»Du kommst mit?« fragte ich überrascht und sah ihn verwirrt an.
Lächelnd antwortete er mit einem Nicken. Okay, es freute mich, dass ich Zeit mit ihm verbringen konnte, aber wieso wollte er plötzlich mitkommen?»Musst du denn nicht arbeiten, oder so? Ich bin vier Tage dort.« hinterfragte ich weiter.
Er zuckte daraufhin nur mit den Schultern und ich sah ihn weiterhin verlangend an, bis er sprach.»Ja, aber nichts, was ich nicht auch von Stockholm aus machen könnte.« antwortete er schließlich und ich nickte nur langsam.
»Ich will einfach nur bei dir sein.« seufzte er und sah mir tief in die Augen.
»Wenn du das nicht willst, ist das auch okay.« fügte er hinzu und ich schüttelte meinen Kopf.
»Nein, nein! Natürlich will ich das! Ich habe nur Angst, dass du wichtigere Dinge vernachlässigst wegen mir.« erklärte ich ihm und er kam näher.
»Es gibt für mich nichts Wichtigeres als dich.« flüsterte er und seine Lippen streiften meine.
Ich merkte sofort, worauf das wieder hinauslief. Weil ich auch etwas anderes mit Harry machen wollte, als nur Sex zu haben, löste ich mich nach kurzer Zeit von ihm. Irgendwas musste doch los sein. Er konnte mir nicht erzählen, dass alles in Ordnung war, wenn er sich so verhielt.»Was ist los?« fragte er und küsste weiter meinen Hals entlang.
»Vielleicht solltest du mir das sagen.« warf ich ihm vor und er stoppe sofort und sah mich an.
Er atmete tief durch und ich griff nach seinem Shirt was am Bettende lag, um es mir überzuziehen. Meine Unterhose nahm ich auch und zog sie mir unter der Decke an. Still beobachtete er mich, wie ich aufstand und zur Terassentür ging, um sie zu öffnen. In diesem Raum war es plötzlich unglaublich stickig.»Also?« fragte ich vorwurfsvoll während ich mit verschränkten Armen mitten im Raum stand und zu ihm sah.
Weil ich davon ausging, dass dieses Gespräch dauern konnte, nahm ich auf dem großen Stuhl in der Ecke des Zimmers Platz und sah abwartend zum Größeren. Bevor ich mich setzte, nahm ich die Boxershorts und Jogginghose die darauf lagen und warf sie Harry zu. Während er sich anzog, starrte ich vor mich auf den Boden. Warum war er wieder so? Ich zog meine Beine an mich und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab.»Also...« fing er an und ich hörte auf.
»Es ist einfach alles so viel. Ich habe dich wieder und es ist verrückt für mich. Ich war die letzten Monate kurz davor innerlich zu sterben. In mir ist einfach die ganze Zeit eine Angst. Angst, dass ich dich wieder verlieren könnte. Angst, dass dir etwas passiert.« er machte eine Pause und ging runter vom Bett.
Harry hatte Angst? Wirklich? Der Harry der mich immer ermutigt hatte. Der von dem ich immer wieder beeindruckt war, wie er alles ohne große Schwierigkeit meisterte. Er war nicht jemand der Angst hatte, weil er so selbstsicher war. Er spielte auch immer den Starken für die die er liebte. Doch um mich hatte er Angst. Er machte sich tatsächlich Sorgen um mich und das ließ mein Herz schmelzen.»Ich bin zu dieser Hochzeit gegangen ohne einen Plan. Du kennst mein Leben, seitdem ich in der Öffentlichkeit stehe, ist ungefähr jede Sekunde meines Lebens geplant. Aber dort war ich ohne jeglichen Ahnung und Idee. Dass du mich überhaupt in deine Wohnung gelassen hast, war überraschend. Ich bin einfach dankbar, dass du wieder da bist. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Deswegen bin ich so komisch.« während er sprach stand er mitten im Raum und fuhr sich durch die Haare.
Ich hörte ihm zu und ließ jedes seiner Worte einsinken. Meine Augen wurden glasig und als Harry das sah, kam er zu mir. Ich wusste nicht wieso, aber er machte mich emotional.»Melli, ich liebe dich. Über alles. Ich will dich nie wieder gehen lassen. Ich will, dass du meine Freundin bist. Ich will dich auf allen Familienfeiern und bei allen meinen Freunden als meine Freundin vorstellen. Ich will, dass du an meiner Seite bleibst, für immer.« sprach er und die erste Träne kullerte über meine Wange.
