chapter fifteen

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Langsam löste ich mich von Harry und richtete mich auf. Ich sah im Bett umher, doch konnte das iPhone nicht finden. Nach kurzem Graben in Decken und Kissen hatte ich es. Thomas rief an.

»Oh Gott, du weißt nicht wie glücklich ich bin, dass du anrufst. Geht es euch gut?« fragte ich ihn panisch und wartete auf seine Antwort.

»Mir geht es gut, aber Camy nicht. Sie ist etwas verletzt. Sie ist jetzt hier im lokalen Krankenhaus. Ich weiß nicht mal wo genau wir sind.« sprach er schnell und hektisch.

»Was ist passiert? Ist sie schwer verletzt? Wo seid ihr?« ratterte ich die Fragen durch und sprang aus dem Bett.
Ich wusste nicht genau wieso, aber ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu Camila fliegen zu müssen. Ich konnte nicht nochmal einen Menschen verlieren, den ich so sehr liebte. Nicht auch noch sie.

»Das Flugzeug... Wir waren über dem Meer und dann ist ein Triebwerk ausgefallen und ein anderes hat Feuer gefangen... Ich weiß nicht, ich habe keine Ahnung. Entweder Miami, Bahamas oder Cuba. Ich weiß es nicht!« sprach er immer noch schnell.

»Und was ist mit Camy?« fragte ich ihn genauso hektisch.

»Sie ist ohnmächtig geworden kurz bevor die Rettungshelikopter gekommen sind. Man weiß noch nicht genau was sie hat. Melli, ich habe Angst. Irgendwie bist du die Einzige die mir gerade sagen kann, was ich machen soll. Hilf mir.« bat er mich und mir stiegen Tränen in die Augen, weil er so verzweifelt und ängstlich klang.

»Du musst dich beruhigen. Alles wird gut. Weißt du wirklich gar nichts? Wird sie operiert oder so?« versuchte ich ihn weiter auszufragen.

»Nein, ich denke... Weil die haben gesagt sie... Und...« hörte ich nur Bruchteile seiner Stimme.
Die Verbindung war weg.

»Thomas? Hallo?« versuchte ich es.
Schließlich ertönte einfach ein Piepen. Der Anruf wurde beendet. Ich seufzte und schlug mit meiner Hand gegen das iPhone.

»Und?« fragte Harry und sah mich besorgt an.

»Ich muss zu ihr...« entgegnete ich nur entgeistert und er stand auf.

»Okay, wo sind sie denn?« hinterfragte er und stellte sich neben mich.

»Miami, Bahamas, Cuba. Er weiß es nicht. Es ging alles so schnell und es war hektisch und ich weiß es auch nicht.« faselte ich vor mich hin und Harry nickte verständnisvoll, bevor er sein Handy holte. Mit meinen Augen verfolgte ich, was er tat und er ging auf News. Er scrollte und scrollte bis er schließlich etwas fand.

»Die Verletzten des Absturzes werden im Mercy Hospital an der Küste von Miami, welches dem Unglück am nächsten war, behandelt.« las er vor und sah mich an.
In meinem Kopf ging ich meinen Kontostand durch und dachte nach. Ein kurzfristiger Flug nach Miami war alles andere als billig. Mein Geld reichte mir locker zu leben, aber steinreich war ich nun mal auch nicht. Harry unterbrach meine Gedanken.

»Willst du hin?« fragte er mich und ich sah auf, in seine Augen.

»Würde ich, aber das ist viel zu teuer und so kurzfristig jetzt ein Hotel und einen Flug...« er unterbrach mich, in dem er seinen Kopf schüttelte und seine Hand auf meinen Mund legte.

»Ich habe gefragt, ob du hinwillst.« wiederholte er sich und sah auf mich herab.

»Ja?« sagte ich, jedoch klang es aber mehr wie eine Frage.

»Gut, ich muss telefonieren. Pack deine Sachen.« kam es von ihm.
Ich bekam noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich perplex im Zimmer stehen ließ und mit dem Handy am Ohr den Raum verließ. Wollte er das wirklich alles machen und bezahlen? Wahrscheinlich war es eine Reise zu bezahlen für Harry so, wie für mich ein Brot zu kaufen. Keine große Sache. Aber die Geste war unglaublich süß von ihm. Meine Tagträumereien über ihn wurden zur Seite geschoben, als mir wieder Camila einfiel.
Während ich meinen Koffer der noch nicht mal richtig ausgepackt gewesen war, wieder schloss, kam der Größere zurück.

love destroyed through truth 2 | [H.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt