Kapitel 14

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Sonntags war nicht wirklich etwas passiert genauso wenig wie Montags, es sei denn ihr nennt einen Biologie Test wichtig. Naja egal, jetzt saß ich jedenfalls neben Lia im Bus zur Westminster School. Ich war aufgeregt, weil ich weder wusste was mich dort erwartete, noch ob ich Alex sehen würde. Dieser Junge war so....komisch. Ich konnte ihn nirgends einordnen, und das passte mir gar nicht. „Okay meine Schüler. Bitte bleibt beisammen.", bat uns unsere Lehrerin, dann stürmten alle Schüler, außer Lia und mir, aus dem Bus. Erst als sich der Stau der sich im Innerem des Busses gebildet hatte stand wir auf. „Mit Geduld geht es schneller.", seufzte Lia. „Weil du ja geduldig bist.", verdrehte ich lachend die Augen. Für diese Aussage boxte sie mir gegen die Schulter, dann stellten wir uns in die Zweierreihe. „Was glaubst du was uns erwartet?", fragte uns Luke, der sich mit Max hinter uns gestellt hatte. Lia neben mir wurde augenblicklich rot. „Ich hoffe nichts Schlimmes.", murmelte ich. Mein Blick war auf zwei weitere Busse gerichtet die gerade zufuhren. Gleich darauf betraten wir die alte und riesengroße Schule. Staunend sah ich mich um. Nicht nur ich war von hier begeistert. „Hier entlang.", ertönte die schrille Stimme unserer Lehrerin. Durch das Gedrängel und den Lärm verschwand sie fast, da sie nicht unbedingt die Größte war. Nur mit Mühe kamen wir schlussendlich in einem großen Saal mit einer Bühne an, wo Sessel aufgestellt waren. Bei einem Zettel wo unser Klassenname draufstand, blieben wir stehen um uns in die beiden reservierten Reihen zu setzen. Ich setzte mich mit Absicht so hin, dass Lia direkt neben Luke saß. Dafür erntete ich jedoch einen Killer-Blick, der mich ein wenig einschüchterte, doch dann sah sie mich dankend an. Durch ein Knistern wurden wir aus unserer Blickkonversation gerissen. Auf der Bühne, die die Schüler aufgebaut hatten, stand eine Frau mit orangen Haaren, die zu einem strengen Dud zusammengebunden waren und dazu trug sie einen schwarzen Bleistiftrock und eine weiße Faltenbluse. „Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit.", begann sie zu sprechen. Ihre Stimme klang so autoritär, dass jeder im Raum sofort verstummte. „Ich darf Sie alle auf der Westminster School begrüßen. Ich bin froh das sie unserer Einladung gefolgt sind. Die Schüler haben ein kleines Theater bezüglich der momentanen Situation Londons vorbereitet. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.", mit diesen Worten trat sie von der Bühne. Kurz wurde geklatscht, dann ging das Licht aus. Nur die Scheinwerfer die die Bühne beleuchteten, brannten noch. Mein Blick war gebannt auf die Bühne gerichtet. Es ertönte ein Schrei. Irritiert suchte ich die Fläche nach dem Verursacher ab. Und plötzlich stand er da. Shadow. Es war nicht der Echte. Das konnte ich sofort erkennen. Er war zu klein, außerdem hatte er blaue Augen. Der Schrei kam von einem Mädchen auf der Bühne, das anscheinend das Opfer spielen sollte. Wow, von wo kam mir diese Szene nur bekannt vor?

Eine dreiviertel Stunde später waren wir bei der Hälfte des Stücks angekommen. Es hatte sich herausgestellt das es sich sozusagen um eine Liebes-Mord und was weiß ich was für eine Geschichte handelt. Mein Kopf rauchte jedenfalls, außerdem hatte ich Kopfschmerzen. Und gerade als das Mädchen erfahren sollte wer ihr Verehrer unter der Maske war ertönte ein "Schuss" und das Licht ging an. Man hörte wie eine tiefe Stimme „Pause" in ein Mikrophon sprach und somit das Stichwort gab aufzustehen, doch falsch gedacht. Die Direktorin trat auf die Bühne was hieß, dass wir noch sitzen bleiben mussten. „Ich bitte Sie hier drinnen nicht zu essen. Draußen stehen Tische und Sessel. Danke für Ihr Verständnis.". Damit begann zu Pause die, was ich so mitbekam, eine halbe Stunde dauerte. „Können wir auch bitte hinaus gehen.", bat ich Lia. „Ja. Hier ist es so stickig das man fast umkommt.", stimmte sie zu. Nach diesen Wörtern standen wir auf. Lia bat Luke, mit knallrotem Kopf, mich und sie hinauszulassen. Er willigte natürlich sofort ein. Dankend lächelte sie, dann schlängelten wir uns gekonnt aus der Reihe hinaus. Luke warf dabei einen Blick auf eine gewisse Stelle, an der er eigentlich nicht hinsehen sollte. Deswegen warf ich ihm einen drohenden Blick zu, den er nur lächelnd beantwortete. „Ich gehe schnell auf die Toilette. Wartest du hier?", wollte Lia wissen. „Klar.",lächelte ich, danach war sie auch schon in der Menschen menge verschwunden, die sich hier gebildet hatte. Ich betrachtete die Gesichter etwas genauer, bis mir zwei grüne Augen auffielen, die mich direkt ansahen. Alexander stand dort. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, dabei wendete er den Blick nicht von meinen Augen ab. Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen. Was wollte er. Am liebsten wäre ich weggelaufen, doch mein Körper blieb stehen. Panik machte sich in mir breit als er vor mir zum Stehen kam. Ohne etwas zu sagen packte er meinen Arm, was mich leise aufschreien ließ, da er direkt gegen die Stelle drückte, bei der ich mir vor kurzem selbst wehgetan hatte. Geschockt zog er die Hand zurück. „Alex.", ertönte die nervige Stimme von Mara. Und zum ersten Mal seit ich hier bin, war ich froh, dass sie auftauchte.

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