Tiefe Wunden

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Chloë

Ich verschränkte meine Arme hinter den Rücken, lief nervös auf und ab.
"Wann wird die Flotte vermutlich eintreffen, General?", ich richtete meinen Blick auf einen der letzten Offiziere, die noch nicht mit einer Rettungskapsel geflüchtet waren, und mit uns ungeduldig auf Verstärkung warteten. "Bald. Es dauert nicht mehr lange-.", stockend räusperte er sich.

Seufzend drehte ich mich zu den übrigen Soldaten um: “Männer, ich bitte euch, steigt in eines der Schiffe, und wartet auf die Ankunft der Flotte. Wir werden keine weiteren Leben auf's Spiel setzen. Jetzt geht, und wartet auf unsere weiteren Befehle.“, erneut ein Knall, doch dann das piepende Signal, dass ein Schiff an unseres andockte, dessen Code wir jedoch nicht entziffern konnten.

“Ich kümmere mich drum. Glenn, komm' mit. Kontaktiert mich, falls General Secura eintrifft.“, ich deutete ihm, mir zu folgen. “Meisterin“, ein wiederholter Schlag der Geschosse, die auf uns gefeuert wurden, “das war sehr aufopferungsvoll von Euch, die Soldaten zu befreien.“, begann er, noch immer eingeschüchtert, dass ich ihn und Ahsoka unelegant erwischt hatte.
“Das war keine sonderlich schwere Entscheidung. Es ist besser, wenn sie in Sicherheit sind, wenn sie nichts Großartiges anrichten können - hauptsache Captain Rex und einige weitere Klone bleiben, damit wir nicht noch mehr aufopfern müssen.“

Es wurde kalt;
die Stellen, an denen das Schutzschild schon ausgefallen war, waren aufgebrochen, und die kalte Leere der Masse des Alls um uns drang in das Schiff herein.
Wir bogen in einen der Gänge ein, in denen die Aufprälle den höchsten Schaden angerichtet hatten; jedoch trafen wir auf keine Verletzten, sondern auf Droiden, dutzende Droiden.

“Glenn!“, rief ich aus, und entzündete mein Schwert, um die Schüsse von uns abzuwehren, “melde dich bei General Skywalker - es sind Droiden!“ “Verstanden!“, er versteckte sich hinter einer Ecke, während ich weiter damit beschäftigt war, die leblosen Kämpfer von uns wegzuhalten.

Schweiß rann von der kleinen Anstrengung über meine Haut, doch ich schaffte es, zu sammeln, und nutzte die Macht, um unsere Gegner auszuschalten.
“Glenn, wir müssen zurück.“, ich hätte mich nicht sofort auf diese Mission trauen sollen; alles drehte sich, und mein Herz schlug hart um sich, um mich noch auf den Beinen halten zu können. “Es werden noch mehr kommen.“, fuhr ich fort, und probierte angestrengt, mich zu fassen.

“Das erste Schiff ist schon gefallen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wie lang das andere - und vor allem wir - durchhalten werden.“, eilig stolperten wir die, in Chaos getränkten, Gänge herab. “Verständlich. Quell war in den Augen der Konföderationen schon immer beliebt gewesen.“ “Chloë, Chloë. Bist du da?“, meldete sich Anakin über den Komlink laut. “Was ist los?“, hakte ich nach.

“Zuerst die gute oder die schlechte Nachricht?“, lachte er nervös.
“Fang' einfach an!“, entgegnete ich hitzig, und fuhr mir durch mein mittlerweile verschwitztes Haar. “Die gute Nachricht ist, dass General Secura aus dem Hyperraum gesprungen und mit ihrer Legion auf dem Weg zu uns ist, damit die Evakuierung tatsächlich gelingen kann; auch die Soldaten sind schon losgeflogen und haben bei ihnen angedockt. Die schlechte Nachricht ist, dass nicht nur unsere Triebwerke, sondern auch unsere Schilde vollkommen ausgefallen sind.“

Mein Atem blieb stehen - ohne das Schild sind wir verloren.
“Das denkst du dir aber auch gerade wirklich nicht aus, oder?“, nervös schmunzelte ich, und versuchte, dem schnellen Tempo meines jungen Padawans mitzuhalten. “Würde ich mir so etwas ausdenken?“ “Ja.“, antwortete ich schwach. “Dieses Mal lüge ich nicht; wo seid ihr?“, wir stießen in die Brücke herein, gerade rechtzeitig, denn die Wand neben uns ging im selben Moment hoch, und riss alles um sich heraus.

“Da seid ihr ja - wir müssen zu dem Flughanger, sie werden uns dort empfangen.“, ich rollte mit den Augen. “Das hättest du auch nicht früher sagen können, oder?“, hechelte ich. “Es war lustig, dich so schwer atmen zu hören“, gab er zu, und zog mich an meinem Arm hinter sich her, “anscheinend bist du ja doch nicht so fit, wie du dachtest.“, witzelte er. “Halt die Klappe.“

“Ich soll die Klappe halten?“, die blauhäutige Jedi schob sich vor uns und grinste schelmisch. “Nicht du, aber er.“, lächelte ich. “Könnte uns vielleicht etwas mehr Ruhe schenken, da hast du Recht.“, sie winkte uns zu, und lief mit schnellem Schritt vor, um uns den Weg zu dem letzten, funktionierenden Schiff unserer untergehenden Flotte zu leiten.

“Meisterin, da kommt die Verstärkung.“, ich schreckte hoch, entriss mich Anakins hartem Griffes, und ließ meine Hand zu meiner Waffe schnellen. “Lauft, das Schiff wird jede Minute in die Luft fliegen!“, einer der übrigen Soldaten lief aufgeschreckt vor, und hielt uns so den Weg frei, sodass wir problemlos hinterhereilen konnten, zwar die Droiden abwehren mussten, aber schnell an ihnen vorbei kamen.

“Die Bomben wurden getroffen!“, ich blickte zu Rex, der auf die aufkommende Explosion hinter uns deutete. “Lauft schneller, das Schiff ist gleich um die Ecke!“, schrie ich gehetzt und sprintete an dem Braunhaarigen vorbei. “Zu spät.“, fluchte dieser, warf uns grob mit einem Machtstoß auf die andere Seite und sperrte sich selbst ein, um den Stoß der Explosion aufhalten zu können.

“Anakin! Mach' die Tür auf!“, mein Atem war schnell, mein Herzschlag vermutlich noch rasender. Ich würde es mir nicht verzeihen können, wenn er so eingeäschert werden könnte, ohne, dass ich ihm noch einmal meine Meinung geigen konnte.
Ein Knall riss mich aus meinen Gedanken, die sein Körper mit dem Aufprall des Tores erzeugte - Sekunden später öffnete sich ein Spalt, sodass wir das Ausmaß der Explosion betrachten konnten. “Helft mir, ihn herauszuziehen!“, keifte ich.

“Wir haben nicht mehr viel Zeit.“
“Helft mir!“

Nur knapp konnten wir ihn aus dem Wrack ziehen. “Gottverdammt, schnell, das Schiff wird sich in wenigen Sekunden komplett in Luft auflösen.“, ich schwang einen Arm um meine Schulter und zog ihn mit mir mit, war mehr als erleichert, ihn auf der Krankenliege niederlassen und ihn in die Obhut des Medi-Droiden geben zu können. “Startet in den Hyperraum-!“, schwach vermagte ich die aufgeregten Stimmen unserer Verbündeten durch die Stahltür.

“Anakin, was machst du nur immer.“, flüsterte ich leise, als ich mitansah, wie der gut geschulte Droide sich um seine Verletzungen kümmerte.
Ich hasste es ihn so zu sehen,
und dennoch bemerkte ich,
wie sehr meine Seele danach lechzte, ihn in Sicherheit wagen zu können.
Unisono senkte ich meinen Blick, als Ahsoka zu uns stieß.

“Wie geht es ihm?“, fragte sie, und ließ sich erschöpft neben mich fallen.
“Den Umständen entsprechend.“, der Droide warf uns einen kurzen Blick zu.
“Komm', Ahsoka. Lass' uns zu den anderen gehen.“, damit stand ich auf, und deutete ihr, mir zu folgen. “Aber er ist mein Meister!“, beschwerte sie sich laut. “Und dennoch kannst du jetzt nichts für ihn tun.“, meinte ich leise.

“Ich bleibe - geht ruhig schon mal.“

Jaja, hier ist's, hihi.
Wie geht's euch, haha? ლ(ಠ益ಠლ)
Meinungen zu dem Kapitel?
Ich finde ja,
im nächsten Kapitel ist eine kleine Erklärung von Chloë an Anakin fällig, nicht? Eher wohl von beiden lol ( ͡°╭͜ʖ╮͡° )

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt