Vergeben und Vergessen?

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"Verlobter?!"

Enttäuscht drang sein Blick zu mir, seine Gedanken schrien, sowie die harten Gefühle, die in ihm rasend aufstiegen. Nicht wissend, wie ich antworten sollte, senkte ich beschämt den Kopf, wagte es nicht, Augenkontakt aufzunehmen, die Tränen in seinen Augen flimmern zu sehen.

"Ich sollte gar nicht überrascht sein.", murmelte der Braunhaarige, warf mir ein letztes angeekeltes, fast schon zorniges, Schnauben zu und verschwand dann, sich nicht mehr zu mir umdrehend und meine Rufe ignorierend.

Ich ließ ihn, wissend, dass er etwas Zeit brauchte, diese überraschende Nachricht zu verarbeiten. Wenn er schon so heftig reagierte, wie würde mein Vater dann meine Verlobung verarbeiten?

Meine Mutter war die, die mir Jonathan Sereta, einer der vielen Abgeordneten ihres Kreises, vorstellte - und auch ihre Finger in unserer Beziehung hatte.

Wir erbauten unsere eigenen Rückzugsorte, die uns die Privatsphäre geben sollten, die uns öffentlich geraubt wurde. So konnten wir uns etwas annähern, doch mit meinen Gefühle gegenüber ihm, die ich nicht zuordnen konnte, war ich noch immer nicht im Reinen. Doch ich war gezwungen, sie zu sortieren, denn seine lagen mir offen und unsere Heirat rückte immer näher.

Nervös knetete ich meine Hände, lief den Gang langsam entlang, den Anakin vorher hinabgerannt ist, hoffte, nicht die Massen anzuziehen, die mich angafften. Ich wollte mit niemanden reden, allein sein, doch die Sorge überschattete all die Leere, in der ich mich fallen ließ.

"General Kenobi", platzte ich in das Gemach meines Vaters, "ich habe weitere Informationen erhalten.", die Tür offen haltend stand ich emotionslos dar, bekam einen interessierten Blick von ihm, der mir deutete, mich zu ihm zu gesellen und ihn einzuweihen.

"Ich hoffe, du bist dir bewusst, dass du damit eher zu meinem Padawan gehen solltest, als zu mir.", meinte der rothaarige, weswegen ich schief lächelnd meinen Kopf sinkte. "Nun ja, er hat es vielleicht schon mitbekommen." "Chloë", hakte er weiter nach, "was ist passiert." "Wir haben dadurch einige Unstimmigkeiten gebildet."

"Das kann ja was werden, wenn ihr erst einmal alleine seid.", mit den Augen rollend zuckte ich mit den Schultern, lehnte mich gegen meinen Vater und schloss müde meine Augen. "Das wird schon, hoffentlich.", murmelte ich. "Anakin ist ein Dickkopf, weißt du - er braucht etwas Zeit, bis er sich wieder einfängt." "Sicher?" "Ist bisher immer so gewesen.", er lachte leise, offenbar in seinen vielen Erinnerungen schwelgend.

Zu viel hatte ich verpasst, zu viel vergessen und zu viel verloren, als das ich irgendwann die Geschichten erzählen könnte, die einen großen Teil in meinem Leben zu einer bestimmten Zeit gespielt haben - ich fühlte mich alt, zerbrechlich, leidete unter dem Verlust meiner Erinnerung, teilte nicht die Erfahrungen, die andere stolz machten.

"Aber - ich muss mich rechtfertigen, nicht?", bloß als Antwort nickend ließ er seinen Arm von meiner Seite fallen, sodass ich mich erheben und weiter machen konnte, um die Wogen irgendwie wieder zu glätten.

Ich wurde darin ausgebildet, in politischen Situationen meine Meinung zu vertreten und für die zu sprechen, die keine Stimme hatten. Dennoch verkörperte ich das Gegenteil; ich war verschlossen, traurig. Wusste oft nicht, wofür sich das Kämpfen noch lohnen würde. Doch wenn mir nicht bewusst war, was ich falsch gemacht hatte, dann empfand ich die Spannung als unangenehm und umgang diese so weit, wie es mir möglich war.

Das hier war anders.
Mir war bewusst, dass wenn ich das nicht gerade biegen könnte, es zu Problemen kommen würde, die nicht nur unsere Mission betreffen würden, sondern auch die Beziehungen, die nicht nur ich mir aufgebaut habe, sondern auch die, die Anakin zu vermitteln versuchte.

Vorsichtig klopfte ich an seiner Tür an, nur um festzustellen, dass diese offen stand und ich dadurch stolpernd in den Raum fiel. "General Skywalker?", keine Antwort, Stille, "Anakin?", erneut wurde ich von der gähnen Leere begrüßt, biss mir enttäuscht auf die Lippe, und versuchte weiter, noch einen Ort zu suchen, in dem ich hoffentlich fündig werden würde.

Die Gänge waren wir leergefegt, Kälte fuhr durch die nackten Gänge, die ich durch mein Haar streifen spürte - ein lauter, wuterfüllter Schrei, der mich alarmierend zusammenzucken, dann losrennen ließ.

Wenn ihm etwas zugestoßen ist, würde ich mir das niemals verzeihen können - "Anakin!", rief ich laut, unterbrach ihn, weiter auf die Puppe einzuschlagen, weswegen er mir einen überraschten, wie auch zornigen Blick zu warf. "Was?", schnaubend betrachtete er mich, wodurch sich die Röte rasend schnell in mein Gesicht schlich, ich ertappt meinen Blick senkte und erneut nervös auf meinen Lippen knabberte.

Nicht wissend, wie ich antworten sollte, lief ich nur zu ihm, langsam, um ihn nicht zu verschrecken - als wäre er ein scheues Tier - bis ich irgendwann neben ihm stand, unruhig meine Hände knetete, die Stille nur noch gedrängter wurde. "Bitte, komm' mit zurück in unsere Gemächer, Anakin.", flüsterte ich ruhig, aber dennoch bestimmend.

Mit einem Nicken stimmte er mir zu, trottete verloren neben mir her, bis wir an unserem Ziel angekommen waren, wir uns, ohne eine Verabschiedung, trennten, ich bedrückt den Gang herunter verschwand, um mich ebenfalls zurückzuziehen.

"Es tut mir Leid.", seine Stimme hallte in meinem Kopf, entlockte ein kleines Lächeln von mir.

Vielleicht vergab er mir meine Lügen und behielt mein Geheimnis für sich?

Uh, Anakin ;))))
Das wird langsam was, ich sag's euch!

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt