Kapitel 39

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Die Zeit verflog. In 3 Tagen war Weihnachten.

Der erste Schnee war bereits gefallen. Jeder war glücklich. Ich hatte gemeinsam mit Lia Weihnachtsgeschenke gekauft. Shadow hatte mich jeden Abend besucht. Ich versuchte immer noch meine Gefühle für ihn zu verdrängen, doch innerlich wusste ich schon längst, dass mein Herz ihm ohne Zweifel, voll und ganz verfallen war. Bei mir war er so anders. Führsorglich und dennoch gefährlich. Er strahlte so viele Geheimnisse aus. Jedes Mal versuchte ich etwas neues herrauszubekommen, doch er blockte sofort a, wurde kalt und verschwand. Die Angriffe wurden weniger, verschwanden jedoch nicht ganz. Ich wusste nicht ob es an mir lag, dass er so friedlich war, oder ob es einfach war, weil bald Weihnachten war. Innerlich hoffte ich, dass es wegen mir war. Im Gegensatz zu Shadow verheilt sich mein Großvater. Ich sah ihn immer weniger und falls ich ihn einmal sah, konnte er mir nicht einmal in die Augen sehen. Auch der Gerichtstermin rückte näher und mit jedem Tag bekam ich mehr Angst davor. Ich wusste nicht wie ich reagieren würde. Wie sollte ich diesem Mann in die Augen sehen? Wie konnte ich mich meiner Vergangenheit entgegenstellen. Immerhin war ich lange genug vor diesem Moment weggelaufen. Meine Depressionen hatten sich zurückgezogen. Lia ließ ihnen gar keine Chance zurückzukommen. Sie war immer Glücklich, steckte mich damit an und brachte mich zu lachen, und wenn sie nicht da war, kam Shadow um mit mir zu reden oder mich abzulenken. Luke war immernoch nicht aufgetaucht. Langsam geriet er in Vergessenheit. Der Stuhl vor mir wurde nun von einem neuen Schüler besetzt. Niemand erwähnte seinen Namen.                                                       „Träumst du schon wieder?", seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Geistig abwesend drehte ich mich zu ihm an. Ich verdrehte lächelnd meine Augen. Mein Herz begann wie wild gegen meine Rippen zu schlagen. Die Röte die mir in die Wangen schoss versuchte ich zu vertuschen. Shadow lies sich neben mir auf den Schreibtisch fallen. Seine Augen waren so grün. Unbewusst verlor ich mich in ihnen. Auch er machte keine Anstalten den Blickkontakt abzubrechen. Mein Atem stockte, als sein Gesicht meinem Näher kam. Komm schon, doch er zuckte zurück, so als wär ihm etwas eingefallen. Mist. Ich unterdrückte dass Gefühlt dass sich in mir aufbaute. Ich war verletzt, wollte es ihm jedoch nicht zeigen, weswegen ich anfing zulächeln und so tat als hätte ich das gerade nicht mitbekommen. „Wie war die Schule, Shorty.", begann er Small Talk. Ich hasste das. „Gut. So wie immer hald.", murmelte ich, während ich anfing weiter an meiner Zeichnung herumzukritzeln. Stille trat in den Raum. Komm schon Kathrin. Sag was! „Bald ist Weihnachten.", meinte ich, ohne ihn anzusehen. „Ich versteh nicht was daran so toll ist.", presste er hervor. Verwirrt sah ich ihn an „Magst du Weihnachten nicht?" Als Antwort schüttelte er den Kopf. Ich sah ihm an, dass er seine aufkommende Wut versuchte zu verdrängen. Misstrauisch beobachtete ich ihn. Ich wollte zu einem weiteren Satz ansetzen als er mich unterbrach. „Kathrin lass es.", seine Stimme war drohend. „Aber.....", wollte ich widersprechen. „Kathrin.", seine Stimme nahm einen drohenden Ton an. Für einen kurzen Moment hielt ich meinen Atem an. Er stand auf und drehte sich von mir weg. Unschlüssig stand ich auf, um auf ihn zuzugehen, blieb dann aber doch etwas vor ihm stehen. Sicherheitshalber. „Wieso kannst du mir nicht endlich alles erzählen. Ich lebe in so viel Unklarheit. Du kommst jeden Tag zu mir und dennoch weiß ich nicht einmal wie du wirklich heißt.", von Wort zu Wort wurde meine Stimme immer lauter. „Sei leise.", knurrte er. „Was willst du von mir, wieso bringst du Leute um. Wieso bist du so?", ich wusste, dass ich aufhören hätte sollen, doch mein stolz lies dass nicht zu. Er hatte mich lange genug in der Dunkelheit herumsuchen lassen. „Es reicht.", seine Stimme war so laut und furchteinflößend, dass ich einen Schritt zurück. Seine grünen Augen wurden Dunkel, seine Mimik hart und kalt. „Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Hör mir jetzt genau zu. Du bist wie eine Puppe für mich. Du spielst in meinem Spiel, nicht umgekehrt. Wenn ich will, dass du still bist, dann bist du es. Sei froh, dass ich einen guten Tag hatte, ich weiß nicht wie es sonst laufen würde. Du bist ein schwächliches Mädchen, dass schon längst nicht mehr hier wäre, wenn sie nicht gerettet worden wäre. Wieso habe ich so jemanden wie dich nur am Leben lassen ". Während seiner Rede schossen mir Tränen in die Augen, die langsam meine Wange hinunter liefen. Alles in mir krampfte sich zusammen. Mein Herz fühlte sich so an, als würde es in tausende Teile brechen. „Und dennoch kommst du jeden Tag." Bitterkeit schwand in meiner zitternden Stimme mit. Meine Trauer verwandelte sich in Wut. Auf ihnen und auf mich. Ich wurde gepackt und gegen die Wand gedrückt. „Du solltest lernen zu schweigen.", kam in mir auf. Sein Griff um meine Handgelenke war fest und brannte. „Und du solltest lernen, dass ich nicht in deinem Spiel mitspielen werde.", mit meiner ganzen Kraft lehnte ich mich gegen ihn. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, denn er lies mich los. Sein Blick verriet mir, dass er gleich explodierte. „GEH.", schrie ich ihn an. „Du hast dir gerade dein eigenes Leben zerstört.", knurrte er. Bevor ich ihm widersprechen konnte verschwand er nach draußen in die Dunkelheit. Kaum war er weg lies ich mich auf den Boden fallen. Lauthals weinend vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Wieso war ich so dumm und wieso tat es so weh. War das sein Plan gewesen? Mein Herz zu brechen, weil es einfach mehr weh tat als zu sterben. Ich hatte mich in ihn verliebt und wie ich das hatte. Ich liebte ihn, ein scheiß Monster. Diese Erkenntnis lies mich noch mehr weinen. Ein Schrei entwich meiner Kehle. Ich begann zu frösteln. Kälte breitete sich in meinem Körper und meinem Herz aus. Mein Zimmer kühlte ab. Er hatte es geschafft. Mich zu brechen obwohl ich kurz davor war endlich damit klar zu kommen. Falls du dass hier liest. Du hast mich zerstört. Hast mir mehr weh getan, als alle anderen auf dieser scheiß WElt 

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