die Erinnerung eintauchte, als sie darüber sprach wie sie und ihre Eltern das Kino besuchten. Ein verträumtes Lächeln zierte ihre Lippen. Sie sah mich nicht an, starrte in die Luft, was es mir ermöglichte sie nebenbei zu mustern. Sie war wunderschön, ohne Zweifel. Mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. Doch meine Aufmerksamkeit wurde von einer Träne abgelenkt die langsam ihre Wange hinunterlief. Kathrins Gesicht verzog sich zu einem schmerzvollen Ausdruck, der selbst mir einen Stich verpasste. Die Tränen wurden mehr, genauso wie die Schluchzer. Sie brach ab, sah mir direkt in die Augen. Ihre waren geschwollen, ihre Nase und Wangen rot.
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Lost
RomanceMan nehme, Ein Mädchen mit starken Depressionen Einen Jungen der sich hinter einer echten Maske versteckt Man hat, 2 Schicksale 2 Personen 1 Geschichte ------------------Textaussnitt------------------------- "Hast du Angst vor mir?", seine Stimme...