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Beweg dich, Manu! "Ähm...danke",murmelte ich und sah Palle lächelnd an. "Nichts zu danken." Glücklich grinsend schloss ich die Türe. Oh Gott, Herz beruhige dich! Ich atmete tief durch, setzte mich auf mein Bett und ließ mich nach hinten fallen. Er mochte mich. Er mochte mich. Er. Mochte. Mich.

Ich konnte es nicht glauben. Ich richtete mich auf und griff nach meinem Handy. "Hey Lissy. Wie gehts?",fragte ich grinsend. "Ganz gut. Taddl und Ardy wollen heute mit mir feiern gehen",teilte sie mir mit. "Geh hin. Du musst das mal machen",riet ich. "Sagten sie auch. Was gibts bei dir? Warum rufst du an?",fragte sie. "Patrick hat gesagt, dass er mich mag",erzählte ich ihr. "Aww, das ist super! Ich freue mich so",rief sie. "Aber nur freundschaftlich",murmelte ich traurig. "Ach mach dir nichts drauß. Ihr fahrt zu einer Hochzeit. Von der Cousine? Oder Tante?" "Ich weiß es auch nicht mehr. Ist ja auch egal",meinte ich. "Es wird schon noch gut."

Das Gespräch mit Lissy tat gut. Ich liebte wie sie reagierte, ich liebte ihre Stimme, ich liebte ihre Ratschläge. Meine Augen begannen zuzufallen, immer und immer wieder. Meine Lider wurden schwerer bis ich es aufgab und mich in meine Decke kuschelte und wegdöste.

"Manuel! Hi",rief jemand. Es war komisch bunt um mich herum und das Zimmer hatte einen komische Form. Die Böden waren nach oben gebogen, wie bei einem Fischaugeneffekt. Die Farben waren einerseits deutlich zu erkennen, andererseits glichen sie einem komischem Grau. Je länger ich mich darauf konzentrierte, desto schneller wechselten sie die Farben. Ich schüttelte nur leicht den Kopf. Plötzlich verschwand die Ego-Perpektive und ich sah meinen braunen Hinterkopf untem am Rand des Bildes.

"Manu",rief die Stimme wieder. Ich drehte mich einmal um meine Achse und erblickte -wie es nicht anders sein konnte- Patrick. Seine Haare sahen aus wie eine Föhnfrisur. Sie glänzten in dem Licht, das zwar von allen Seiten kam, aber nur auf einer spiegelte. Palle hatte ein weißes Hemd und eine schwarze Jeans an und sah verdammt heiß aus. "Gut siehst du aus",meinte er und streckte seinen Arm nach mir aus. Als ich an mir heruntersah, bemerkte ich, dass ich das gleiche anhatte, wie Patrick.

Ich ergriff seime Hand. Er drückte sie fester, zerquetschte sie fast, da er sehr nervös war. Wir gingen wie in Zeitlupe auf eine Frau zu, die ich nicht klar sehen konnte. "Ach Patrick!",rief sie mit einer Stimme, wie aus den Werbungen. "Wen hast du denn da mitgebracht?" Als sie mich ansah wurde ihr Lächeln gequälter. "Das ist mein Freund, Manuel",stellte er mich vor. Als wir in den Raum reinkamen, der von außen viel kleiner aussah, wie von ihnen, sahen uns alle an. "Was wollen die denn hier?" "In anderen Ländern steht dafür die Todesstrafe!" "Ist das eklig." Ich stolperte rückwärts, fiel auf den Boden. Die Gestalten wurden größer, beugten sich über mich. Ihre Gesichter verzerrten sich und ich hörte nur noch Beleidigungen. "Eine Schande!" "Haut doch ab." "Bleib von meinem Sohn weg. Nicht, dass ihr ihn ansteckt!" "Wie kann man soetwas nur mögen." "Der Junge ist nichtmal hübsch." "Wie kann man Männer lieben? Und dann noch so jemand hässlichen!"

Ich schreckte hoch. Gleichzeitig klopfte es an meiner Tür. "Manu? Bist du da?",hörte ich Patrick rufen. Aus meinen Augen liefen einzelne Tränen. "Ich komme gleich. Gib mir eine Minute",schrie ich zurück. "Kann ich reinkommen?" "Ich ähm..zieh mich gerade um. Warte bitte",antwortete ich. Ich sprang aus meinem Bett. "Ach komm, wir sind beide Jungs, was ist da groß dabei?",fragte er und öffnete die Tür. Ich huschte gleichzeitig ins Bad und beeilte mich den Wasserhahn anzubekommen und mein Gesicht zu waschen. Allerdings kam ich nur zum Aufdrehen des Wasserhahns. Patrick sah mich über den Spiegel an und ich konnte nichts anderes als zurückstarren.

"Hast du geweint?",fragte er entsetzt. "N..nein",stotterte ich, obwohl ich wusste, dass es nichts brachte. "Och Manu",seufzte er und nahm mich in den Arm. Mein Herz klopfte. Innerlich freute ich mich, der Albtraum war vergessen. "Was ist denn los?",fragte er. "Ach nichts. Ich..es ist alles okay",meinte ich nur. "Wirklich?",fragte er. "Mhm." Ich versuchte mein Herz zu beruhigen. Wie kann ein Junge so wundervoll sein.

"Ich glaube dir nicht",wiedersprach er. "Ich mir aber schon",erwiederte ich. Palle legte eine Hand auf meine Schulter und sah mir in die Augen. Ich wollte wegsehen, aber verlor mich in den braunen Augen. Er machte sich Sorgen um mich. Seine Augen blickten mich immernoch an. Langsam wurde es komisch. Meine Schulter kribbelte angenehm. Das Gefühl zog sich durch meinem Oberkörper bis es meinen Bauch angelangt war und ihn mit wohliger Wärme füllte. Plötzlich ließ er ab und sah in den Spiegel. Ich senkte meinen Blick. Diese Situation war komisch.

"Willst du nach dem Abendessen ein wenig zocken? Ich hätte Fortnite",meinte er. "Ähm ok. Aber ich habe das noch nie gespielt",wand ich ein. "Egal, ich kanns auch nicht",meinte er nur. Glaube ich dir nicht. "Na gut, aber ich habe erstmal Hunger",meinte ich, als mein Bauch leise grummelte. "Erzählst du mir von deiner Kindheit?",fragte ich Patrick. Er zögerte kurz. "Hm, na gut. Also Kindergarten kann ich ja auslassen, oder? Von dieser Zeit weiß man sowieso nichts mehr." Ich stimmte ihm zu. "Also, in der Grundschule war ich der Aussenseiter. Irgendwie wollte keiner so wirklich mit mir befreundet sein. Ich feierte meine Geburtstage mit Leuten, die ich nicht aus der Schule kannte und wenn ich nichts zu tun hatte, spielte ich Videospiele, die meine große Schwester hatte, anstatt mich mit anderen zu treffen. Im Gymnasium hatte ich dann eine andere Gesellschaft. Dort hatte ich erst einen guten Freund und dann wollten plötzlich alle mit mir befreundet sein. Es war komisch für mich im Mittelpunkt zu stehen. Eigentlich wollte ich das nie. Aber ich konnte da auch nicht mehr raus. Ich wollte wieder zocken, alleine, ohne Freunde, aber das ging nicht, da alle immer etwas von mir wollten. Das ging bis in die 8. Klasse rauf."

Ich hörte ihm genau zu. Ich merkte, dass nicht nur mir schlimme Sachen wiederfahren sind. Ich merkte, dass nicht nur mein Leben bis jetzt scheiße war. "Es heißt, du wurdest von der Schule geschmissen, weil du dich mit jemanden geprügelt hast." Er schluckte kurz deutlich. "Er bedrängt ein Mädchen, die das ganz offensichtlich nicht wollte. Ich habe ihn von ihr weggezogen, am Kragen gepackt und gezischt, dass er das nie wieder tun sollte, wenn das Mädchen es nicht wollte. Dann hatte er mich geschlagen. Mit der Faust, direkt auf den Wangenknochen. Der tut heute noch weh, wenn ich daram dachte. Aus Schreck hatte ich ihn geschubst und er ist mit dem Kopf gegen das Geländer gekracht. Ich hatte ihm nichts getan. Er ist bewusstlos auf den Boden gefallen. Dann ist der Lehrer gekommen und hat mich der Schule verwiesen. Meine Eltern meinten, dass es besser wäre, erstmal auf Abstand zu gehen und haben mich hierher geschickt. Ich konnte sie gott sei dank von eine Anti-Agressionstherapie abhalten."

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Mein Terminkalender bis Ende des Jahres

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Mein Terminkalender bis Ende des Jahres. Ich plane dann mit dem Buch fertig zu sein. Am 31. sollte das letzte Kapitel kommen. Ich hoffe ich halte mich daran, denn das wäre ein wirklich schönes Ende des Jahres (für mich).

Ich hoffe euch gehts gut und meine Geschichte gefällt euch immer noch.

Bis in zwei Tagen ^^

When your dreams all fail...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt