Was sollte er nur tun?
Er musste etwas tun - schon seit Beginn der vielen gescheiterten Übungen hatte 99 sich verantwortlich für die Kadetten gefühlt. Hatte er doch selbst nie die Chance bekommen, sein Können auf dem Schlachtfeld zu beweisen, wollte er ihnen unbedingt helfen, dass dieser Traum für sie erfüllt werden würde.Er konnte nicht einfach darstehen, sie immer und immer wieder scheitern lassen! Denn irgendwann würde es keine weiteren Chancen geben - und sie würden so wie er auf ihrem Heimatplaneten feststecken. Das wollte 99 nicht für seine Brüder.
Während er also die Gewehre reinigte verlor er sich in Gedanken, einen Plan ausschmiedend, wie er ihnen weiterhelfen, wie sein Wissen ihnen nützlich sein, wie er ihnen keine weiteren Hinderesse in den Weg legen konnte.Er zweifelte nicht daran,
dass die Jedi und Catch (den er schon seit unzähligen Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte) sie überzeugen konnten, dass sie nicht hilflos waren, dass sie nicht allein waren, dass sie es noch immer schaffen konnten. Er zweifelte nicht an ihren Fähigkeiten, aus dieser scheinbar endlosen Situationen aus Versagen und Scheitern, eine Kehrtwende zu erschaffen.
Er hatte die Worte der Kopfgeldjäger gehört,
waren sie doch nie schüchtern und zurückhaltend in ihrer Meinung gewesen. Ihm war bewusst, dass es keine seiner besten Taten war, die Ausbilder zu belauschen, doch die Sorge um seine Brüder war zu groß, um sie einfach so über sie herziehen zu lassen."General!", er erwischte die Jedi noch rechtzeitig, bevor sie auf der Galerie verschwunden wäre. "Kann ich etwas für Sie tun, 99?"
Noch nie in seinem Leben wurde er mit solcher Höflichkeit behandelt - er hatte die Jedi sofort gemocht, fand sie viel sympathischer als die Kopfgeldjäger, die mit ihm wie Dreck umgingen. "Ich hatte eine Idee - wir Ihr den Kadetten helfen könntet."Chloë
Ich war hellhörig geworden,
die Treppen, die ich bereits erklommen hatte, wieder hinuntersteigend.
"Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe - ich werde mein bestes geben, dass sie diesen verdammten Test bestehen.", dankte ich dem Klon mit einem leichten Lächeln.
Dieser hatte schüchtern (eingeschüchtert?), genickt, war daraufhin humpelnd um die Ecke verschwunden, was ich als Zeichen nahm, dass ich nun die Treppe nehmen und die Kadetten prüfen konnte.„Formation aufgelöst, Befehle nicht befolgt und noch einen Mann zurückgelassen! Sie haben sogar Regel Nummer Eins verletzt.", seufzte Catch auf. "Das war ja beinahe schon peinlich.", stimmte ich zu, das Gesicht in den Händen vergrabend. Die Kadetten waren aufeinander losgegangen, als wären sie vom Teufel heimgesucht worden; alle hatten den Test nicht bestanden, mal wieder.
Ich verstand nun die Frustration, die Shaak Ti ausgestrahlt hatte, die Verzweiflung, die sie zu unterdrücken versucht hatte.
Keiner der anwesenden Soldaten antwortete, vermutlich in der Angst, etwas falsches zu sagen und von mir verurteilt zu werden, doch ich spürte, dass diese mir zustimmten, dass diese Gruppe eine zum Scheitern verurteilte, vielleicht auch von Fehlern und Makeln heimgesuchte Truppe war.Mit diesem Verhalten würden sie keine Sekunde auf dem Feld überleben.
"Sie brauchen Unterstützung, um sich selbst und die anderen unterstützen zu können."
Die Worte des Soldaten hallten noch immer in meinem Kopf, doch, meines Erachtens nach, wurde es von Sekunde zu Sekunde unwahrscheinlicher, dass wir ihnen diese Unterstützung liefern konnten.
Ich verstand die aufziehenden Blicke der anderen Kadetten, wenn ich über die Einheit sprach; es war mir doch beinahe selbst unangenehm, über sie zu reden, doch das dürfte ich mir nicht anmerken lassen, um das wenige Vertrauen, was uns ihnen zusprachen, nicht zu verlieren.
