Das Wochenende mit Jin ist viel zu schnell vergangen. Ich habe das Gefühl Jin hat mich gemästet, was er auch eigentlich vorhatte und ich muss dringend wieder Sport machen. Denn auch, wenn ich eingesehen habe, das Jin Recht hat, möchte ich trotzdem nicht durch mein Leben rollen. Es war nicht nur die Pizza, welche wir am Freitag Abend zu uns genommen haben, auch den nächsten Tag hatten wir noch lange im Café verbracht und diverse Kuchenstücke verspeist.
Außerdem konnte ich mit Freuden beobachten, dass Jiwoo sich ausgezeichnet mit dem Typen aus dem Café unterhalten hat. Also wenn ich nicht ausgezeichnete Verkupplungskünste besitze, dann weiß ich auch nicht.
Das Wochenende war wunderbar und wohltuend für mich, umso trauriger bin ich, dass ich mich gleich von meinem besten Freund verabschieden muss, aber er hat mir versprochen, mich in naher Zukunft wieder zu besuchen. Ob das was wird, ist jedoch unklar. Schließlich ist es auch nicht allzu günstig von Seoul nach Busan zu fahren und ich bezweifele, dass seine Eltern das öfter dulden werden.
Jin zieht sich gerade die Jacke an und ich warte ungeduldig mit Soonmin zusammen darauf, dass er fertig wird, da sein Zug zurück nach Seoul bald abfährt. Sogar Yoongi hat sich, auf Bitten von Soonmin hin, nach unten bewegt um sich von Jin zu verabschieden und steht verloren an der Wand gelehnt. Wir haben ihm am Wochenende selten zu Gesicht bekommen, was ich auch gut so finde.
Als Jin fertig ist, will schon in Richtung Auto gehen, aber gerade als ich mich umdrehen will, sehe ich Jin auf Yoongi zugehen. Was hat er denn jetzt vor? Er flüstert ihm etwas ins Ohr, woraufhin Yoongi mich mit einem komischen Blick anschaut. Aber bevor ich einschreiten kann, löst Jin sich wieder von ihm und kommt in meine Richtung. „Wir können." lächelt er mich scheinheilig an und ich würde zu gerne wissen, was er Yoongi erzählt hat, aber als ich ihn im Auto darauf anspreche, bleibt er standhaft und meint, das wäre nicht so wichtig.
***
Mit Tränen in den Augen, verabschiede ich meinen besten Freund schließlich, ehe er in den Zug steigt und mir noch einmal zuwinkt. Nachdem der Zug abgefahren ist, trotte ich zurück zum Auto und steige missgelaunt ein. Soonmin erzählt darüber, wie nett sie Jin doch findet und was für ein toller Freund er ist, aber ich höre nur halbherzig zu, denn die Erkenntnis darüber, dass ich jetzt wieder alleine bin, trifft mich schwerer, als erwartet. Warum kann ich nicht auch mit zurück nach Seoul. Warum? Warum? Warum? Nur weil ich schwul bin – das Leben ist einfach zu ungerecht.
***
Den restlichen Tag verbringe ich genauso demotiviert. Seit Jin weg ist, fühle ich mich wieder so einsam. Eigentlich ziehe ich es vor alleine zu sein, aber Jin ist für mich wie ein Bruder und da ist es ein schönes Gefühl ein Stück Zuhause zu haben, wenn er da ist. Während ich in meinem Selbstmitleid versinke, was für mich mittlerweile schon zu meiner Hauptbeschäftigung geworden ist, merke ich nicht, wie Yoongi in mein Zimmer kommt. Erst, als er meinen Namen sagt, schaue ich erschrocken hoch. „Erschrick mich doch nicht so." maule ich ihn an, aber er setzt sich bloß zu mir ans Bett.
Automatisch rücke ich näher ans andere Ende und schaue ihn fragend an. „Stimmt das, was Jin gesagt hat?" fragt er mich schließlich und ich glaub ich hör nicht richtig. „Was hat er denn gesagt?" frage ich nach und hoffe, dass es nicht das ist, was ich denke. Aber Yoongi schaut mich nur traurig an, ehe er weiterspricht. „Naja, dass du.. dass du wegen mir, halt, dass es dir wegen mir so schlecht geht." nuschelt er. „Mir geht es blendend, ich weiß nicht was du meinst." lüge ich und zwinge mir ein Lächeln ab, was aber eher einem schmerzverzerrtem Gesicht gleicht. Warum ich lüge? Ganz einfach, ich möchte meine Schwäche nicht vor ihm zugeben. Genau deswegen hatte ich Jin auch gebeten, nichts davon Yoongi zu erzählen, aber dieser Idiot hat es trotzdem gemacht.
Yoongi sieht aus, als wenn er mir nicht glaubt, was mir die ganze Sache einfach nur erschwert. Warum kann er nicht einfach weggehen und mich in Ruhe lassen? Plötzlich packt er meine Fußknöchel und zieht mich vom Bettende in die Mitte, sodass ich flach auf dem Rücken liege. Mit einem Ruck zieht er mein T-Shirt hoch und ich gebe einen unmännliches Quietschen von mir, als seine kalten Finger auf meine warme Haut treffen. Ich versuche das Shirt wieder runter zu reißen, aber Yoongi nimmt nur meine Hände und fixiert sie über meinem Kopf, als wäre es das Einfachste der Welt.
„W-Was tust du? Hör auf!" fiepse ich, während er über meine Seite streicht. Verräterischer Weise bekomme ich von diesen sanften Berührungen, die, auch wenn ich es nicht zugeben will, alles andere als unangenehm sind, eine Gänsehaut an meinem Körper. Anstatt auf meine Frage einzugehen, schaut er weiterhin konzentriert auf meinen Körper, was mir auf Dauer ziemlich unangenehm wird. „Das sieht aber nicht danach aus, als würde es dir blendend gehen." murmelt er und ich bin mir bewusst, dass dieses Kommentar besonders auf meine Rippen bezogen sind, die bei meiner jetzigen Haltung deutlich zum Vorschein kommen. Endlich lässt er locker und mit einem ‚Tchs.' ziehe ich so schnell es geht mein Shirt runter und rutsche wieder ans Ende des Bettes, um ihn einen bösen Blick zu schenken.
„Das hat dich nicht zu interessieren." fauche ich ihn an und verschränke meine Arme, als könnte ich seine Berührung rückgängig machen. „Und jetzt verschwinde aus meinem Zimmer." Genervt raufe ich mir meine Haare, als Yoongi Anstalten macht, mein Zimmer zu verlassen, aber bevor er die Tür hinter sich schließt, spricht er noch zu mir. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht mit meinen Worten verletzten." Er dreht mir den Rücken zu. „Du bist wunderschön und ich könnte so etwas nie ernst meinen." haucht er sehr leise, aber ich verstehe es trotzdem und glaube mein Herz einen Schlag aussetzen zu fühlen, bevor es doppelt so schnell weiterschlägt.
Scheiß Gefühle.
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FanfictionABGESCHLOSSEN y o o n m i n (n.) ᴡʜᴇɴ ᴛᴡᴏ ᴘᴇᴏᴘʟᴇ ʟᴏᴠᴇ ᴇᴀᴄʜ ᴏᴛʜᴇʀ ʙᴜᴛ ᴀʀᴇ ᴛᴏᴏ ᴠᴀɪɴ ᴛᴏ ᴀᴅᴍɪᴛ ɪᴛ Nachdem Jimin sich traut seinen Eltern zu erzählen, dass er sich von Jungs angezogen fühlt, schicken diese ihn für ein Jahr von Zuhause weg. Doch das ist...