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Die nächsten Nächte lag ich oft wach und konnte nicht einschlafen. Ich dachte an meine Mutter. Wie es ihr wohl gehen würde, wenn sie noch leben würde. Ich dachte an Patrick. Was er wohl gedacht hatte, als er mich küsste. Konnten wir wirklich nicht mehr als Freunde sein? Mir war durchgehend schlecht, ich konnte nichts mehr essen und im Unterricht bekam ich kein Wort mehr mit. Die Lehrer forderten mich alle nach der Reihe auf, nach der Stunde zu ihnen zu kommen. Aber es bewirkte nichts. Ich konnte den Gedanken nicht verwerfen oder kurz beiseite legen. Wenn ich mich umzog, sah ich einen Körper, der abgenommen hatte. Nicht sehr, aber dennoch bemerkbar. Mir ging es schlecht, richtig schlecht.

Als ich mich wiedermal umzog und einen Pulli über meinen Körper streifen wollte, berührte Dado vorsichtig meine Hand und drückte sie nach unten. Er musterte mich besorgt. "Das geht so nicht weiter",meinte er, "morgen isst du wiedermal etwas. Dieses ständige im Essen herumgestocher bringt nichts und ich merke, wie du verschwindest. Du versteckst dich unter Hoodies und redest mit niemanden mehr. Ich weiß nicht, was los ist, aber ich biete dir an, dir bei allem zu helfen. Wenn du Schwierigkeiten mit deinen Eltern...Vater hast...sag es. Ich werde immer für dich da sein, aber tu dir dieses Hungern nicht an."

Ich musste schlucken und sah schuldbewusst zu Boden. Den Pulli zog ich trotzdem über meinen Kopf. Ich atmete tief durch und schaffte es Dado ins Gesicht zu sehen. Er sah so lieb aus. Er lächelte leicht mit einem besorgten Blick.  Seine blonden Locken taten das übrige und ich wunderte mich wiedermal aufs neue, warum er keine Freundin hatte.

"Palle hat mich geküsst",flüsterte ich. Dado sah mich zweifelnd an. "Und dann hat er gesagt, dass wir Freunde bleiben werden." Er griff nach meinen Händen und drückte sie. "Rede mit ihm. Sag, was du fühlst. Wenn er dich abweist, wird's nicht schlimmer wie jetzt. Wenn er dich nicht abweist, wird es besser werden",riet er mir. "Aber wie soll ich es anfangen?",fragte ich. "Mach es einfach",meinte Dado. Ich sah ihn mit einem Dein-Ernst-Blick an. "Wenn es so einfach wäre hätte ich es schon längst getan." Dado seufzte. "Stimmt, du hast Recht. Das war blöd von mir tut mir leid. Als guter Freund sollte ich dir auch gute Ratschläge geben",bemerkte er.

Ich musste leicht schmunzeln. "Siehst du, dir geht es schon wieder viel besser",lachte Dado. Seine Positivität war wahrscheinlich das Aufmunternste, was ich die letzten Tage gesehen hatte. "Ich weiß immer noch nicht, wie ich es ihm sagen soll",erinnerte ich ihn. Daraufhin setzten wir uns an seinen Schreibtisch, beide mit unseren Stühlen und grübelte über die richtige Wortwahl. "Also, du kannst sagen, dass du das Wochende bei deinem Vater eigentlich ganz schön gefunden hast, obwohl dein Vater sich so schrecklich aufgeführt hat. Dann wartest du kurz. Vielleicht sagt er auch etwas. Dann antwortest du darauf oder du sagst, dass du dich bei ihm wohl gefühlt hast und sozusagen sicher vor deinem Vater, dem du in dem Moment alles zugetraut hättest",schlug Maurice vor.

In diesem Augenblick merkte ich, wie sehr er Lissy ähnelte und wie er gerade ihren Platz an meiner Seite annahm. Und ich merkte, wie er immer mehr zu einem richtigen Freund wurde. "Und jetzt gehst du zu seinem Zimmer und klopfst an. Wenn du in einer Woche immernoch so wenig isst, dann kümmere ich mich persönlich darum und glaub mir, das willst du nicht",warnte er mich. Ich sah ihn zweifelnd an, woraufhin er nur mit seinem Kopf zur Tür zeigte. "Ok, bis später",meinte ich noch. "Ich werde bei Micha sein",teilte er mir mit. Ich nickte noch und schloss die Tür hinter mir. Hey Patrick, das Wochenende war schön. Hey Patrick, ich fand das Wochenende echt schön. Hi Patrick, also ich fand, dass das Wochenende ziemlich schön war. Ich sagte es in meinem Kopf auf und ab bis ich mich mit langsamen Schritten der Tür näherte. Als ich davor stand, schloss ich kurz die Augen um mich vorzubereiten. Ich sammelte all meinen Mut und hob die Hand an. Als ich klopfte regte sich nichts. Ich klopfte erneut. Wieder nichts. Vielleicht hörte er Musik und konnte mich deshalb nicht wahrnehmen, überlegte ich und versuchte die Tür zu öffnen. Abgeschlossen. Er war nicht da

Mein Puls, der zwischendurch auf 150 gestiegen war, beruhigte sich. Ich würde es morgen einfach nochmal probieren. Als ich mich umdrehte stand direkt vor mir Patrick. Erschrocken atmete ich ein und wich zurück. Mein Puls stieg wieder und ich spürte wie, mein Gesicht rot wurde. "Hey na?",fragte Palle und lächelte. "Hm ja...äh..hi",stotterte ich. Ich sah zu Boden. "Willst du zu mir oder zu Rewi?",fragte er. "Zu dir",nuschelte ich. "Dann komm doch mit rein. Rewi ist bei Jodie",erklärte er. Ich nickte überfordert. Ich wollte hier weg.

"Also, was willst du?",fragte er, als wir uns auf sein Bett setzten, und war dabei charmant wie immer. "Ich ähm...nun ja",stammelte ich vor mich hin. Bei den unvollständigen Stätzen wurde Patrick misstrauisch. "Ist irgendwas?",fragte er besorgt. Ich atmete tief ein. "Ja, also. Es ist so",begann ich, "Ich...ich mag dich." Patrick nickte, sagte aber nichts, also fuhr ich fort. "Und das Wochenende fand ich wirklich schön, auch wenn mein Vater..also mein Vater...nun ja nicht wirklich nett war." Ich arbeitete mich langsam im Text voran. Immernoch hörte Pat aufmerksam zu. Er hatte den Kopf etwas schief gelegt und sah mir leicht lächelnd in die Augen. " Und irgendwie hatte ich Ansgt, er würde einfach so ins Zimmer stürmen und mich vor deinen Augen verprügeln." Ich musste kurz lachen, obwohl es überhaupt nicht lustig war," Aber irgendwie war da...also...da war etwas, was ich nicht beschreiben kann, weil...Es war..eine..Es war eine Mischung aus Sicherheit und Zuneigung und...hm...Liebe."

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Wie Patrick darauf reagiert, seht ihr im nächsten Kapitel :D

Und danke für die Ratschläge im letzten Kapitel. Ich finde es schön, dass ihr so hilfsbereit seid und einfach einen Kommentar schreibt. Manchmal hab ich das Gefühl, ihr gebt euch dafür mehr Mühe als ich mit meinen Kapiteln xD
Ne, also ich meine es ernst. Danke, dass ihr das hier lest und so weiter...(Ich glaube ich sollte das Soziale echt lassen, es wird immer schlimmer. Erst will ich den einen nicht verletzen, dann versuche ich mich zu bedanken und irgendwie hört sich alles beschissen an xD)

When your dreams all fail...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt