chapter thirty-eight

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»Wir sind zusammen. Freund und Freundin.« erklärte er ihr und mein Herz setzte aus.
Moment. Was hatte er gesagt? Noch nicht? Ich riss meine Augen auf und sah ihn an. Mein Gehirn hatte die erste Sache noch gar nicht richtig verarbeitet, als Marie die nächste Bombe platzen ließ.

»Wollt ihr mal Kinder haben?«
Diesmal wanderte sein Blick zu mir und ich schluckte hörbar. In meinem Kopf ging ich die Möglichkeiten durch. Ich konnte ihr doch die Wahrheit sagen, oder? Ich wollte sie nicht anlügen. Sie war klein und würde es sowieso in drei Stunden wieder vergessen haben. Sie würde unsere Familie zum nächsten Mal sehen, wenn ich es auch tun würde, also konnte sie niemandem etwas verraten, bevor ich es tat.

»Ja, irgendwann bestimmt.« nahm Harry mir aber meine Antwort vorweg und die Achtjährige nickte wissend.

»Möchtest du auch etwas Süßes?« fragte ich Olivia, die mit dem Rücken an meiner Brust lehnte und die ganze Zeit still in meinem Schoß saß.
Sie schüttelte den Kopf und ihre kleinen Löckchen wackelten wieder. Im Gegensatz zu ihrer brünetten Schwester, hatte sie eine wunderschöne dunklere Haarfarbe. Sie war wirklich ein hübsches Kind.

»Willst du Harry nicht erzählen, wie es in deinem neuen Kindergarten ist?« fragte ich sie und sie zuckte unsicher mit den Schultern.
Bei fremden Personen war sie anfangs immer etwas zurückhaltend, aber das würde sich bessern, wenn sie ihn erst richtig kennenlernte. Das wusste ich.

»Wow, du gehst schon in den Kindergarten?« fing Harry an und sie nickte stolz. 

»Und hast du schon Freunde dort gefunden?« fragte er sie und wieder nickte sie.

»Und wie heißen die?« wollte er wissen und sie beugte sich etwas unsicher nach vor, um sich am Tisch festzuhalten.

»Alice und Maisie.« sprach sie leise.
Mein Freund wollte sie gerade noch etwas fragen, als sie aber, zu unserer Überraschung, von sich aus anfing zu erzählen.

»Früher auch Tessa, aber die mag ich jetzt nicht mehr, weil sie nur noch mit Millie spielt und Millie ist blöd.« beschwerte sie sich und Harry hörte ihr zu.

»Warum ist Millie blöd?« wollte er dann von ihr wissen und das Eis zwischen ihm und Oliva war gebrochen.
Sie rutschte auf meinem Schoß nach vorne, um ihre kleinen Ellenbogen am Tisch abzustützen und Harry alles genau zu schildern.

»Immer, wenn ich etwas zum Spielen nehme, kommt sie und will es auch haben. Sie macht mir immer alles nach! Und sie nimmt mir alle meine Freunde weg.« kam es traurig von ihr.
Natürlich war der Kinderexperte Styles, sofort von ihrer Geschichte mitgerissen und fragte sie, wieso Millie denn so etwas tat.
Olivia war so beschäftigt damit, ihm alles über die vermeintlich böse Kindergartenkollegin zu erzählen, dass es ihr gar nichts ausmachte, dass ich aufstand und sie alleine auf dem Sessel saß. Weil Marie ihre paar Gummibärchen aufgegessen hatte, nahm ich die Schüssel und räumte sie weg. Ich stellte den beiden Kleinen jeweils ein Saftpäckchen hin, was sie allerdings nicht beachteten, weil Marie mittlerweile auch angefangen hatte, sich über eine gemeine Klassenkameradin aufzuregen. Die beiden erzählten Harry alles mit so viel Elan, wie als ob er etwas gegen die Böse Millie und die Gemeine Estelle machen konnte.
Weil zwischen den Dreien alles ganz gut zu laufen schien, ging ich aus der Küche und zu der Tasche der Mädchen. Ich brachte sie ins Schlafzimmer und fing an darüber nachzudenken, wo sie schlafen sollten. Zu viert konnten wir nicht in mein Bett, das wäre zu eng geworden. Harry und ich konnten auf der Couch schlafen. Ich konnte sie aber wiederum auch nicht alleine im Schlafzimmer schlafen lassen, während wir oben waren. Mein Gehirn rauchte förmlich, bis mir einfiel, dass ich eine aufblasbare Gästematratze im Keller hatte. Die würde perfekt neben das Bett passen. Also konnten die Kleinen darauf schlafen, das wäre groß genug für sie, und Harry und ich gleich daneben auf dem Bett. Entschlossen ging ich wieder in die Küchen und wollte, in das nette Kaffeekränzchen der drei, einwerfen, dass ich kurz etwas holen musste.

love destroyed through truth 2 | [H.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt