Ungewissheit

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Anakin

Viele schlaflose, unruhige Nächte verbrachte ich damit, ungeduldig in unserem Kommunikationscenter auf eine finale Nachricht der Attentäter zu warten.
Doch, je länger ich in diesem engen Raum auf und ab lief,
desto wahrscheinlicher wurde es, dass nie eine Antwort kommen würde.

"General Skywalker. Wie ich sehe, seid Ihr immer noch auf.", Meister Mundi, der Chloë auch einige Jahre unter seine Fittiche genommen hatte, seufzte leise.
"Ich konnte nicht schlafen.", antwortete ich.
"Chloë - wissen sie, schon damals hat sie mir Probleme gemacht. Entweder ging es ihr nicht schnell genug, oder sie wollte ihren eigenen Willen durchsetzen. Das hat sie jetzt getan", erzählte er mir, "ich vertraue ihr. Sie weiß, was sie tut. Jedoch erscheint es einem öfter, als würde sie aus reiner Selbstgier handeln, als sich für andere einzusetzen."

"Aber sich ausliefern gehört definitiv nicht dazu.", schnaubte ich aufgeregt, und lehnte mich mit Händen an der harten Platte ab.
"General, sie ist nicht dumm. Wenn sie nicht gegangen wäre, hätte sie noch mehr Schaden angerichtet - und das ist wahrlich nicht der Weg der Jedi. Sie hat uns beschützt, egal, wie makaber das nun klingen mag.", ich nickte bloß.

"Wir alle wollen, dass sie wieder zurückkommt. Vorne an ihr Padawan, der Obi-Wan noch immer an den Taschen hängt", er lachte, weswegen ich ein kleines Schmunzeln meine Lippen passieren ließ, wissend, dass mein alter Meister nur allzu gut damit umzugehen weiß, "er ähnelt ihr sehr. Das hat mir schon vom Anfang an Sorgen bereitet. Er erweist sich aber nicht so - waghalsig, und lernt genauso schnell dazu wie sie."
"Meister, ich will sie nicht unterbrechen; aber, was bringt mir das? Chloë werden diese Erzählungen auch nicht auf magische Weise zurückholen.", er stutzte belustigt.

"Ich dachte nur, du würdest dich etwas für sie interessieren, General. Und zu wissen, dass sie durchaus fähig für so etwas ist, ist immer gut", der rote Schimmer, der sich um meine Nase legte, ließ mich beschämt meinen Kopf senken, "ihnen liegt viel an ihr, das spüre ich. Ich hoffe auch, dass sie wissen, dass das gegen die Regeln verstößt, Anakin", ich sah vorsichtig auf, "ich werde niemanden etwas sagen,
aber sie müssen das unter Kontrolle halten."

"Ja, Meister."
"Gut, -."

"Macht Platz!", die Tür ging erneut auf, und ließ eine aufgebrachte Satine, gefolgt von einem wehmütigen Obi-Wan herein.
An dessen Seite stand ein Junge; groß, dunkelbraune Haare, die mit den bekannten traditionellen Padawanzöpfen geschmückt waren. Er schien ihr Padawan zu sein, und ebenso wie Obi-Wan vollkommen verloren neben der Herzogin wirkte.

"Warum hat man mich nicht früher kontaktiert, Obi-Wan?", verzweifelt fuhr sie sich durch ihr Haar, "das ist meine Tochter, die sie gefangen genommen haben!", er warf mir einen hilfesuchenden Blick zu - jedoch musste ich zugeben, dass ich nur froh war, dass ich von ihr noch nicht entdeckt wurde.
Meine Schuldgefühle an sich nagten noch immer an mir, ich würde vermutlich nicht noch so einen Dolch durch mein Herz vertragen.

"Oh, General Skywalker. Wie schön, sie anzutreffen.", fauchte die aufgebrachte Herrscherin in meine Richtung. Anstatt ihr eine Antwort zu geben, da mir bewusst war, dass sie mir so oder so nichts bringen würde, senkte ich lieber erneut meinen Kopf, sodass mir meine Haare beschützend
ins Gesicht fielen. "Warum haben sie sie nicht aufgehalten?", ich biss mir auf die Lippe.

"Ich konnte nicht.", ich war ihr ausgeliefert. "Und warum?", fragte sie. "Weil sie mich nicht an sich gelassen hätte." "Aha."
"Sollten wir uns nicht eher jetzt eher darauf konzentrieren, sie zurückzuholen, als darüber zu reden?", meldete sich ihr kleinlauter Padawan zu Worte.

"Wie heißt du?"
"Glenn, Herzogin. Glenn Ando. Ich wurde vor einem Jahr ihrer Tochter als Padawan zugeteilt."
"Glenn, misch' dich nicht ein."
"Bei aller Güte, Herzogin. Wir dürfen uns in solchen Zeiten keine Fehler erlauben - und darüber zu diskutieren, was wer hätte machen können, wird Chloë nicht zurückbringen. Und, verzeihen sie mir, es steht nicht in ihrer Macht, über unsere Fähigkeiten zu urteilen, immerhin haben sie eine solche Ausbildung vermutlich noch nicht einmal ansatzweise kennengelernt!"

"Seid mal alle ruhig!", Meister Mundi meldete sich zu Wort, "holt sofort Meister Windu, wir haben Kontakt zu den Kopfgeldjägern!"

So, es ist spät,
und ich bin müde.
Aber wenigstens etwas,
bevor ich mich jetzt auf's Ohr haue! :)
Meinungen?

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt