chapter thirty-one

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Ich riss meine Augen auf und starrte ihn an. Er konnte nicht von mir verlangen, schon nach weniger als vierundzwanzig Stunden, eine Antwort zu haben!

»Ich weiß es nicht, ich...« fing ich an und stoppe mich selbst.
Was hielt mich eigentlich ab? Ich bekam Unterstützung und wurde geliebt. Wir hatten das Geld und, mehr oder weniger, die Zeit für ein Kind. Plötzlich hatte ich so etwas, wie einen kompletten Gedankenumschwung. Einerseits bedeutete ein Kind, unendliche Arbeit und Energie, andererseits bedeutete es Liebe und Geborgenheit. Vor meinen Augen spielten sich Bilder ab, wie Harry mit einem kleinen Baby auf dem Arm saß und es anlächelte. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich atmete tief durch. Konnten meine Hormone sich für einen Moment mal bitte entscheiden? Genervt seufzte ich laut und starrte auf den Boden.
Ich hatte Angst, ich war unsicher und alles fühlte sich falsch an, aber ich hatte meine Entscheidung getroffen. Ein paar große Schritte, bewegte ich mich auf das Bett zu und setzte mich drauf. Ich krabbelte zu Harry und setzte mich auf ihn. Automatisch legte er seine Hände auf meine Hüften und sah mir in die Augen. Etwas verwirrt und überfordert, sah er von meinem linken, zu meinem rechten Auge.

»Wir kriegen ein Baby.« sagte ich leise und lächelte ihn an.
Er fing an zu strahlen und drückte mich fest an sich. Ich kicherte und schmiegte mich an ihn. Meine Entscheidung war komplett wahnsinnig und ich realisierte gar nicht, was das alles bedeutete. Aber ohne mir Sorgen zu machen, ließ ich alles auf mich zukommen. Zumindest nahm ich mir das vor. Das war das, was er wollte. Und ich wollte es auch. Ich war mir nicht sicher, aber ich hatte das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Erschöpft und zufrieden schlief ich in Harrys Armen ein.


»Warum ist das eigentlich kein Lied von mir?« waren die ersten Worte die ich, von dem Mann neben mir, am nächsten Morgen hörte, als mein Shawn-Mendes-Weckerton losging.

»Schreib ein Lied über mich und es wird mein neuer Wecker.« gähnte ich und griff nach meinem Handy, um es auszumachen.

Wir machten uns fertig und gingen ausnahmsweise im Hotel frühstücken. Schon beim Aufstehen war mir etwas schlecht, aber ich versuchte es zu ignorieren.

»Hast du dir schon überlegt, was wir nach Stockholm machen?« fragte Harry mich, während ich etwas von meinem Kaffee trank.
Ich fühlte mich nicht wohl in diesem Hotelrestaurant, weil ich das Gefühl hatte, alle würden uns anstarren. Aber ich bildete es mir wahrscheinlich nur ein.

»Also ich dachte, dass wir jetzt vielleicht mal ein bisschen Abstand gebrauchen könnten und du zu dir nachhause fliegst und ich zu mir.« sagte ich zu ihm und versuchte, so gut es ging, ernst zu bleiben.

»Oh, okay.« kam es überrascht von Harry und er schob nachdenklich seine Augenbrauen zusammen.

»Und du sagst, ich kann nicht gut schauspielern.« lachte ich und er blickte auf.

»Ich wusste, dass du lügst.« kam es dann von ihm und mein »Ja, ja natürlich!« folgte sofort darauf.

»Also großartig geplant, habe ich nichts, aber am Samstag, übermorgen, ist die Geburtstagsfeier von meinem Papa und ich wollte dich fragen, ob du mit mir hingehen möchtest. Du wurdest eingeladen.« fragte ich ihn vorsichtig und nahm noch einen Schluck von meinem Getränk.
Ich hatte nach wie vor Angst, ihn meiner Familie vorzustellen. Harry war etwas Besonderes für mich und ich wollte, dass meine Familie ihn mochte. Und dass er sie auch gut leiden konnte.

»Sehr gerne!« lächelte er mich, zu meiner Überraschung an.

»Aber ich habe dir schon von meiner Familie erzählt. Also sieh es als Warnung.« grinste ich ihn an und er nickte.

»Ich bin mich sicher, dass ich sie mögen werde. Erst recht wegen deinen Erzählungen.« lachte er und ich war gespannt, wie alles ablaufen würde.

love destroyed through truth 2 | [H.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt