»Warte, nochmal langsam bitte.« bat er mich und ich drehte mich wieder zu ihm.
»Erinnerst du dich noch an das große Bild, bei meiner Mama zuhause im Flur, wo meine ganze Familie drauf ist? Das eine, womit ich dir mal erklärt habe, wer davon in welcher Hinsicht verwandt mit mir ist?« fragte ich ihn und er nickte.
»Die zwei kleinen Kinder rechts in der Ecke des Bildes, Marie und Olivia. Ihre Mutter hilft meiner Schwester, Oma und Tante noch Sachen für den Geburtstag morgen zu organisieren und sie weiß nicht, wohin mit den Kindern. Und alle haben gesagt, dass ich die Einzige bin, die nichts zu tun hat.« erklärte ich ihm und er grinste.
Irgendwie wusste ich, dass Harry sich über die Kinder freuen würde. Er war einfach der perfekte Vater.»Und wann kommen sie?« fragte er und seine Augen funkelten ein bisschen.
Er konnte definitiv mit Babys und Kleinkindern umgehen und tat es gerne, was mein Herz schneller schlagen ließ.»In einer halben Stunde sind sie da.« teilte ich ihm mit und er nickte wieder.
Er stand auch auf und fing an die Kissen vom Boden wieder auf der Couch zu platzieren. Ich war mir ziemlich sicher, dass den Kleinen egal war, ob es aufgeräumt war oder nicht, aber ich ließ ihn einfach machen.»Warum bist du eigentlich die Einzige, die nicht beim Organisieren hilft?« kam es dann amüsiert von ihm.
»Weil keiner wusste, ob ich rechtzeitig zum Geburtstag überhaupt wieder zuhause bin.« sagte ich schulterzuckend und bewegte mich auf meine kleine Terrasse zu.
Ich öffnete die Balkontür und schloss sie wieder schnell hinter mir, damit keine Viecher reinkamen. Es war schon abends und somit angenehm kühl draußen. Zumindest so kühl, wie es im Sommer sein konnte. Ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen. Meine Neugier, wie Harry mit den Kindern zurechtkommen würde, stieg ins Unermessliche. Ich hatte ihn zuvor noch nie wirklich mit welchen gesehen. Vielleicht auf Bildern, aber sonst nicht wirklich. Ich zuckte zusammen, als sich die Tür hinter mit öffnete und er auch auf den Balkon kam. Er umarmte mich von hinten und legte seine warmen Hände dann an meine Taille. Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen an ihn und genoss seine Nähe. Er unterbrach den schönen Moment aber und stellte eine total wichtige Frage.»Hast du sowas wie Brettspiele? Oder Puppen? Puppen sind gut! Oder sind das so Mädchen, die mit Autos spielen? Das wäre auch süß...« redete er gegen Ende hin mit sich selbst und ich musste lachen.
Wenn man ihn so ansah, würde man sich niemals auch nur vorstellen können, dass er so einen weichen Kern hatte. Ganz im Gegenteil. Harry konnte sogar sehr bedrohlich aussehen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als eine Hand vor meinem Gesicht winkte.»Hallo? Melanie? Noch da?« zog er mich lachend auf und schnipste dann.
»Ich glaube, sie werden vierundzwanzig Stunden ohne Spielzeug aushalten. Außerdem haben sie bestimmt etwas Eigenes mit. So wie ich Andy, ihre Mutter, kenne, hat sie für den einen Abend sicher einen ganzen Koffer mit.« grinste ich und er gab sich damit zufrieden.
Wir betraten die Wohnung wieder und ich ging nach unten, um mich umzuziehen. Als ich wieder halbwegs menschliche Klamotten trug, legte ich mich auf die Couch zum Größeren und kuschelte mich an ihn. Keine fünf Minuten später, hörte ich die Klingel.
»Ich komme mit runter?« sagte Harry, wobei es mehr wie eine Frage klang.
Ich nickte zustimmend und wir standen zusammen in der Tür und warteten. Die Lichter vom Lift blinkten auf und die Stockwerke wurden angezeigt. Ein paar Sekunden später, ging die Aufzugtür auf und zwei grinsende kleine Mädchen kamen auf mich zugestürmt. Ich hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Mit ausgereckten Armen, ging ich in die Hocke und schloss die beiden in eine feste Umarmung. Schnell löste ich mich, damit keine unangenehme Situation zwischen Andy und Harry entstand. Ich richtete mich auf und umarmte auch sie. Im Augenwinkel sah ich, wie Marie und Olivia den Mann, der hinter mir stand, neugierig musterten.
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love destroyed through truth 2 | [H.S.]
FanficEr war zurück und mit ihm, ihre Ängste. Genauso wie er vor über einem halben Jahr, plötzlich in Mellis Leben getreten war, tat er es wieder. Sie bemühte sich, ihn aufrichtig zu lieben, doch Harrys Auftauchen, lüftete neue Geheimnisse. Während ihrer...