Ein kleiner Funken Hoffnung existierte jedoch noch immer; ich würde mit ihnen reden, und das jetzt."Offen gestanden gefällt es mir, dass es hier so ruig ist. Da kann ich das Handbuch durcharbeiten.", vernahm sie die erste Stimme. "Echo, was ist bloß los mit dir? Wir sollten stattdessen an der Front sein und Droiden wegblasen!", mischte sich ein weiterer an. "Ach, lass' ihn in Ruhe. Sie haben ihn zu spät aus der Retorte geholt.", witzelte ein anderer, was ihm einen Schlag auf die Schulter einbrachte.
Sie bog um die Ecke, nun vor ihnen stehend."Das, was ihr geliefert habt, war eine pure Enttäuschung", meinen Worten lauschend senkten die Angesprochenen den Kopf, beschämt, solch schlechte Ergebnisse nach dem harten Training auf Kamino geliefert zu haben, "wie stellt ihr euch das hier alles vor? Das hier ist kein Spaß. Versaut ihr den Test ist euer Leben geliefert. Für immer hier auf Kamino - wollt ihr das? Die jahrelangen Schikane der anderen nur noch weiter ertragen müssen? Zusehen, wie sie alle erfolgreich werden, während ihr hier fest sitzt? Wenn ihr genauso gut - oder sogar noch besser - als die seid?"
Die Klone betrachteten mich mit großen Augen, nicht mit solchen Worten rechnend. "Ich bin nicht hier, um auf euch herumzuhaken - ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Kopfgeldjäger schon getan haben, aber das tut hier jetzt nichts zur Sache", ich räusperte mich, "ich will euch helfen; dabei, endlich Fuß fassen und sich angenommen zu fühlen. Ich will euch dabei unterstützen, nicht nur euren Brüdern zu zeigen, dass ihr es drauf habt, sondern auch diesen Kopfgeldjägern, die minutenlang über euch herziehen, als wärt ihr deren Mühen und so "wichtige Aufmerksamkeit" nicht wert. Als wärt ihr ein Kaugummi unter deren Schuhsohle. Normalerweise würdet ihr die mit gezückten Waffen dingfest machen!", meine Stimme hallte in den leer gefegten Korridoren - mit Stolz stellte ich fest, dass keine Worte sie zu erreichen schienen.
"Aber, General. Wie sollen wir das bloß schaffen? Das war unsere letzte Chance, den Test zu bestehen!", wendete ein Kadett ein. Ich winkte dessen Sorgen ab. "Ich konnte einen weiteren Durchgang für euch arrangieren - und das schon morgen. Es tut mir leid, dass ich nicht noch mehr Zeit für euch herausschlagen konnte, wirklich. Aber, ich bin mir sicher, dass, wenn ihr erkennt, dass ihr bereit seid, den nächsten Schritt in Angriff zu nehmen und endlich eures eigenes Schicksals Schmied zu werden, dass ihr das schaffen könnt. Ihr dürft aber niemals vergessen - nicht jetzt und auch nicht in den nächsten Jahren - dass eure Einheit, egal, ob ihr euch untereinander versteht oder nicht, so etwas wie eure Familie ist. Ohne jeden einzelnen von euch würden es die anderen nicht schaffen."
Sie warfen sich Blicke zu; teils entschuldigende, teils auffordernde (vielleicht zum Vertrauen auffordernde).
"Habt ihr mich verstanden oder wollt ihr mich und euch gegenseitig noch weiter anschweigen?", hakte ich nach, die Hände in die Hüfte stemmend."Verstanden, General."
Erleichtert, beinahe schon stolz lächelte ich. "Dann lasst euch nicht aufhalten, diese Droiden von dem Feld zu pusten."Ich entschuldige mich wiederholt für die extrem lange Pause, die ich eingelegt habe und auch, dass ihr so lange auf das Kapitel warten musstet und dies vermutlich nicht überzeugend ist.
In den letzten Monaten hatte ich mit starkem Stress zu kämpfen und kam einfach nicht voran; weder mit dem Lernen, noch mit meinen Büchern, weswegen ich mir Mühe gegeben habe, zumindest einmal die Woche an diesem Kapitel zu arbeiten; daraus ist nicht viel geworden.Ich bin froh, dass ich es dennoch irgendwie geschafft habe, das Kapitel fertigzustellen und euch zu liefern! :)
Hoffentlich gefällt es euch (wenigstens ein bisschen) :)
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Die Tochter des Obi-Wan Kenobi
FanfictionWas wäre, wenn Obi-Wan und Satine eine Tochter hätten? Wäre sie ein Jedi oder doch eine Senatorin?