Vorsichtlich wischte er sie mit seinem Daumen weg. Er griff nach meiner Hand und zog mich auf die Beine. Das war alles zu viel für mich. Das letzte Mal, als Harry mich nach einer Beziehung gefragt hatte, wurde ich zwei Stunden später gekidnappt. Dieses Mal standen wir nur halb angezogen mitten in seinem Schlafzimmer. Wir waren zwei chaotische Leute. Er war sehr beschäftigt mit seinem Leben und ich mit meinem, aber wir hatten wieder zueinander gefunden. Seitdem ich ihm in Shanghai begegnet war, drehte sich meine ganze Welt irgendwie nur noch um ihn. Ich war nicht dieser Typ von Mensch, der sich von jemandem anderen abhängig machte, oder für jemanden anderen fiel. Doch für Harry Styles war ich gefallen. Und wie ich das war.
Ohne ihm großartig zu antworten, presste ich meine Lippen auf seine und lächelte unter Tränen. Er liebte mich. Ich hatte nun wohl einen Freund. Offiziell.
Man sagt immer, es gibt nichts Schmerzvolleres als jemanden zu lieben, der einen nicht liebt. Doch im Gegensatz dazu, gibt es nichts Schöneres, als jemanden zu lieben, der einen liebt. Es war ein schwerer und holpriger Weg, aber Harry und ich waren schon weit gekommen. Wir waren so unglaublich weit gekommen, dass man es eigentlich nicht glauben konnte. Nach allem was passiert war, liebten ich diesen Mann trotzdem. Ich liebte ihn. Das zeigte mir, dass es nichts auf dieser Welt gab, was mich aufhalten konnte, ihn zu lieben. Auch wenn ich mir manchmal wünschte, ich wäre nicht so abhängig von ihm.»Ich liebe dich auch.« hauchte ich gegen seine Lippen und er zog mich an der Taille wieder zu sich.
Wir hörten auf uns zu küssen und sahen uns einfach an. Plötzlich passierte etwas, was den Moment hätte nicht mehr zerstören können. Mein Magen knurrte und das Geräusch hallte im gesamten Raum, in dem es totenstill war. Ich konnte spüren, wie meine Wangen anfingen zu glühen und Harry lachte auf. Ohne ein Kommentar abzugeben, nahm er meine Hand und zog mich aus dem Zimmer und in Richtung der Treppen.»Pizza? Asiatisch? Ich kann auch für uns kochen.« fragte er über seine Schulter, während ich ihm die Treppen nach unten folgte.
Immer noch peinlich berührt schwieg ich. Unten drehte er sich dann um und sah mich lächelnd an.»Also?« fragte er und sah auf mich herab.
»Keine Ahnung, entscheide du.« überließ ich ihm und er grinste.
Ich bekam einen Kuss auf die Stirn und er drehte sich dann um.»Gut, dann kochen wir.« sagte er, klang aber immer noch fragend dabei, weswegen ich einfach nur nickte.
Harry wusste ganz genau, dass ich absolut nicht kochen konnte, deshalb wollte er es machen.»Oder du machst es und ich sehe zu.« zwinkerte ich ihm zu, während er seinen Kühlschrank öffnete.
Der folgende Abend war einer der schönsten in meinem Leben. Harry und ich lagen anschließend auf seiner bequemen Couch, die ich sehr vermisst hatte und aßen das Essen was er gekocht hatte. Es schmeckte genial und ich fragte ihn mehrmals, wieso er so gut kochen konnte, aber eine Antwort bekam ich nicht. Wir lachten, redeten und waren nie weiter als dreißig Zentimeter voneinander entfernt. Ich lag mit meinem Freund rum und war glücklich.
Alles schien perfekt. Meine Welt, die vor einigen Monaten noch zu zerbrechen drohte, schien heil zu sein. Es wäre aber nicht mein Leben gewesen, wenn am nächsten Morgen nicht dieser eine Anruf gekommen wäre. Dieser eine Anruf, der alles wieder zu Nichte machte. Der Anruf, der schon wieder alles was ich an Glück aufgebaut hatte, niederriss und zerstörte.
Sorge.
Angst.
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love destroyed through truth 2 | [H.S.]
FanfictionEr war zurück und mit ihm, ihre Ängste. Genauso wie er vor über einem halben Jahr, plötzlich in Mellis Leben getreten war, tat er es wieder. Sie bemühte sich, ihn aufrichtig zu lieben, doch Harrys Auftauchen, lüftete neue Geheimnisse. Während ihrer...