Ich brauche einen Moment, um zu realisieren, dass die Töne von der großen Orgel kommen, die auf der Empore steht. Von meinem Platz aus kann man nur die Pfeifen erkennen, nicht, wer an dem Instrument sitzt, weshalb ich auch nicht sehen konnte, wie Yoongi sich auf die Orgelbank gesetzt hat.
Die Musik verpasst mir eine Gänsehaut und ich schließe meine Augen um ihr noch besser zu lauschen. Dadurch, dass ich mitten im Kirchenschiff sitze, ist die Akustik um einiges besser, als wenn ich neben ihm stehen würde. Zwar kann ich ihm so nicht dabei zuschauen, wie er die Manuale gleichzeitig bedient, aber dazu werde ich bestimmt nochmal die Gelegenheit bekommen.
Es klingt großartig und ich bewundere Yoongi dafür, dass er auch Orgel spielen kann. Was kann er eigentlich nicht? Die Musik klingt durch den ganzen Raum, erfüllt jeden noch so kleinen Winkel und bringt die Atmosphäre zum Vibrieren.
Musik war für mich schon immer eine emotionale Angelegenheit und auch jetzt berührt mich dieses traurige, aber doch schöne Stück sehr. Yoongi hat sich da wirklich etwas richtig tolles ausgedacht und ich möchte gar nicht mehr, dass diese wundervolle Melodie aufhört. Aber schon nach ein paar Minuten, in denen ich dem Stück voller Hingabe gelauscht habe, findet es schließlich sein Ende und kurz darauf höre ich sich nähernde Schritte.
Ich schlage meine Augen wieder auf und blicke in Yoongi's, denn er hat seinen Kopf über meinen gebeugt. „Wow, das war wunderschön." hauche ich und sehe einen roten Schimmer auf seinen Wangen. Aber um diesen zu überspielen, schenkt er mir einen langen Kuss. Ich genieße diesen sehr, lasse aber nicht zu, dass mehr daraus wird, immerhin sind wir hier in einem Gotteshaus.
Schließlich lösen wir uns wieder voneinander und machen uns auf den Weg in den Park, denn Yoongi hat gesagt, dass unser Date nicht nur aus einem Konzert von ihm besteht. Mir ist das alles Recht, Hauptsache ich verbringe Zeit mit ihm. Er kauft uns ein Eis und wir setzen uns in einen Park, um den Sonnenuntergang zu genießen. Dass das alles total kitschig ist, stört mich im Moment gar nicht, denn mit Yoongi ist das alles in Ordnung. Ihm geht es wohl auch so, zumindest sagt er nichts dagegen.
Als ich glücklich an meinem Eis lecke und den Moment genieße, beobachtet er mich nur grinsend von der Seite und immer wenn ich ihn angucke, muss ich auch lächeln. Ich bin unglaublich dankbar für diesen Tag, meine Freude überschlägt sich schon alleine, weil ich meine Zeit mit so einem wunderbaren Menschen verbringen darf. Und dieser hat mich sogar auf ein Date eingeladen.
„Darf ich mal probieren?" fragt Yoongi dann und nickend halte ich ihm mein Eis hin. Aber er hat anscheinend etwas anderes vor, denn, anstatt dieses in die Hand zu nehmen, schiebt er meine Hand weg und nimmt stattdessen urplötzlich meine Lippen mit seinen in Beschlag.
Wie schnell er mich doch aus der Fassung bringen kann. Alles in mir explodiert, als er seine Lippen gegen meine bewegt und wieder bricht ein Feuerwerk in mir aus. Der Kuss entwickelt sich schnell zu einem intensiven Kuss und wird alles andere, als unschuldig, sodass ich beinahe das Atem vergesse - nicht, dass ich eine Gelegenheit dazu hätte, ich bin ja völlig von ihm eingenommen. Doch er löst sich bedauerlicher Weise von mir und lässt mich hektisch nach Luft schnappend zurück.
„Schmeckt." grinst er, während ich ihn überfordert anschaue. Sein Ernst? Schmollend schiebe ich meine Unterlippe hervor. „Du bist doof." jammere ich, denn ich bin immer noch ganz durch den Wind von diesem intensiven Kuss, wodurch ich ganz vergessen habe, dass er eigentlich nur das Eis probieren wollte. Er aber lacht nur und legt einen Arm um mich, während ich mich schmunzelnd daran mache, mein restliches Eis aufzuessen. Er hat seines bereits verschlungen, wie das möglich ist, weiß ich jedoch nicht, denn ich brauche immer gefühlte Stunden dazu.
Als ich endlich fertig bin, steht Yoongi auf und zieht mich an meinen Händen zu ihm hoch, so stark, dass ich an seine Brust knalle, doch statt mich loszulassen, zieht er mich in eine enge Umarmung. Glücklich lege ich meine Arme um seine Taille und schmiege mich an ihn, um seine Wärme und seinen berauschenden Duft in mich aufzunehmen. Ich kann es nicht dabei belassen und als ich mich in seine Halsbeuge schmiege, hauche ich einen Kuss auf seine zarte, milchige Haut. „Ich hab mich echt in dich verliebt, du Idiot." hauche ich und schließe die Augen.
So stehen wir einfach mitten im Park, eng umschlungen und lassen uns von der letzten Wärme der untergehenden Sonne bestrahlen. Niemand möchte den anderen loslassen, warum auch? Ich brauche ihn so sehr, dass ich mir nichts besseres vorstellen kann, als in seinen Armen zu liegen. Irgendwann wird es uns aber zu kalt, sodass wir langsam zurück zur Haltestelle gehen und mit verschränkten Fingern auf den Bus warten.
words: 808
DU LIEST GERADE
just one year
FanfictionABGESCHLOSSEN y o o n m i n (n.) ᴡʜᴇɴ ᴛᴡᴏ ᴘᴇᴏᴘʟᴇ ʟᴏᴠᴇ ᴇᴀᴄʜ ᴏᴛʜᴇʀ ʙᴜᴛ ᴀʀᴇ ᴛᴏᴏ ᴠᴀɪɴ ᴛᴏ ᴀᴅᴍɪᴛ ɪᴛ Nachdem Jimin sich traut seinen Eltern zu erzählen, dass er sich von Jungs angezogen fühlt, schicken diese ihn für ein Jahr von Zuhause weg. Doch das ist...