»Na dann, tu was du für richtig hältst.« zuckte Vladimir mit seinen Schultern und ich nahm mein Handy.
Ich startete meinen allerersten eigenen Livestream. Ich wusste, dass viele bekannte Leute, immer mal wieder live waren, um Fragen zu beantworten, trotzdem fühlte ich mich komisch dabei. Weil ich nicht davon ausging, dass Menschen, die nicht aus Wien kamen, den Ort kannten, hatte ich auch keine Bedenken, dass man sah, wo wir uns befanden. Tatsächlich kamen nicht nur Kommentare über irgendwelche Gerüchte, die es über mich gab. Dort standen sogar teilweise echt witzige Sachen. Wir lachten und redeten nur über Unsinn, doch mehrere tausend Leute sahen uns dabei zu.
Nachdem die Stunde auf dem Boot vorbei war und der Stream beendet war, gingen wir wieder durch den Park, zu meinem Auto. Wir machten noch einen Zwischenstopp, bei einem Eisgeschäft und fuhren dann zum Kino. Weil es erst später Mittag war, war die Schlage beim Popcorn nicht so lang, wie sonst immer. Wir kauften uns etwas zu essen und gingen in den Kinosaal.»Das war ungelogen einer der besten Filme, die ich jemals gesehen habe.« sagte ich zu Vladimir, während der Abspann lief und die paar Leute, die im Saal waren, sich erhoben.
»Er war echt gut.« stimmte er zu und wir gingen nach draußen.
Um das Kino herum, gab es einige Restaurants, von denen wir in einem davon essen gingen.»Der Flug geht so früh morgen.« seufzte ich, während wir aßen und mein Gegenüber nickte.
»Wann müssen wir aufstehen?« wollte er wissen und ich rechnete nach, wie lange wir von mir zum Flughafen und zum Fertigmachen brauchen würden.
»Ich glaube es passt, wenn wir irgendwann, um kurz vor fünf aufstehen.« sagte ich, worauf ich als Antwort ein Nicken und Augenrollen bekam.
Nachdem wir gegessen und bezahlt hatten, fuhren wir wieder zu mir nachhause und verbrachten den restlichen Tag mit Rumliegen und Nichtstun. Die paar Tage die Vladimir bei mir gewesen war, hatten mir gut getan. Auch wenn sie noch mehr Gerüchte eingebracht hatten, war es mir das trotzdem wert gewesen.
Der Wecker läutete und ich wollte einfach weiterschlafen. Es gab nichts auf der Welt, was ich in diesem Moment lieber getan hätte, als schlafen. Vladimir neben mir, gab undefinierbare Geräusche von sich und ich richtete mich halb auf, um auf mein Handy zu hauen. Es kostete mich sehr viel Überwindung, um aus dem Bett zu steigen. Nach einer Viertelstunde aussichtslosem Herumwälzten, tat ich es aber. Ich versuchte mich im Bad beim Duschen zu beeilen, weil wir nicht unglaublich viel Zeit hatten. Wir zogen uns an und weil uns beiden nicht nach Frühstück zu mute war, zu so einer unmenschlichen Uhrzeit, waren wir schneller fertig, als gedacht. Weil noch etwas Zeit übrig war, versuchte ich mir in Eile, meine Haare zu föhnen. Ich betrachtete mich im Spiegel und erschrak fast. In meinem Gesicht war nur Concealer und meine Haare waren noch nicht ganz trocken. Ich sah aus wie jemand, der sein Leben nicht ganz unter Kontrolle hatte. Naja, ich hatte es auch nicht unter Kontrolle.
Nach einem letzten Check, ob ich alles bei mir hatte, gingen wir nach unten, weil das Taxi schon wartete. Die Fahrt zum Flughafen verlief relativ still, weil wir beide sehr müde waren.
Auf dem Weg zu unserem Gate, hielten uns zwei Mädchen an, die ein Foto mit uns wollten. Sie waren sehr nett und süß und hoben somit meine Stimmung etwas. Während wir darauf warteten, ins Flugzeug zu können, lehnte ich mich an Vladimirs Schulter und schloss meine Augen. Er scrollte auf seinem Handy durch verschiedene Apps und gähnte auch immer mal wieder. Wir waren definitiv zu lange wach gewesen, um am Morgen danach, um halb fünf aufstehen zu können.
Im Flugzeug saßen wir leider nicht zusammen, weil die Tickets komplett unabhängig voneinander gekauft worden waren. Der Flug dauerte ungefähr zweieinhalb Stunden, die ich mit Schlaf und Musikhören füllte.
Als wir landeten, war ich ausgeschlafen und gut drauf. Vladimir schien auch gut geschlafen zu haben, denn er kam mir mit einem Lächeln entgegen. Wir wurden abgeholt und in unser Hotel gebracht. Es war direkt am Wasser und ich liebte es. Es tat mir fast schon weh, dass wir nur drei Tage dort sein würden. Wir checkten ein und bekamen unsere Zimmerkarten. Alles in diesem Hotel sah edel und unbezahlbar aus. Ich hatte Angst, irgendetwas anzufassen, weil ich es sonst kaputt machen würde und vier Trilliarden Euro zahlen müsste. Vladimirs Zimmer war zwar nicht direkt neben meinem, aber in der Nähe. Ich hielt die Schlüsselkarte gegen den Sensor und die Tür öffnete sich. Der Raum war nicht riesig, aber er war wunderschön eingerichtet und hatte einen Meerblick. Ich ging sofort zu dem großen Fenster und sah mir den Ausblick an. Der Himmel und das Wasser verschwommen im Horizont miteinander. Mit meiner Hand strich ich unbewusst über meinen Bauch, der schon eine deutliche Wölbung hatte. Ich stand dort und starrte in die Ferne. Innerlich hoffte ich, dass meine Mitmenschen einfach nur denken würden, dass ich zugenommen hatte. Ein Klopfen an meiner Türe, holte mich in die Gegenwart zurück. Ich blieb noch kurz dort stehen, bevor ich sie öffnete. Vladimir stand mit meinem Koffer vor der Tür.»Warum hast du meinen Koffer?« lachte ich und er kam in mein Zimmer.
»Hab ihn dem Pagen abgenommen und gesagt, ich bring ihn dir.« zuckte er mit den Schultern und ich grinste.
Er sah sich in meinem Zimmer um und dann aus dem Fenster.»Hey, das ist unfair! Du hast mehr Meerblick als ich! Ich sehe fast nur diesen Hügel da.« sagte er gespielt beleidigt und zeigte auf eine der Klippen, die um das Hotel waren.
»Das nennt man Klippe.« verbesserte ich ihn und wir lachten.
Er winkte ab, bevor er sprach, »Ich bin eigentlich hier, um dich zu fragen, ob wir etwas Essen gehen wollen? Wir haben zwei Stunden, bevor wir abgeholt werden.« ich nickte, während ich mich fragte, woher er das alles wusste.
Wir machten uns auf den Weg nach unten, in das Restaurant des Hotels. Weil Vladimir darauf bestand, saßen wir draußen. Eine nette Kellnerin brachte uns die Karten und fragte, was wir trinken wollten. Auf der Speisekarte war viel Fisch. Weil ich nicht so ein Fan davon war, entschied ich mich für Nudeln.
»In der Modelschule, wurde mir beigebracht, dass man mindestens vier Stunden vor einem Shooting nichts essen sollte. Ups?« lachte mein Gegenüber, während er Pommes und Steak in seinen Mund stopfte.
Wir ließen uns Zeit mit dem Essen, saßen noch etwas im Restaurant und genossen die Aussicht. Als die zwei Stunden fast um waren, gingen wir in unsere Zimmer, um uns fertig zu machen. Ich hatte nicht vor, mich umzuziehen, weswegen ich nur meine Handtasche nahm. Weil ich fertig war und mir langweilig wurde, schmiss ich mich auf mein Bett und sah auf mein iPhone. Das erste was mir auf Instagram entgegensprang, war ein Foto von mir am Flughafen, wie ich an Vladimirs Schulter lehnte. Es hatte nicht die beste Qualität, weil es scheinbar mit einem Handy aus der Ferne gemacht wurde. Seufzend scrollte ich weiter und erinnerte mich selbst daran, dass ich so etwas ignorieren wollte.
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love destroyed through truth 2 | [H.S.]
FanfictionEr war zurück und mit ihm, ihre Ängste. Genauso wie er vor über einem halben Jahr, plötzlich in Mellis Leben getreten war, tat er es wieder. Sie bemühte sich, ihn aufrichtig zu lieben, doch Harrys Auftauchen, lüftete neue Geheimnisse. Während ihrer...