Kapitel 51

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Talias Sicht

Ich wusste nicht wie viele Stunden vergangen waren, seitdem ich hier unten im Keller eingesperrt wurde. 

Ich wusste nur, dass ich mich im Haus meiner Eltern befand und keinen Ausweg hatte. 

Hier unten gab es kein Fenster, kein Licht, rein gar nichts, was mir helfen würde. 

Mit jeder Stunde, die verging, wuchs die Angst in mir und die Panikattacke rückte immer näher. 

Wollten sie mich jetzt wirklich hier einsperren und wie eine Gefangene halten, bis der Tag der Hochzeit gekommen war? 

Das konnten sie nicht tun, das würde ich nicht aushalten. 

Wimmernd zog ich meine Knie an meine Brust und wog mich langsam hin und her. 

Höchstens drei Tage, Talia, versuchte ich mich selbst zu beruhigen. 

Höchstens drei Tage, dann müssen sie dich aus dieser Dunkelheit raus holen. 

Und während ich weiter versuchte mich selbst zu beruhigen, spürte ich nur wie sich mein Brustkorb schmerzhaft zusammen zog und mir meine Luft zum atmen nahm. 

Das war es wohl, was Ärzte als eine Panikattacke beschrieben. 

Verzweifelt griff ich mir an meinen Hals, der sich zusammen zog. 

Hektisch versuchte ich nach Luft zu schnappen, doch kam einfach nichts an. 

Panisch sah ich mich um, doch versank in der Dunkelheit, die mich umhüllte. 

Während langsam Sternchen vor meinen Augen aufblinkten und ich kraftlos in mir zusammen sackte und spürte, wie sich jeder Muskel verkrampfte, bemerkte ich am Rande, wie sich die Kellertür öffnete und jemand die Treppen runter lief. 

Diesen jemanden vollkommen ignorierend versuchte ich irgendwie mich zu beruhigen und wieder normal zu atmen, meine Muskeln zu entspannen, doch als dann jemand nach mir griff und mich versuchte auf zu setzten, drohte ich vollständig die Kontrolle zu verlieren. 

„Lass mich los, verschwinde" wie wild schlug ich um mich, denn ich kannte diese Hände, die mich berührten. 

Unter keinen Umständen würde ich jetzt noch seine Gewalt aushalten. 

„Verflucht Talia, beruhig dich" seine Stimme ließ mich kurz erstarren ehe ich wieder um mich schlug. 

„Fass mich nicht an, hau ab, bitte...bitte lass mich" meine Kraft verließ mich immer mehr und doch wollte ich nicht aufgeben. 

Er durfte mir das jetzt nicht antun, sah er nicht, wie schwach ich war? 

Wollte er mir jetzt wirklich auch noch weitere Schmerzen zu fügen? 

Ich hatte doch schon alles verloren, was mir wichtig war. 

Reichte ihm das nicht? 

Musste er mich jetzt wirklich noch mehr leiden lasse?. 

„Verdammt Talia, beruhig dich endlich und atme richtig" 

Das er überhaupt merkte, dass ich kaum Luft bekam. 

Sonst war es ihm doch auch immer egal gewesen, wenn er mir mit seinen Schlägen den Atem nahm. 

„Du wirst jetzt verflucht nochmal nicht an dieser Panikattacke sterben, haben wir uns verstanden. Ich brauch dich" mit festem Griff umfasste er meine Oberarme und schüttelte mich dann leicht durch. 

„Du brauchst mich? Wofür brauchst du mich denn bitte? Ich bin dir doch komplett egal" fast schon hysterisch lachte ich auf und versuchte mich dann weiter aus seinem Griff zu befreien. 

Begegnung buchstäblich ins HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt