Vater ...?

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Obi-Wan

Es erfüllte mich von unendlicher Freude, von der erfolgreich abgeschlossenen Mission meiner Tochter gehört zu haben - dennoch war ich von rasender Nervosität getrieben, die stieg, während sie auf der Rückkehr zu dem Tempel waren.
Ich spürte sie;
ihren Ekel, ihre Sorge.
Mir war schlecht vor Panik, dass sie erneut die Jedi verlassen und nach Mandalore zurückkehren würde.

Immerhin hatte ich nicht den reinsten Schimmer, von welchen Attacken sie konfrontiert wurden - und, vor allem, wer in diese involviert war. Doch mein Bauchgefühl sagte mir, dass es keine erfreuliche Nachrichten sein würden, die sie und Glenn uns mitteilen würden.
Deswegen fand ich keine Ruhe, lief aufgeregt in meinem Quartier auf und ab, fand keine dringende Ablenkung, nichts, was meine Stimmung hätte abkühlen können.

Jedoch, in meiner geistlichen Abwesenheit, hatte ich nicht mitbekommen, dass meine Tochter nun ebenfalls gelandet und auf dem Weg zu dem Rat war, um uns einige wichtige Einzelheiten zu überbringen.
Ich rannte eilig in die Kammern,
um nichts womöglich irgendwie zu verpassen.

Ich hatte sie vermisst,
auch, wenn wir nur für wenige Wochen weit voneinander entfernt gewesen waren. Meinem ehemaligen Schüler schien sich meiner Freude Teil haben lassen.
Ich ließ mich auf meinen Sessel fallen, richtete hektisch meinen Umhang und wartete ungeduldig.

Es war mir peinlich, ihre Ankunft verpasst zu haben - jedoch war ich mir bewusst, dass Chloë mir das wahrscheinlich nicht übel nehmen würde; immerhin hatten wir nach der Sitzung genügend Zeit, um die verlorene Zeit nachzuholen.
"Meister.", sie traten in den Raum herein, legten eine angespannte Stimmung auf unsere Gemüter.

"Ich wünschte, wir würden mit einem positiven Ergebnis zurückkehrt, doch, dieses Mal ist es leider nicht so", fuhr sie fort, wurde unterdessen von kritischen Blicken beäugt, "einige von euch mögen es schon mitbekommen haben. Wir würden Opfer eines Verrats, welcher hunderten Männern das Leben gekostet hat.", sie wurde grob unterbrochen.

"Meisterin Kryze, ich bitte Euch, erklärt uns diesen Vorfall bis ins kleinste Detail, damit, nicht nur wir, sondern auch der Senat, bei der Verurteilung ein richtiges Urteil treffen werden.", Chloë nickte. "Es begann nach der Eroberung der Stadt - wir hatten weitere Ziele in Richtung der Basis der Separatisten gesetzt. Wir waren in unterschiedlichen Gebäuden, bereiteten unseren Angriff, bis meine Gruppe von einem plötzlichen Angriff der Kampfdroiden überrascht wurde. Sie rannten uns nieder und, wenn mein Padawan nicht so tapfer eingegriffen hätte, dann würde ich heute nicht vor euch stehen."

Ich verspürte den Zwang,
sie an die Hand zu nehmen, so wie ich es früher getan hatte, um sie zu beschützen. Sie war noch immer mein kleines Mädchen, auch, wenn sie nun beinahe meine Größe überragte.

"Das stimmt, Meister. Kurze Zeit später, nachdem wir fliehen konnten, erreichten wir unsere Basis und meine Meisterin hat euch bereits wenige Informationen überbracht. Commander Cody haben uns unterdessen, nachdem Meisterin Kryze sich von uns getrennt und auf den Weg in das Hauptquartier der Separatisten gemacht hatte, auf die Suche nach dem Zeichen gemacht, das uns Hinweise auf diese Tat geben könnte - wir wurden fündig, nachdem wir einige Kreise untersucht hatten. Diese Spur führte uns schluss endlich zu Slick, einem der Sergeants, der uns begleitet hatte.", fuhr Glenn fort.

Nachdenkend fuhr ich mir über meinen Kinn.

"Wir konnten ihn festnehmen. Später traf ich auf Ventress, die mir ebenfalls von seinen Taten berichtete. Anscheinend hatte er sie schon Wochen vor unserer Ankunft mit Informationen gefüttert, sodass ihnen jeder unserer Schritte bekannt war und sie uns überwältigen konnten. Ich schäme mich, euch es so übermitteln zu müssen - aber, wie es scheint, war unsere Mission nicht die Einzige, die an Dritte weitergegeben wurde.", erklärte Chloë weiter. "Was meinen Sie damit, Meisterin?", fragte Meister Windu, der noch immer kritisch in ihre Richtung blickte.

"Die Separatisten wissen alles. Jeden Plan, jede zukünftige Mission. Sie sind uns nicht nur einen Schritt, sondern gleichzeitig mehrere voraus.", antwortete sie knapp. Unisono nickten wir.

"Wir werden diesen Fall an das Gericht weiterleiten. Die Sitzung ist hiermit beendet."

Damit standen wir auf und entfernten uns langsam; währenddessen hatte ich jedoch bereits die Blondhaarige aufgeholt und schenkte ihr ein tapferes Lächeln.
Sie erwiderte dies, und deutete mir, ihr zu folgen.

"Weißt du, ich hätte niemals gedacht, dass der Republik so etwas geschehen würde", begann sie, nachdem sie sich auf einen Sessel niedergelassen hatte, der sich in meinem Quartier befand, "wem können wir noch vertrauen?", seufzte Chloë. "Das war einmaliger Vorfall - ich denke nicht, dass dieser sich in kurzer Zeit wiederholen wird.", gab ich zurück. "Vater, er wird Nachahmer haben werden - jedoch bin ich mir nicht sicher, ob ich bereit bin, diese immer in die Ecke zu schlagen."

Ich zog meine Stirn in Falten. "Was meinst du damit?", fragte ich verwirrt. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, ob ich immer bereit bin, sie aufzuhalten. Slick beschrieb uns als eine Art "Sklaventreiber", und, mittlerweile habe ich das Gefühl, dass an dieser Anschuldigung etwas liegen könnte.", ich setzte mich auf das Bett in der Ecke.

"Vater? Wir behandeln sie doch nicht, als wären sie Sklaven, oder?"
Ich war sprachlos. Je länger ich über ihre Worte nachdachte, umso mehr erschienen sie mir, als würden sie der Wahrheit entsprechen. "Nein, immerhin verrichten wir auf dem Schlachtfeld doch nur unseren Job, nichts weiter.", meinte ich nach langem Zögern.

"So habe ich es auch immer gesehen. Dennoch weiß ich nicht, auf welcher Seite ich in diesem kleinen Kampf stehe."
Verstehend stimmte ich ihr zu. "Das ist immer ein harter Teil, aber ich bin mir sicher, dass du bald erkennen wirst, was für ein der Sergeant ist, wenn er für Geld seine eigene Familie in Gefahr gebracht hat."

Hihi.
Ich hatte eigentlich vor, den Part nicht so "ausarten" zu lassen, aber, hm, was soll's. Vielleicht ist's lang besser, als zweihundert Wörter weniger. :)

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt