Sie kam auf uns zugestürmte, drängte mich weg und umarmte ihn. Ich übersah ihren Blick, den sie mir zu warf, nicht. „Hallo Mara.", lächelte er sie mit seinem charmanten Lächeln an. Seine Augen waren jedoch bei mir. Er ließ mich nicht los. „Katze?", ertönte die Stimme von Lia. Erst jetzt konnte ich mich von seinem Blick lösen. „Ich bin hier.", gab ich als Antwort. Ein letztes Mal sah ich ihm noch direkt in die Augen, dann ging ich zu Lia. „Diese scheiß Schlange.", fluchte sie, als ich mich neben sie stellte. „Gehen wir wieder rein.", bat ich sie panisch. „Natürlich.", meinte sie, dann gingen wir wieder auf unsere Plätze. Dort unterhielten wir uns noch ein wenig darüber was wir diese Woche so vor hatten, dann ging das Stück auch schon weiter.
„Was war das denn für ein scheiß Ende.", rief Lia als wir aus dem Bus stiegen. Ich begann leise neben ihr zu kichern. „Lach nicht. Das kann doch nicht wahr sein.", meckerte sie weiter. „Du kannst es nicht ändern.", lächelte ich sie an. Das Theater Stück endete damit, dass „Der Maskierte" von einem Mann aus Rachsucht erschossen wurde. Nicht wirklich erheiternd, aber was sollte man machen. Mein Blick fiel auf den Big Ben. Noch eine halbe Stunde dann würde die Uhr 18:00 Uhr schlagen. „Kathrin, ich muss heim, wir sehen uns morgen.", verabschiedete sich Lia von mir. Schnell umarmten wir uns, dann verschwand sie auch schon. Auch ich machte mich auf den Weg heim. Steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und summte nebenbei die Melodie mit. Zuhause angekommen, machte ich mir wieder Spiegeleier, die dieses Mal besser wurden als gestern, aß sie und ging dann in mein Zimmer. Ich drehte die Musik meines Handys auf laut und tanzte ohne nachzudenken durch mein Zimmer. Es war das erste Mal das meine Gedanken bei etwas Anderem waren. In dem Moment dachte ich nicht daran was passiert war, jedoch hielt das nicht lange, denn die Glocken schlugen zur vollen Stunde. Meine Laune wurde getrübt. Die Lust herum zutanzen verging mir. Bedrückt trat ich an das Glas meiner Balkontür. Ich starrte hinaus ins Leere. Blöde Stadt, dachte ich mir. Meine Freiheit war nun auch weg. Ich spürte als die nächsten Gedanken in meinen Kopf traten.
„Mama.", fragte ich. Alles rauchte. Ich sah alles verschwommen. Meine Augen konnten einfach kein klares Bild fassen. „Papa?", meinte Stimme wurde leiser. „Antwortet doch.", schrie ich sie an.
Mich durchfuhr ein Schauer, der mich zusammen zucken ließ. Tränen schossen mir in die Augen. Ich musste schluchzen und mein Herz krampfte sich zusammen. Ich wollte zu meinem Koffer, wollte die Klinge holen, doch durch einen schwarzen Schatten der plötzlich auf meinem Balkon stand schrie ich auf und wurde so aufgehalten. Grüne Augen stachen in der Dunkelheit heraus. „Lass mich rein.", hörte ich die Person knurren. Zögernd schüttelte ich den Kopf. Mir liefen immer noch Tränen über die Wange. „Du hast drei Sekunden sonst breche ich sie auf.", drohte er mir. Panik machte sich, schon ein zweites Mal heut, in mir breit. Ich zitterte als ich den Schlüssel berührte. Mir fehlte sogar die Kraft ihn umzudrehen. Erst beim zweiten Anlauf klappte es. Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen flog sie auch schon auf. Ich kam kaum mit, denn schneller als ich sehen konnte wurde ich gepackt und gegen meine Wand gedrückt. Aus verheulten Augen sah ich ihn an. „Bringst du mich jetzt endlich um.", flüsterte ich. Ich hatte keine Angst mehr. Ich konnte nichts mehr ändern. Ich hatte ihn hereingelassen. Ich sah wie seine Maske kurz brach, doch er fing sich schnell wieder. Ohne etwas zu sagen zog er den Ärmel meines Pullis hoch. Zum Vorschein kamen meine roten Blut unterlaufenen Einschnitte und die Einkerbungen der fast verheilten. Ich hörte wie er tief einatmete, dann sah er mir direkt in die Augen. „Wo ist sie.", er klang bedrohlich. „Wer?", stellte ich mich dumm. „Du weißt es.", knurrte er. Er presste mich noch stärker gegen die Wand. „Was interessiert es dich.", fuhr ich ihn spitz an. „Gute Frage.", meinte er. „Ich kann es einfach nicht leiden, wenn mir jemand meinen Spaß verdirbt.", erklärte er. Was meinte er bitte? Welchen Spaß hatte ich ihm bitte genommen. „Also ich frage dich ein letztes Mal, wo ist die scheiß Klinge.", wurde er lauter. Ich begann zu wimmern. Ich konnte sie mir nicht wegnehmen. Er würde mir den einzigen Beweis wegnehmen das ich noch lebte. Unbewusst wanderte mein Blick zu meinem Koffer. Er durfte das wohl mitbekommen haben, denn er ließ mich los, sodass ich zu Boden fiel. Er stürmte auf den Koffer zu. Meinen Blick richtete ich auf seinen Dolch, den er an seinem Gürtel befestigt hatte. Sollte ich es wagen? Langsam stand ich auf, als er den Koffer aufriss und wild darin begann zu suchen. Langsam trat ich auf ihn zu, bevor ich meine Hand nach der Waffe ausstreckte. Mein ganzer Körper zitterte. Ich traute mich nicht zu atmen, ich unterdrückte sogar meine Schluchzer. Gerade als ich ihn fassen hätte können drehte er sich zu mir um, um mich erneut gegen die Wand zu drücken. „Dumme Idee Shorty. Ganz dumme Idee.", er war wütend. So wütend war er noch nicht einmal als er die Frau angegriffen hatte. Sein Griff wurde stärker. Er setzte an um etwas zu sagen, doch das Geräusch eines zufahrenden Autos unterbrach ihn. Erschrocken sah ich zu meiner Tür. „Bitte tu ihm nichts.", flehte ich. „Dann sag mir wo diese Scheiß Klinge ist.", schlug er den Handel vor. Alles in mir Krampfte sich zusammen. Schluchzennickte ich, weswegen er mich losließ. Mit wackeligen Schritten trat ich auf den Koffer zu. Tränen rannen mir die Wange hinunter als ich mich davor hinkniete, und anfing die Klinge zu suchen. Als ich sie dann auch endlich in meiner Hand hielt begann ich noch stärker zu zittern. „Kath.", ertönte die Stimme meines Opa. Mein Blick fiel zurück zu Shadow der mich eindringlich ansah, danach viel sein Blick auf das kleine Ding das ich fest umklammerte. „Gib es her.", knurrte er, als er mein Handgelenk packte und mich auf die Beine zog. Ich sah es mir noch einmal genau an, bevor ich es ihm in die Hand drückte. „Kathrin alles okay?", ertönte erneut die Stimme meines Großvaters. „Ja alles okay.", ich versuchte meine Stimme so normal klingen zu lassen wie es nur ging. Shadow trat nah an mich heran. Ich wollte bereits zurücktreten, doch er packte mich an meinen Schultern. Seine Maske saß wie angegossen auf seinem Gesicht. Sein Atem prallte an meiner Haut ab. Mein Herz begann panisch zu schlagen. „Wage es ja nicht neue zu kaufen. Sollte ich es mitbekommen, dann wird der Tod dein kleinstes Problem gewesen sein.", drohte er mir, dann war er durch meine Balkontür hinaus in die Dunkelheit verschwunden. Der Schock saß zu tief. Keine Träne kam mehr aus meinen Augen. Mein Blick fiel starr hinaus. Direkt auf den Big Ben. Mein ganzer Körper zitterte. Mein Kopf wollte einfach nicht begreifen was gerade passiert war. Mir wurde kalt und das lag ganz sicher nicht daran, dass das Fenster offen war. Okay vielleicht ein wenig.
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Lost
RomanceMan nehme, Ein Mädchen mit starken Depressionen Einen Jungen der sich hinter einer echten Maske versteckt Man hat, 2 Schicksale 2 Personen 1 Geschichte ------------------Textaussnitt------------------------- "Hast du Angst vor mir?", seine Stimme...