„Danke, dass du mich abgeholt hast.", bedankte ich mich bei meinem Opa als wir das Haus betraten. „Kein Problem Kleines.", lächelte er, dann verschwand er auch schon in sein Zimmer. Seufzend machte ich mich auf den Weg in mein Badezimmer, indem ich mir meine Schlafsachen anzog, meine Wunden verband, mich abschminke und meine Haare zu einem Dutt band. Ohne etwas zu ahnen trat ich in mein Zimmer. Ich wollte sofort wieder umdrehen als ich sah wer auf meinem Bett saß. Shadow saß da, seinen Blick auf mich gerichtet. Ruckartig drehte ich mich um, um aus dem Zimmer stürmen, doch ich wurde gepackt, die Tür wurde zugeschleudert. Keine Sekunde später wurde ich gegen die Wand gepresst. „Du solltest deine Balkontür nicht unverschlossen lassen Shorty.", lächelte er hämisch, dann wurde er wieder tot ernst. Sein Blick fiel auf meinen Verband, bevor er mein Kinn grob packte. Man sah ihm an, dass er mich am liebsten anschreien wollte, doch er sagte nichts. Durch seine Maske konnte ich seine Gefühle und Gesichtszüge vielleicht nicht erkennen, aber ich konnte an seiner Berührung spüren das er ruhiger wurde. „Willst du unbedingt sterben?", flüsterte er. Kurz riss ich meine Augen auf. „Und selbst wenn, es geht dich nichts an.", knurrte ich. Keine Ahnung woher dieser Mut kam. „Und wie mich das was angeht! Das habe ich dir schon einmal gesagt. Ich mag es nicht wenn meinem Eigentum etwas passiert!" Danach verschwand er in der Dunkelheit.
„Lauf schneller.", ertönte Lias stimme als ich an ihr vorbeilief. Ich verdrehte bloß die Augen. Wer brauchte Sport eigentlich? Niemand! Wir übten gerade Staffellaufen, doch meine Gedanken waren wo ganz anders. Sie waren bei ihm und seinen Augen. Sein Blick der mich eindringlich ansah. Er hatte mich sein Eigentum genannt, dann war er verschwunden und tauchte auch nicht mehr auf und das eine ganze Woche nicht. Es war nichts passiert, außer, dass Shadow und seine Bande 9 weitere Menschen auf dem Gewissen hatten. Ich hatte auch eine weitere Geigenstunde. Zu meiner Überraschung muss ich sagen, dass es mir Spaß machte. Ich vergaß alles um mich herum, weswegen ich fast 5 Stunden am Tag übte. „Kathrin wo bist du mit deinen Gedanken. Sicher nicht auf der Laufbahn.", schrie die Stimme meiner Turnlehrerin mir hinterher. Genervt legte ich einen Zahn zu, um Maja, einem Mädchen aus meiner Klasse, die Staffel zu übergeben. Lächelnd verdrehte sie die Augen, worauf ich ebenfalls Lächelte, dann lief sie los. Keuchend stellte ich mich neben Lia die mich amüsiert ansah. „Katze, du läufst wie ein Huhn.", zog sie mich auf. „Lieber ein Huhn als ein Faultier.", lächelte ich sie zuckersüß an. Gespielt entrüstet sah sie mich an, bevor wir anfingen loszulachen. „Hast du heute etwas vor?", fragte Lia mich als wir uns beruhigt hatten. Kurz musste ich nachdenken. „Nein, nicht das ich wüsste.", meinte ich schulterzuckend. Lia sah mich Augenbraun wackelnd an. „Lust bei mir zu übernachten?", schlug sie mir vor. Ohne auch nur zu überlegen nickte ich. „Ich müsste hald schnell meinen Opa fragen.", erklärte ich ihr. „Ist mir bewusst.", lachte sie. Wie auf mein Kommando läutete die Glocke. Überglücklich sah ich Lia an, dann machten wir uns auf den Weg in die Umkleide. Dort zuckte ich sofort mein Handy und wählte die Nummer meines Opas. Er hob auch sofort ab. „Hi Kath. Was gibt's?", ertönte seine Stimme aus dem Hörer. „Ich wollte dich fragen ob ich heute bei Lia schlafen dürfte. Bitttteeee?", bat ich mit einer kleinen Mädchen Stimme. Ich merkte das er begann zu überlegen. „Okay. Aber morgen schläfst du wieder daheim.", erlaubte er es mir. Mein Blick fiel in Lias Augen. Leicht begann ich zu nicken, weswegen sie sofort anfing wie eine Wilde herumzuspringen. „Danke Opa.", mit diesem Satz legte ich auf. Lia fiel mir sofort um den Hals. „Ich muss dann aber schnell heim, meine Sachen holen.", erklärte ich. Als Antwort nickte sie. „Du bist die erste Person die bei mir schläft.", grinste sie. Verwirrt sah ich sie an. „Falls es dir nicht aufgefallen ist, du bist meine einzige Freundin, seit ich denken kann.", lächelte sie traurig. Zuerst sah ich sie ungläubig an, doch dann sah ich das traurige Funkeln in ihren Augen. Sie sagte die Wahrheit. Dieses wunderbare Mädchen war wirklich ewig alleine gewesen. Kurz sah ich sie eindringlich an, bevor ich ihr wieder um den Hals fiel. „Jetzt hast du mich, und mich wirst du nicht mehr los.", versprach ich ihr. Dankend sah sie mich an, dann zogen wir uns um, und machten uns auf zur nächsten Stunde.
3 Stunden später standen wir vor Lias Haus. Mit jedem Schritt den wir gegangen waren wurde sie immer nervöser. Sie versuchte es so gut zu verstecken wie es nur ging, doch ich sah es ihr an. Vor ihrer Haustür begann sie so stark zu zittern, dass ich ihr den Schlüssel aus der Hand nehmen musste und aufsperrte. Von drinnen ertönten laute Stimmen. Es hörte sich so an als würde jemand streiten. Lia neben mir versteifte sich. Besorgt sah ich sie an, dann betrat sie das Vorzimmer. Mein Blick fiel auf die vielen leeren Bierflaschen die überall verteilt waren. Leise schloss ich die Tür hinter mir. „Soll ich die Schuhe ausziehen?", fragte ich sie leise. „Nein.", murmelte sie. „Mama wir sind da.", rief sie. Plötzlich wurde es ganz still. Alles verstummte. „Hallo Schätzchen." Eine Frau mittleren Alters stand vor uns. Sie hatte die gleichen lockigen Haare wie Lia, sie sahen sich wirklich ähnlich, nur ihre Augen unterschieden sich. „Du musst Kathrin sein. Lia hat schon viel von dir erzählt.", Lias Mutter trat auf mich zu. Mit jedem Schritt den sie näher kam, wurde das Veilchen unter ihrem Auge immer größer. Ich versuchte meine Erschrockenheit zu verbergen. Leicht Lächelnd streckte sie mir die Hand entgegen. „Freut mich sie kennen zu lernen Frau...." „Nenn mich Elisabeth.", unterbrach sie mich. Lächelnd nickte ich. Hinter Elisabeth tauchte ein Junge auf. Er war nur ein wenig älter als Lia und ich. „Das ist mein Bruder Liam.", stellte sie mir ihren Bruder vor. Der nickte mir bloß zu Begrüßung zu. „Ist er daheim?", fragte Lia noch schnell. Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Er kommt erst am Sonntag wieder.", erklärte sie. Man hörte die Freude und die Angst in ihrer Stimme. Lia nickte, dann deutete sie mir ihr zu folgen. Das tat ich auch. Wir gingen Stiegen hinauf, dann einen kleinen Gang entlang. Links war ihr Zimmer. Es war schön eingerichtet und aufgeräumt, im Gegensatz zu den anderen zimmern in diesem Haus. Völlig in Gedanken setzte ich mich auf Lias großes Bett. „Ich weiß das du Fragen hast.", unterbrach sie die Stille. Leicht verwirrt sah ich ihr direkt in die Augen, bevor ich leicht nickte. Meine Freundin begann zu seufzen, bevor sie sich vor mich auf den Boden setzte. Panik machte sich in mir breit. Was hatte sie bloß zu verbergen?
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Lost
RomanceMan nehme, Ein Mädchen mit starken Depressionen Einen Jungen der sich hinter einer echten Maske versteckt Man hat, 2 Schicksale 2 Personen 1 Geschichte ------------------Textaussnitt------------------------- "Hast du Angst vor mir?", seine Stimme...