"Es...hm",stotterte ich. Patrick sagte nichts, sondern sah mir in die Augen. "Ich...weiß nicht",meinte ich dann und sah zu Boden. Ich hoffte, er bemerkte meine Lüge nicht. "Du wirst dir noch klar darüber werden." Patrick lächelte, als ich kurz zur Seite blickte. Das eben war meine Chance ihm zu gestehen, dass ich sie nicht liebte. Bald würden wir bei dem restlichen Team ankommen und dann würde ich nicht nehr mit ihm reden können. "Ich liebe sie nicht",ratterte ich herunter. Ich tat es unüberlegt. Einfach so. "W-Wirklich?",fragte er ungläubig. "Nein, also ja, wirklich. Ich steh nicht auf Mä- sie",gab ich zu.
Um ein Haar hätte ich mich versprochen. Hätte ich mich nicht selbst unterbrochen, würde er mein Geheimnis wissen. Es wäre schrecklich. Es wäre ein Alptraum. Genauer gesagt war es auch mal ein Alptraum. Vor ein paar Tagen träumte ich von meinem Klassenzimmer. Ich saß mit Socken und ohne Schuhe in dem vollbesetzten Klassenzimmer. Das wäre wahrscheinlich der Punkt gewesen, an dem ich merken hätte müssen, dass es sich um einen Traum handelte.
Als ich aufstand war noch alles ok. Zwar redete keiner mit mir, aber sie redeten miteinander. Als ich aus dem Klassnzimmer um eine Ecke bog, hörte ich Palle, wie er zu Sebastian sagt, dass ich schwul war. Beide begannen zu lachen und fingen an mich zu beschimpfen. Als Palle mich dann ansah und fies grinste, wachte ich auf. Ich wusste, dass es nur mein Unterbewusstsein war. Dennoch hatte ich Angst, dass es in Wirklichkeit auch so werden könnte.
"Und stehst du dann auf jemand anderes?",fragte Palle neugierig. Ich schluckte. "Also..hm. Ich rede nicht gerne über das Thema. Das mit Lissy war ebenfalls unfreiwillig. Das hätte nie jemand erfahren sollen. Mir ist das auch noch ein wenig zu privat, dafür, dass wir uns erst seit knapp zwei Wochen kennen",gab ich ehrlich zu. "Das verstehe ich. Mir fiel es am Anfang auch schwer, aber Rewi, also Sebastian, hat mir zu Beginn so gut geholfen, sodass ich mich schnell eingewöhnen konnte. Maurice ist da sicher eine große Hilfe",meinte er. "Ja, ja er ist toll."
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In dem Kleinbus, den der Trainer gemietet hatte, saß ich hinter dem Fahrer am Fenster. Neben mir hatte sich Alex plaziert und hinter mir saß Stegi. Palle war so weit wie möglich von mir entfernt. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe und genoss die Kälte, die meinen schmerzenden Kopf kühlte. Die anderen unterhielten sich fröhlich und freuten sich auf das Turnier. Ich dagegen wollte einfach nur schlafen.
Als ich meine Augen kurz schloss, merkte ich, wie müde ich tatsächlich war. Schnell öffnete ich meine Augen wieder. Ich wollte nicht wissen, was sie mit einem schlafenden "Freund" anstellten. Am Ende hätte ich ein mit Edding bemaltes Gesicht und darauf hatte ich extrem wenig Lust. Die Fahrt zog sich schleppend und ich spürte förmlich, wie meine Augenringe größer wurden. Als wir endlich von der Autobahn herunterfuhren und kurze Zeit später zu einer Jugendherberge einbogen, war ich erleichtert.
"Endlich!",rief Palle, der als erster ausstieg und sich erstmal streckte. Als ich an der frischen Luft angelangt war, tat ich es ihm gleich, suchte aber sofort danach nach meiner Tasche und fragte den Trainer nach der Zimmeraufteilung. "Gleich, warte",sagte dieser und hob die Hand, um den anderen zu verdeutlichen, dass sie zuhören sollten. "Hey, passt mal auf!",rief er zudem. Alle drehten sich um und gingen ein paar Schritte in unsere Richtung. "Hört mal zu. Das sind immer dreier Zimmer. Da wir aber sieben Leute sind, dachte ich mir, wir teilen uns in ein dreier Zimmer und zwei zweier Zimmer. Ich hoffe, ihr bekommt das hin ohne, dass ihr euch streiten müsst",meinte er, "Wir treffen uns in einer halben Stunde bei der Anmeldung. Bis dahin könnt ihr machen, was ihr wollt, aber entfernt euch nicht vom Gelände." Sebastian stöhnte genervt auf. "Das tut mir ja leid, aber ich habe die Verantwortung über euch." Damit ging unser Lehrer und wir standen etwas ratlos in der Gegend herum.
"Gut, ähm",begann Tim, "Habt ihr irgendwelche Vorschläge für die Zimmereinteilung?" Wir sahen uns fragend an. "Also, ich würde ja gerne mit Stegi in ein Zimmer",meinte Tim, da sonst keiner etwas sagte. "Wir können auch gerne noch eine weitere Person dazunehmen." Stegi sah ihn etwas sauer an, aber als sein Blick zu mir wanderte erhellte sich sein Gesicht. "Wie wäre es, wenn wir noch Manu dazunehmen?",fragte er Tim. "Klar gerne." "Gut, dann gehen Rewi und ich noch in ein Zimmer und Alex mit Felix in ein Zimmer. Einverstanden?",schlug Palle vor. Ich nickte nur und war froh, dass ich nicht alleine übrig geblieben war.
"Leute, ich habe da hinten einen Basketballkorb gesehen",meinte Alex und schnappte sich den Ball, den wir mitgenommen hatten. Wir liefen zu dem besagten Korb und spielten die restliche halbe Stunde lang. Dabei erwischte ich mich oft, dass ich Palle antarrte, wenn unter einem Sprung sein T-shirt hochrutschte oder wenn er lachte. Er war einfach wunderschön. Zumindest für mich.
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In unserem Zimmer belegte Stegi das obere Bett und Tim das Einzelbett, womit ich keine Probleme hatte. Ich musste schließlich nur eine Nacht hier schlafen. Wir bezogen unsere Betten, wobei ich Stegi ein wenig half. "Du, Manu",begann er, "stehst du eigentlich nur auf Frauen?"
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Ich weiß ja nicht, ob jemand von meinen Lesern Fußball spielt, aber ist es fair, einem Mädchen, das kleiner, schwächer und langsamer ist, mit dem Ellenbogen so in den Bauch zu rammen, dass der schlecht wird und nicht mehr atmen kann? (Das Mädchen bin ich.) Ich hab dem nichts getan und dessen Team war auch vorne. Ich verstehe manche nicht. Beim Rückspiel brech ich ihm die Nase, wenn er das nochmal tut.Ok, hab mich abgeregt... wie fandet ihr das Kapitel?
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When your dreams all fail...
Fanfiction》 " 'N scheiß Leben ist passiert." 《 "Kennt ihr das wenn, ihr jemanden seht? Und dieser Mensch euer Leben noch fehlt? Und ihr denkt, ich brauch den kleinen Fratz? Ohne ihn macht das Leben sonst keinen Spaß! Genau so wars bei Palle und Manu. Die beid...