Der Gedanke, wieder zurückzukehren, gefällt mir ganz und gar nicht, weshalb ich mich kurzerhand dazu entscheide, Taehyung zu fragen, ob er gerade Zeit hat. Dieser antwortet mir erstaunlich schnell und wir verabreden uns an einem Café in der Nähe.
Dort angekommen bestellen wir uns jeweils eine heiße Schokolade mit Sahne und Zimt. Während wir auf die unsere Bestellung warten, spricht Taehyung mich an. „Was war denn heute eigentlich mit dir los?" Ich erzähle ihm, was ich für Probleme mit Yoongi habe, und er beobachtet mich dabei genau und nickt ab und zu. Zwischendurch muss ich eine Pause einlegen, weil die Kellnerin, welche nebenbei gesagt wirklich hübsch ist, uns unsere Bestellung bringt. Wenn ich nicht schwul wäre, würde ich sogar nach ihrer Nummer fragen. Sie trägt ihre blonden Haare zu einem Zopf zusammengebunden und ihr Pony betont ihre schöne Gesichtsform. Wir bedanken uns bei ihr, woraufhin sie uns ein strahlenden Lächeln schenkt und wieder hinter der Theke verschwindet.
Als ich zu Ende erzähle, gibt Taehyung mir einen leichten Schlag auf meinen Oberarm. „Ihr seid aber auch beide dumm, ihr macht euch das Leben doch nur noch schwerer. Aber jetzt weiß ich wenigstens, was am Montag für so eine Aufruhr in der Cafeteria gesorgt hat." lacht er, was auch mich zum einstimmt bringt.
Nachdem wir eine Weile schweigend an unseren Getränken geschlürft haben, spüre ich plötzlich Taehyung's Fingerspitze an meinem Mundwinkel und sehe kurz darauf seinen Finger, den er mir erwartungsvoll hinstreckt. Fragend schaue ich ihn an. „Du hast da etwas Sahne gehabt, leck ab." kommt es daraufhin von ihm. Da er seine Aussage wohl todernst meint, nehme ich mit roten Wangen nach etwas Zögern schließlich seinen Finger leicht zwischen meine Lippen und lecke mit meiner Zunge die Sahne ab. Irgendwie kommt mir diese Situation ja schon etwas merkwürdig vor, aber Taehyung macht nachdem er seinen Finger wieder zurückgezogen hat, ganz normal weiter und lässt auch mich schnell diesen komischen Moment vergessen.
Wir sitzen bereits einige Zeit im Café als mir eine Idee kommt, wie ich Yoongi vielleicht aus dem Weg gehen könnte. „Sag mal Tae, kann ich heute vielleicht bei dir übernachten?" frage ich auch so gleich lieb lächelnd und als er das sieht stimmt er fröhlich zu. Also machen wir uns auf den Weg zu ihm nach Hause, was glücklicherweise nicht weit vom Café entfernt war. Auf dem Weg dorthin quatschen wir unentwegt weiter und Taehyung wird mir immer sympathischer. Nachdem er mir die Tür geöffnet hat, gehen wir zusammen in die Küche und er fragt mich, ob ich Hunger habe, was ich verneine, da ich von der heißen Schokolade vorhin immer noch gut gefüllt bin.
„Jimiiiiin.." quengelt Tae plötzlich los und kommt auf mich zu, „..was wollen wir jetzt machen? Was hast du denn so für Hobbys?" Leise lache ich, weil Taehyung wie ein kleines süßes Kind aussieht und ich ihm daraufhin einmal in die Wangen kneifen muss. „Tja TaeTae, ich habe zu Hause unter der Woche getanzt, das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, aber das macht sich jetzt wohl nicht so gut." erzähle ich ihm, wobei ich bei dem Gedanken daran etwas traurig werde. Er kriegt wohl mit, dass mich die Erinnerungen überrumpeln, denn er schlägt mir kurzerhand vor, dass wir doch versuchen könnten zu tanzen und schon nimmt er mich am Handgelenk und zieht mich die Treppe hoch in sein Zimmer, was nebenbei sehr schön eingerichtet ist. Er fummelt etwas an seiner Musikanlage rum, woraufhin laute Musik durch die obere Etage schallt.
***
Erschöpft lassen wir uns beide auf seinem großen Bett fallen. Wir haben im Endeffekt nur rumgehampelt und sind durch die Gegend gehüpft, wobei ich mich bei Taehyung's Anblick vor Lachen kaum mehr einkriegen konnte. Mit Taehyung kann man echt viel Spaß haben und erfreut durfte ich feststellen, dass er einen mir ähnlichen Musikgeschmack besitzt. „Aber mal im Ernst. Wenn du willst, kann ich Jungkookie mal fragen, ob er dich mitnimmt zum Tanzen. Dann kannst du mit ihm dein Hobby weiterführen." sagt Taehyung zu mir, nachdem wir uns beruhigt haben. „Das wäre voll cool." seufze ich und schaue ich nach meinem Handy um. Als ich es gefunden habe und die Uhrzeit gecheckt habe, fällt mir ein Buch auf dem Nachtisch auf, von dem ich behaupte, es auch schon mal in der Hand meiner Mutter gesehen zu haben. Doch als ich es gerade näher inspizieren will, springt Taehyung wie von der Tarantel gestochen auf und versucht mich davon abzuhalten, was eher das Gegenteil bewirkt, denn das Buch fällt bei seinen ruckartigen Bewegungen runter und noch etwas anderes rutscht zwischen den Seiten hervor.
„Was ist das?" frage ich Taehyung, als ich das kleine Tütchen mit grünem Inhalt aufhebe. „Ach nichts, nichts." antwortet er, während er versucht mir das besagte Tütchen aus der Hand zu reißen. Daraufhin fange ich breit an zu grinsen und als er meinen Satz hört, stimmt er viel wissend mit ein: „Red doch kein Unsinn TaeTae. Ich erkenne doch Gras, wenn ich es sehe. Darf ich was mitrauchen?"
***
„Die Sterne sind so unendlich weit weg!" höre ich Taehyung seufzen, während ich mir den Rauch in die Lungen ziehe und ein zustimmendes Brummen von mir gebe. Ich liebe das Gefühl, wenn sich das THC ausbreitet und meinen Rücken hochsteigt um von dort aus mein Gehirn zu benebeln und mich von der scheiß Welt abzuschotten. Ich nenne es auch ‚grünen Frieden'. Nachdem wir uns zwei Blunts gebaut hatten, haben wir uns in die Liegestühle auf der Terrasse gesetzt um uns diese zu teilen. Nun sind wir schon beim zweiten angelangt, beobachten die Sterne, die in voller Pracht am Himmel zu sehen sind und so langsam merke ich, dass die erste Phase beginnt.
Bei mir besteht der Konsum von Marihuana und die Zeit, in der man von dem grünen Frieden berauscht ist, aus drei Phasen. Phase Eins ist ‚Bewegungsdrang'. Wie auf Kommando springt Taehyung auf und ruft: „Los Jimin. Ich hab Bock was zu machen. Komm ich nehme dich Huckepack." Sofort stehe auch ich auf und nehme somit das THC in meinem Blut nochmal viel intensiver wahr. Ich springe auf Taehyung's Rücken und er fängt an ins Haus zu laufen. Als wir an der Treppe angekommen sind, will ich schon runterspringen, doch Tae verfestigt seinen Griff um meine Oberschenkel bloß und macht sich an den Abstieg. Unten angekommen fängt er plötzlich mit mir auf dem Rücken an durch den geräumigen Flur zu rennen und nebenbei zu rufen, dass er ein Flugzeug sei, was uns beide zum lachen bringt. Ich springe von seinem Rücken, woraufhin er sich auf den Boden wirft. Er rollt sich hin und her, während ich das Radio in der Küche anschalte, aus dem schließlich mein Lieblingssong erklingt. Voller Elan springe ich auf, um lautstark mitzusingen, stoße mir dabei jedoch meinen Zeh und hüpfe nun jaulend auf einem Bein zu Taehyung. Als dieser mich so sieht, kann er sich vor Lachen nicht mehr halten und auch ich werde davon angesteckt.
Phase Zwei nenne ich ‚Lachflash vs. Fressflash' und habe sie persönlich zu meiner Lieblingshase auserkoren. Taehyung und ich liegen mittlerweile schon beide lachend auf dem Boden und immer wenn wir denken, dass wir uns beruhigt haben, müssen wir uns nur angucken und verfallen erneut in einen Lachanfall. Warum das meine Lieblingsphase ist? Egal wie schlecht gelaunt man ist, man muss unweigerlich lachen. Außerdem spinnt das Gehirn in dieser Zeit solch ein Unsinn zusammen, der einem im Moment aber ultra interessant vorkommt, man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Man wird offener, gesprächiger und zusätzlich dazu nimmt man alles viel intensiver wahr, was mir besonders bei der Musik auffällt, die weiterhin durch die Küche schallt.
Und beim Essen. Und schon regt sich der Appetit bei mir, also holt Taehyung uns kurzerhand Chips. Nachdem wir uns auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt haben, fangen wir an uns dieses Zeug massenweise reinzustopfen. „Warum hab ich noch nie mitbekommen, dass die so geil schmecken?" nuschel ich zwischen zwei Bissen und bekomme von Taehyung ein wildes Nicken. „In der Tat, in der Tat. Die sind wirklich prächtig." lacht er, doch so langsam legt sich auch der Hunger und er packt die Chipstüte beiseite. Wir werden immer friedlicher und schauen uns nur noch dumm grinsend, mit Augen wie Chinesen an. Alle Anspannung fällt von uns ab und ich rücke schließlich näher zu Taehyung um etwas von der Decke abzubekommen, die er mir bereitwillig hinhält.
Zeit für Phase Drei.
words: 1390
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FanfictionABGESCHLOSSEN y o o n m i n (n.) ᴡʜᴇɴ ᴛᴡᴏ ᴘᴇᴏᴘʟᴇ ʟᴏᴠᴇ ᴇᴀᴄʜ ᴏᴛʜᴇʀ ʙᴜᴛ ᴀʀᴇ ᴛᴏᴏ ᴠᴀɪɴ ᴛᴏ ᴀᴅᴍɪᴛ ɪᴛ Nachdem Jimin sich traut seinen Eltern zu erzählen, dass er sich von Jungs angezogen fühlt, schicken diese ihn für ein Jahr von Zuhause weg. Doch das ist...