When your dreams all fail...

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Schultage waren langweilig. Es gab nichts lustiges oder spannendes bis auf den zweiten Weltkrieg, den wir in Geschichte durchnahmen (also, spannend, nicht lustig). Dado neben mir hatte bereits den ganzen Rand der ersten Seite seines Deutschheftes vorgezeichnet mit einen kleinen Strichmännchen-Comic. Darin ging es um einen Strichmännchen-Ritter, der einen Strichmännchen-Drachen besiegt und der Strichmännchen-Prinzessin damit die Freiheit gewährte. Der Strichmännchen-Ritter sollte der Strichmännchen-Prinzessin einen Heiratsantrag machen, aber der tapfere Held verliebte sich in das Strichmännchen-Burgfräulein und heiratet dann diese. So interpretierte ich das zumindest. Es könnten auch einfach nur ganz viele verschiedene Strichmännchen sein.

"Manuel, pass auf!",mahnte der Lehrer. Ich blickte von Dados Heft auf. Ich schluckte nur und machte mich so klein wie möglich, um nicht aufzufallen, was allerdings sowieso schon viel zu spät war. Alle Blicke langen auf mir. Ich konnte es spüren. Auch spürte ich Dados warmherzigen und beruhigend Blick auf mir. "Gut, wollen wir fortfahren. "Der Besuch der alten Dame". Ein Theaterstück. Kennt es jemand?"

Der Unterricht ging schneller vorbei als erwartet. Die Schulglocke ertönte und wir packten unsere Hefte ein. Im folgenden hatten wir Englisch. Das war weder mein Lieblingsfach noch mein Hassfach. Wir standen auf, als unsere Lehrerin, Frau Rosenberg (ihre Vorfahren mussten Juden gewesen sein. Schließlich hatten diese immer sehr sachbezogene Nachnamen, wie zum Beispiel Edelstein, Rosenberg, Rosental, generell Rosen) in das Klassenzimmer kam. Sie begrüßte uns und bat uns, uns hinzusetzten.

Der Unterricht bei ihr war spaßig. Sie machte viele Witze und versuchte auf Schülerantworten, wenn sie etwas dümmlich waren, lustig zu kontern. Das machte den Unterricht am schönsten. Außerdem mochte ich die Lehrerin, da sie mir mündlich eind 1 eingetragen hat. Wir hatten das Thema schon und ich konnte somit die Aufgaben problemlos lösen.

Plötzlich ertönte ein schrilles Geräusch. Ein langer Ton, der kurz aufhörte und dann wieder begann. Ich hatte vor Schreck meinen Stift fallen gelassen. "Was ist das?",flüsterte ich zu Dado. "Feueralarm",erklärte er. "Gut, in Zweierreihen aufstellen, damit ich durchzählen kann. Ist heute jemand krank?",fragte sie laut. "Nein, kam es von einem Mädchen der ersten Reihe.

Draußen war es etwas kalt und ich hegte Mitgefühl mit den Mädchen, die aus Sport kamen. Sie hatten alle kurze Hosen und T-shirts an. Ein paar standen zitternd in Gruppen zusammen. Da sie alle eine Stufe über mir waren, kannte ich sie nicht. Unsere Klasse stellte sich etwas abseits der Menge hin. "Es ist echt verdammr kalt",fluchte Dado neben mir, "dabei ist es schon März." "Sicher wird es im Sommer richtig warm",vermutete ich. "Ich hätte gerne auf ewig Frühling oder Herbst." Da musste ich ihm Recht geben.

"Und..oh da kommt Zombey",rief er erfreut, als der große Dunkelhaarige auf uns zu kam. Er stellte sich neben Maurice und wuschelte ihm lachend durch die Haare. "Unser Lehrer hat uns soeben in die Pause entlassen und da dachte ich mir, warum nicht gleich mehr Zeit mit meinem allerliebsten besten Freund verbringen",erklärte er. "Was hattet ihr gerade?",fragtd Dado. "Ähm..Chemie. War sowieso nichts spannendes." Ich interessierte mich nicht weiter für ihr Gespräch, sondern blickte mich neugierig um. Alle Klassen, die über der 8. Jahrgangsstufe waren, waren hier versammelt.

Ich erblickte in der Masse Patrick und Sebastian, die bei zwei älteren Schülern standen. Jodie war gerade auf dem Weg zu ihnen. Patrick lachte, weil irgendjemand etwas lustiges gesagt hatte. Wie gern ich gerade bei ihnen stehen würde. Plötzlich sah Patrick zu mir. Wie vom Blitz getroffen sah ich weg und versuchte mein aufgeregtes Herz zu beruhigend. Er hat dich nur angesehen, Manu. Es ist alles okay. Ich sah weiter, wo ich Oscar zwischen drei anderen Jungs entdeckte. Das schienen seine Freunde zu sein. Ich hatte sie noch nie gesehen  allerdings fielen sie auch nicht wirklich auf.

"Wir können wieder hineingehen!",rief unsere Lehrerin. Ich gesellte mich zu Dado und Micha, während wir langsam wieder auf das Schulgebäude zugingen. "Dann hat er so gesagt "bitte Ohren zuhalten" und in der Sekunde die Knallgasprobe gemacht. Ein paar Mädchen haben erschrocken aufgeschrien, was wir wiederrum lustig fanden",erzählte Micha gerade. Er ging an Oscar vorbei und sie klatschten sich mit den Händen kurz ab, das hatte ich schon öfter beobachtet.

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"Oder weißt du noch, als Sebastian drei Tafel-Geodreicke einfach nur mit dem Fenster zerstört hat? Das waren coole Zeiten",lachte Jodie in der Pause. Stegi hatte mich gefragt, ob ich mich denn mal zu ihnen stellen wollte. Kurzerhand hatte ich es Dado erzählt und bin mit Stegi mitgegangen. "Oh man ja!",rief Tim. "Was kann ich dafür, dass das da liegt, wenn ich das Fenster schließen will. Drei mal",verteidigte sich Sebastian. Ich lachte mit ihnen mit. "Palle hat aber dieses Jahr auch schon viel Mist gebaut. Wie war das gleich nochmal mit dem kaputten Fenster?" "Ich habe es nur geöffnet. Woher sollte ich wissen, dass die Schaniere locker waren!" Patricks Lachen war wunderschön. Kurz zuckten meine Mundwinkel in ein Lächeln, welches aber eine Sekunde später in einen neutralen Gesichtsausdruck verwandelt wurde.

Ich konnte nur schwer meinen Blick von ihm nehmen, als Jodie mich auf ein anderes Thema ansprach. "Wie war eigentlich deine frühere Schule?" "Ähm...wir hatten mehr Klassen und waren mit keiner verfeindet. Also eigentlich echt langweilig",erzählte ich. Jodie sah mich interessiert an, weshalb ich weiter redete:"Ich hatte drei beste Freunde. Lissy, Taddl äh Taddeus und Adrian. Wir haben fast alles miteinander gemacht. Taddl legte sich gerne mit den Lehrern an, weshalb ich manchmal mit ihm nachsitzen musste. Ich habe mich immer auf seine Seite gestellt."