Kapitel 41

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Ich wollte mich nicht zu ihm umdrehen, ich wollte ihm nicht ins Gesicht sehen. Ich wollte schreien und weglaufen. Seit unserem "Date" hatte ich nichts mehr von ihm gehört, und es war mir recht, so wie es war. "Also wirst du niemals Falten bekommen.", fauchte ich ihn an, während ich mich umdrehte um ihm direkt in seine grünen Augen zu sehen. Kurz zog er eine Augenbraue hoch bevor er seine Augen verdrehte, was ziemlich gut aussah. Warte was? Kathrin! "Fahr deine Krallen wieder ein. Es freut mich auch dich zu sehen.", er setzte sein schönstes Lächeln auf, mit dem er mich bestimmt in seinen Bann ziehen hätte können, wenn Lia mich nicht aus dieser scheiß Situation geholt hätte. "Fröhliche Weihnachten Alex.", wünschte sie ihm, während sie mir ihre Hand um die Schulter legte. Sie wusste was zwischen uns vorgefallen war, und ich wusste, dass sie ihn gerade am liebsten köpfen wollte, dennoch blieb sie freundlich. Dieses Mädchen erstaunte mich jedesmal aufs Neue. "Danke, aber ich mag Weihnachten nicht wirklich.", gestand er. Kurz sah ich ihn geschockt an, bis ich wie von alleine in die Situation von vor 2 Tagen katapultiert wurde. Meine Laune sank in den Keller, als ich an Shadows Blick dachte und an seine Worte. Mein Herz verpasste mir einen Stich, der mich kurz zucken ließ, doch ich verdrängte ihn. Luke trat neben seinen besten Freund. "Lasst euch eure Stimmung nicht von diesem Miesepeter verderben.", versuchte er die Stimmung zu lockern, was wohl nicht so einfach war, wie er dachte. "Lia kommst du? Wir holen neuen Punsch. Den letzten hast du ja schließlich fallen lassen.", wandte er sich an sie. Einen kurzen Moment lang sah sie Alex noch misstrauisch in die Augen, bevor sie sich zu Luke drehte, ihn anlächelte und nickte. "Schaffst dus alleine?", wisperte sie mir zu. Augenverdrehend nickte ich. "Ja Mama.", lachte ich, dann verschwand sie auch schon. Und jetzt stand ich hier. Neben Alex, in peinlicher Stille. Immer wieder sah ich zu ihm, um gleich drauf meinen Blick ganz schnell wieder abzuwenden. "Hör zu.", begann er seufzend. Mit seiner Hand fuhr er sich frustriert durch die Haare. "Das was im Café passiert ist, tut mir unendlich leid. Mir tut alles leid.", verwirrt sah ich ihn an. Was meinte er mit alles? Vielleicht den Ball. Sanft lächelte ich ihn an. "Ist gut. Es hatte wenigsten etwas positives.", lachte ich. Verwirrt sah er mir in die Augen. "Ich durfte mitansehen wie Mara mal richtig fertig gemacht wird"

Schlussendlich wurde der Ganze Tag wunderschön. Luke und Alex wichen nicht mehr von unserer Seite. Wir haben viel gelacht, und Geschichten von früher erzählt. Ich hatte abgeschaltet, ihnen zugestimmt, mitgemacht und zwischendurch auch einmal etwas erzählt. Ich hielt mich zwar zurück, fühlte mich jedoch nach langer Zeit unbekümmert. Wir trafen auch auf ein paar meiner Klassenkameraden, die ich nach sehr langer Zeit ein wenig besser kennenlernte. Lia hatte recht gehabt. Dieses Weihnachten wurde zu einem wunderschönen, fast unvergesslichen Fest.

Alex Pov.
Stumm sah ich sie an, als sie über einen von Luke's schlechten Witzen lachte. Ihr Lachen war so schön. Sie war so wunderschön. Immer noch lachend drehte sie ihren Kopf zu mir, lächelte mich an und trank dann von ihrem Punsch. Ihre Wangen waren rot angelaufen und ihre Haare wegen der roten Mütze auf ihrem Kopf verwuschelt. Es tat mir leid, was ich ihr angetan hatte, was ich ihr gesagt hatte. Sie hatte etwas besseres verdient. Sie konnte am wenigsten etwas dafür, was passiert war, was mich geprägt hatte. Ich musste mich bei ihr entschuldigen. Ich war so ein Idiot gewesen. "Und kommst du mit?", Luke drehte sich zu mir. "Was?", fragte ich ihn verwirrt. "Wir wollen uns noch in ein Café setzen und ein wenig reden. Den Mädchen wird kalt.", erklärte er mir. Ich drehte mich zu Kathrin, die mich bittend ansah. Ich bemerkte, wie sie versuchte es zu verdrängen, dennoch war es so offensichtlich, dass sie wollte, dass ich mit kam, weswegen ich nickte.
Keine 10 Minuten später saßen wir auch schon im nächstbesten Café, gleich in die Ecke. Es war kurz nach 5, was hieß, dass wir noch ein wenig Zeit hatten. Kathrin sah beschäftigt aus dem Fenster. "Alles okay?", fragte ich sie, mit leiser Stimme. Erschrocken sah sie mich an, bevor sie nickte. Ich hatte sie wohl aus ihrer Träumerei gerissen. Unbewusst begann ich sie genauer zu Mustern. Sie hatte eine kleine Narbe auf der linken Wange, und wunderschöne Augen. Ich spürte einen Tritt gegen mein Bein. Angepisst drehte ich mich zu Luke, der mir deutete nicht so sehr zu starren, aber das konnte ich nicht. Dieses Mädchen zog mich an. Alles an ihr faszinierte mich. Sie erinnerte mich so an....... Egal. Sie ist perfekt, nur das weis sie nicht. Und ich Idiot habe es ihr nicht leichter gemacht. Anstatt ihr zu sagen, wie perfekt sie ist, habe ich sie fertig gemacht, und dafür hasste ich mich. Es war an der Zeit, das alles wieder gut zu machen. Ich wollte sie, und ich brauchte sie. Ich hatte mich in dieses Mädchen verliebt, in ihre sture, freche Art. Seit sie mir gezeigt hat, dass sie keine Angst vor mir hat. Seit sie mir gezeigt hat, dass ich noch ein Herz habe.

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