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"Da vorne ist das Auto meiner Mutter",erklärte mir Palle. Er deutete auf einen schwarzen BMW, aus dem gerade eine Frau ausstieg. "Wenn es Fragen zu unserer Beziehung gibt, lass mich antworten und bleibe immer bei mir. Meine Familie ist unberechenbar. Du tust auf sehr schüchtern",teilte mir Patrick mit. Ich nickte. Damit war ich einverstanden, schließlich war ich tatsächlich schüchtern und redete nicht gerne mit Fremden.

"Paddy!",rief seine Mutter und umarmte ihn. Sie hatte blonde Haare war etwa so groß wie ich, ziemlich schlank und sah Patrick überhaupt nicht ähnlich. Sie trug eine Jeans und ein normales T-shirt, sowie Turnschuhe. "Hallo",Patrick zögerte, "Mama." Seine Mutter riss überrascht die Augen auf, aber als sie mich sah, hatte sie wieder einen normalen Gesichtsausdruck. "Hi, ich bin Manuel",stellte ich mich vor. "Ähm ja, das ist mein Freund",ergänzte Palle. Sie musterte mich. "Aja",antwortete sie nicht sehr begeistert. "Seit wann?",sie sah mich an. "Ähm seit zwei Monaten",rief Patrick schnell. "Kann er nicht selbst reden?",fragte sie ihn. "Er redet nicht gerne",erwiederte Palle mit einem bösen Blick. Sie seufzte. "Na gut, setzt euch ins Auto".

"Warum habe ich noch nie von Manuel gehört, Paddy?",fragte sie, während sie ausparkte. "Nun ja, er ist erst vor drei, vier Monaten bei uns." "Und warum ist er im Internat",fragte sie. Palle, der neben mir saß und seine Hand auf meine gelegt hatte, sah mich an. "Mein Vater ist scheiße und meine Mutter tot",antwortete ich schnell. "Oh",machte sie, "das wusste ich nicht." "Kein Problem." Palle lächelte mich an. "Kanntest du sie noch?",fragte sie. "Ja, sie starb an meinem 15. Geburtstag." "Oh nein. Das ist ja schrecklich",erwiederte sie. "Was solls",sagte ich.

"Und wie alt bist du, Manuel?" "15." "Wo kommst du her?" "Essen." "Hast du Geschwister?" "Zwei ältere Brüder." "Wie seid ihr zusammengekommen?" Jetzt übernahm Patrick das Reden. "Es ist bekannt, dass ich schwul bin, daher war sich Manu ziemlich sicher, dass die anderen es auch bei ihm akzeptieren werden und er outete sich. Und dann führte eines zum anderen." "Mhm",stimmte ich ihm zu. "Habt ihr schonmal zusammen geschlafen?",fragte sie. Ich spürte, wie mein Kopf rot anlief. "Mama!",rief Palle aufgebracht. "Darf ich nichtmal wissen, ob mein Sohn noch Jungfrau ist?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ja, haben wir",sagte ich schnell. Ich wollte das Thema sofort weghaben, sonst stellte ich mir Patrick noch nackt vor und dann hätte ich ein Problem. "Und wie oft?" "Mama!"rief Palle schon wieder. Ich sah im Augenwinkel zu ihm. Auch er hatte rötliche Wangen. Er sah seine Mutter ungläubig an. "3 Mal",amtwortete ich wieder. Palle sah mich entsetzt an. Ich zuckte nur mit den Schultern.

"Aber bei der Hochzeit lasst ihr das. Ich will das nicht hören!",mahnte seine Mutter. Ich schluckte. Jetzt wusste ich, was auf mich zukommen würde. Ich blickte aus dem Fenster. Gerade bog seine Mutter auf eine Autobahn ein. "Und bitte reißt euch zusammen. Ihr werdet nicht rumknutschen oder rumfummeln. Das will keiner sehen." Ich sah mirt einem ängstlichen Blick zu Patrick. Er wiederrum starrte wütend auf den Hinterkopf seiner Mutter. "Wie lange werden wir ungefähr fahren?",fragte er. "Ach, eine Stunde höchstens."

°°°
Nach einer Stunde, in der wir hauptsächlich schwiegen, kamen wir vor einem modernen Mehrfamilienhaus an. Es hatte drei Stöcke und war außen weiß angestrichen. "Morgen stehen wir um 8 Uhr auf, um 12 Uhr ist die Trauung",teilte sie uns mit. Palle und ich nickten, nahmen unsere Koffer und Taschen. Ich ging dabei Patrick hinterher, welcher mich in sein Zimmer führte. "Denkst du immernoch, dass es dir nichts ausmacht, an mir rumzufummeln", dabei betonte er das rumfummeln, wie seine Mutter. "Ganz ehrlich?",fragte ich. Palle nickte. "Ich liebe es, Leute zu provozieren",ich lächelte. "Warte, meine Mutter kommt",flüsterte er.

Ich hatte mich auf sein Bett gesetzt. Ich hörte die Schritte auch. Er schubste mich leicht nach hinten kletterte über mich und kam mir mit dem Gesicht so nah, dass sich unsere Nasen berührten. "Tut mir leid",bemerkte er. Ich sah ihn etwas schockiert an. Ich spürte seinen Atem an meiner Lippe. Meine Atmung beschleunigte sich und mein Herz raste. Spätestens jetzt würde ich wissen, wie sehr ich ihn liebe. Warum mussten wir das denn nur spielen?

"Paddy",rief seine Mutter von draußen. Wir hatten uns immernoch nicht gerührt. Die Tür ging auf und ich hörte eine überraschtes Einatmen. Patrick sprang von mir herunter und ich richtete mich auf. "Eigentlich wollte ich nur Bettzeug bringen",stotterte sie etwas und legte das Stoffbündel auf einen Stuhl hinter  der Tür. "Danke",meinte Palle und sie schloss die Tür und ging wieder. Am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen und ihn küssen. Ich hoffte man merkte mir das nicht an. "Und was machen wir jetzt?",fragte Palle. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Du bist hier Zuhause." Er überlegte kurz. "Wird Zeit, dass du Hamburg kennen lernst",meinte er, "Warst du schonmal hier?" Ich schüttelte den Kopf. "Was?! Das ist ein Verbrechen. Also, komm."

Als wir rausgingen, griff er nach meiner Hand. "Wir sind ein bisschen in der Stadt!",rief Palle. "Ist ok. Seid vorsichtig!",antwortete sie. Auch als wir nicht mehr in Sichtweite waren ließ er nicht los. Ich blickte kurz auf unsere Hände. Ich hatte sehr dünne Finger, die von Patricks leicht festgehalten wurden. Wir gingen gerade über einen Zebrastreifen zu einem Spielplatz, wo eine Gruppe aus Jugendlichen stand. Manche rauchten, andere saßen mit einer Bierflasche am Boden und wiederrum andere hatten eine Flasche mit Wasser und redeten nur mit denen. Palle steuerte direkt auf die Gruppe zu. Es waren 8 Leute, die plötzlich alle zu uns sahen.

"Patrick!",rief ein Mädchen erfreut und lief auf uns zu. "Wusste ich doch, dass man euch hier findet",lachte er und umarmte sie zur Begrüßung. "Und das ist?",fragte sie. "Das ist Manu. Ein Freund von mir. Manu, das sind meine Freunde."

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Hatte keine Zeit zum Korrekturlesen, hoffe es sind nicht allzu viele Fehler drin

When your dreams all fail...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt