Kapitel 4

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Eine halbe Stunde später läutete die Glocke. Endlich heim. Gemeinsam mit Lia ging ich aus dem großen Gebäude. Es war halb 4. „Wollen wir noch schnell etwas trinken gehen? Dann können wir uns noch ein wenig unterhalten.", schlug sie vor. „Wieso nicht?", lächelte ich. Immerhin hatte ich noch Zeit bis mein Opa heimkommen würde. Lia zeigte auf ein kleines Café gleich gegenüber der Schule. Eilig überquerten wir die vielbefahrene Straße. Wir setzten uns auf einen Tisch gleich bei dem großen Fenster. „Okay also erkläre.", bat ich sie. „Gut. Das ist so. Seit einem halben Jahr treiben drei Person hier in London ihr Unwesen. Zwei Jungs und ein Mädchen. Niemand weiß wer sie wirklich sind. Das Mädchen ist bekannt dafür, dass sie die beste Diebin aller Zeiten ist. Der eine Junge dürfte der Stratege sein der alles plant, aber auch er hat schon die ein oder andere Person verletzt. Und dann gibt es ihn, den Anführer.", sie zeigte auf das Blatt das sie gezeichnet hat. „Er hat schon ein paar, ach was labere ich da, er hat schon viele Menschen auf dem Gewissen. Er ist für seine Brutale Art bekannt. Er zögert nicht jemanden zu ermorden." Ihre Stimme senkte sich. Von Wort zu Wort wurde sie leiser. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Die plötzlich so fröhliche Lia wurde plötzlich so ernst wie kein anderer es jemals könnte. „Aber wieso tun sie das?", fragte ich völlig geschockt „Auch das weiß niemand, doch es geht das Gerücht um das es sich um Rache handelt. Diese 3 Personen dürften früher 4 gewesen sein. 2 Jungs 2 Mädchen, doch die Freundin des jetzigen Anführers solle ermordet worden sein, und jetzt will er sich an ganz London rächen. Genauso wie die beiden anderen.", murmelte sie. „Deswegen sind die Sicherheitsmaßnahmen so hoch wie sonst nirgends. Um 6 muss jeder daheim sein, ab da beginnen sie herumzulaufen und sich ihre Opfer zu suchen." Ich bekam Angst. Mein Blick fiel eilig auf die Uhr. „Lia, es ist 5 vor 6.", stotterte ich. Erschrocken sah sie auf die Uhr. Die Zeit war viel zu schnell vergangen. Ich wartete darauf das sie anfing zu lachen und mir erzählte das sie mich nur verarscht hatte, doch es kam nichts. Ihr Blick wurde bloß panisch. „Wir müssen sofort heim.", drängte sie. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche, genauso wie ich mir meine. „In welche Richtung musst du.", fragte ich sie panisch. „Rechts.", meinte sie. Mein Blick fiel nach links. Es war bereits dunkel. Keine Menschenseele befand sich mehr auf der Straße. Leichter Wind wehte und es wurde kalt. „Wie lange musst du gehen.", fragte sie. „Fünf Minuten.", gab ich leise von mir. „Okay ich nur drei. Wir laufen beide. Hier meine Nummer. Schreib mir sofort.", bat sie mich. Ich nickte, dann liefen wir beide los. Adrenalin strömte durch meinen Körper als ich die menschenleeren Straßen heimlief. Mein Herz raste. Erst ein Schrei ließ mich erstarren. Aus Angst hätte ich fast mitgeschrien, doch ich hielt mir selbst den Mund zu. Tränen schossen mir in die Augen als der nächste Schmerzerfüllte Schrei einer Frau ertönte. Panisch und hektisch zugleich sah ich mich um, bis ich ihn entdeckte. Graue Weste, blaue Jeans, etwas längere Haare. Er hatte eine Frau gegen die Wand gedrückt. Die Frau weinte. In seiner linken Hand hielt er einen Dolch. Ich zuckte zusammen als er ausholte und ihn ihr direkt in den Oberschenkel rammte. „Du bist selbst schuld, wenn du um diese Zeit hier herumläufst.", schrie er sie an, danach zog er den Dolch heraus. Die Frau begann panisch zu weinen als er ein weiteres Mal ausholte. Ich schluchzte kurz, dann schaltete sich mein Instinkt ein. Ich griff in meine Tasche und nahm das dickste Buch heraus. Physik. Dafür würde mich meine Physiklehrerin vielleicht killen, aber das war mir egal. Mit so viel Kraft die ich noch hatte, da alles in mir weich wie Pudding war, warf ich das Buch gegen seinen Hinterkopf. Er erstarrte in seiner Bewegung bis er sich aufrichtete, die Frau zu Boden fallen ließ und sich zu mir umdrehte. Ich begann zu weinen, doch ich versuchte die Tränen zurückzudrängen. „Eine kleine Heldin?", fragte mich die Person vor mir. Er war fast einen Kopf größer als ich. Er hatte braune Haare und grüne stechende Augen die mich fixierten. „Du hast gerade deinen Tod besiegelt.", lächelte er. Jetzt würde ich sterben

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