Talias Sicht
Mittlerweile hatten wir schon wieder den nächsten Tag und trotzdem bekam ich den gestrigen Abend nicht mehr aus dem Kopf.
Nicht nur meine Eltern und ihr Verhalten kreisten in meinem Kopf herum, sondern auch Vitus.
Die Erinnerungen an gestern beruhigten mich, sein Lächeln ließ mich vergessen und seine sanfte Stimme, die zu mir sprach, ließ mich ungemein hoffen.
Auch Lilly, die die Nacht bei mir im Bett verbracht hatte, hatte einen Narr an Vitus gefressen und fing immer wieder an von ihm zu erzählen.
Übel nehmen konnte ich es ihr nicht. Vitus hatte einfach etwas an sich, was einen so in den Bann zog und nicht mehr ihn vergessen ließ.
Um meinen Eltern so gut wie aus dem Weg zu gehen, war ich gleich heute morgen mit Lilly aus dem Haus gegangen und so aßen wir in einem kleinen Café zu Frühstück.
Das eigentliche Frühstück, was ich als Grund genommen hatte, nicht bei Vitus schlafen zu können, war nicht mal ganz gelogen, doch stand es erst morgen an und war nicht gerade ein Frühstück, wo ich gerne anwesend war.
Tom, sein Bruder und seine Eltern würden nämlich kommen, um über die Hochzeit zu sprechen und das hieß für mich wieder die liebe Tochter zu spielen und für Tom, dass er so tun musste, als wäre ich ihm in irgendeiner Weise wichtig.
Mit Lilly verließ ich nachdem wir fertig gegessen hatten und ich mit dem Geld, was Vincent und Aayana mir gegeben hatten, bezahlt hatte, das Café wieder und beschloss dann noch einen Spaziergang durch den Park zu machen.
Lilly freute sich darüber natürlich und rannte aufgeregt über die Wiesen und strahlte einfach, was mir eine wenigstens etwas die Sorge und die Last von den Schultern nahm.
Ich hatte immer gedacht, dass meine Eltern nur mit mir so umgingen und Lilly besser behandelten, doch gestern hatte mir nur bewiesen, dass Lilly wie ich früher in der selben Hölle lebte.
Und so fraß sich mein Versprechen, Tom zu heiraten um Lilly da raus zu holen über die Nacht nur fester und entfernte mich quasi immer mehr von Vitus und machte diese Gefühle in mir so hoffnungslos.
Gedankenverloren lief ich weiter und kam erst wieder ins hier und jetzt als ich fast von einem Fahrrad Fahrer umgefahren wurde.
Sofort sah ich mich nach Lilly um, doch entdeckte ich sie nicht. Panik machte sich in mir breit und mein Herz fing schwer an zu schlagen.
,,Lilly?'' rief ich verzweifelt nach ihr, drehte mich hektisch um meine eigene Achse und schrie immer wieder nach ihr, doch ich entdeckte sie einfach nicht und nach fünf Minuten gab ich es schließlich auf und wählte nach kurzen Zögern aber erinnernd an seine gestrigen Worte dann seine Nummer.
,,Talia? Alles gut?'' ging er auch gleich dran und ließ mich bei seinem besorgten Unterton schwer schlucken.
,,Vitus, Lilly ist weg''
,,Was? Wie sie ist weg?''
,,Ich war mit ihr draußen und jetzt ist sie einfach weg. Ich finde sie nicht mehr Vitus''
,,Beruhig dich Tal-''
,,Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Ich hab meine kleine Schwester verloren Vitus'' verzweifelt atmete ich aus und bemerkte nur, wie sich Tränen in meinen Augen ansammelten.
,,Ich brauch deine Hilfe, Vitus''
,,Ich bin sofort da Talia''
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Begegnung buchstäblich ins Herz
Teen Fiction5. Begegnung buchstäblich ins Herz ----- Dies ist der fünfte Teil der '...ins Herz' Reihe. Ich würde euch raten, die Bücher davor gelesen zu haben:) ----------------------------- Vitus, der jüngste und letzte Bruder der Collister Talia, ein unbekann...