Kapitel 47

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Talias Sicht

Mit Vitus gemeinsam machte ich mich schließlich als die Sonne schon lange untergegangen war auf den Weg zu Aayana und Vincent, um Lilly abzuholen.

Vitus war zwar der Meinung, dass er seinem Bruder auch einfach schreiben könnte, um zu fragen, ob Lilly bei ihnen schlafen kann, doch wollte ich das lieber persönlich absprechen.

Ich hatte Vincent heute morgen schon überfallen gehabt, in dem ich einfach bei ihnen aufgetaucht war, noch einmal wollte ich das nicht tun.

Und außerdem wohnten Aayana und Vincent nur ein paar Häuser weiter entfernt, so ein Umweg würde das nun auch nicht sein.


Fast schon entspannt lief ich also mit Vitus dann den Waldweg entlang, auf den ich vor wenigen Monaten noch um mein Leben gerannt war und dass das ganz und alleine daran lag, dass Vitus meine Hand hielt und mir damit eine Sicherheit gab, nach der ich mich immer gesehnt hatte, musste ich wohl kaum erwähnen.

Nach etwa zehn Minuten hatten wir dann schließlich die berüchtigte Collister Straße erreicht und steuerten direkt auf Vincents und Aayanas Haus zu und als wir es letztendlich erreicht hatten, wollte Vitus gerade klingeln als eine Stimme plötzlich erklang und mich unwillkürlich aufschrecken ließ.

„Also ich an eurer Stelle würde da jetzt nicht rein gehen" überrascht drehten Vitus und ich uns um und sahen in das amüsiertes Gesicht von Vito.

„Papperlapapp Brüderchen, Vitus muss da genauso durch wie wir" mit diesen Worten trat Valentin neben Vito und sah genauso amüsiert zu uns.

„Was macht ihr hier? Hab ich irgendetwas verpasst?" verwirrt sah Vitus seine beiden älteren Brüder an, die grinsend einen Blick austauschten.

„Du solltest vielleicht mal dein Handy checken, Vincent hat uns herbestellt, nachdem Joel und Mama bei ihm aufgetaucht sind und wohl wirklich außer sich waren"

Oh nein.

„Und mal ehrlich, kleiner Bruder. Dachtest du ernsthaft, Mama würde es einfach so hinnehmen, dass du weg rennst? Ich dachte, unsere Erfahrungen hätten dir gereicht, um besser informiert zu sein. Also mach dich auf was gefasst, Brüderchen"

Valentin schien das eindeutig zu sehr zu genießen.

Vitus neben mir fuhr sich kurz tief ein und ausatmend durch seine Haare ehe er seinen Blick auf mich richtete.

„Ich entschuldige mich jetzt schon mal für alles, was gleich passieren wird" entschuldigend blickte er mich an und ließ mit seinen Worten seine beiden Brüder auflachen.

„Sieh es als eine ,Willkommen in der Familie' Tradition, Talia. Da musste jede von Vitus Schwägerinnen durch" erklärte Vito mir weiter und ließ mich etwas zögerlich nicken.

„Und falls Mama droht einen Herzinfarkt zu bekommen, hab ich hier ihr Lieblingseis. Haben Vito und ich extra noch gekauft" fuhr Valentin weiter und grinste dabei diabolisch.

„Du weißt schon, dass das dein Lieblingseis ist oder?" warf Vitus nur amüsiert ein und ließ Valentin nur abwinken.

„Ach was, Mama hat mir das früher immer mit Aayana weg gegessen – die beiden sind mir eigentlich einiges schuldig" mit diesen Worten trat Valentin neben uns und klingelte dann.

„Und los gehts" waren seine letzten Worte ehe die Tür von einem gestresst aussehendem Vincent geöffnet wurde.

„Wo wart ihr zum Teufel so lange? Ich hab euch vor einer halben Stunde geschrieben" wandte er sich gleich an Vito und Valentin, die einen Blick austauschten ehe Valentin die Einkaufstüte hoch hielt.

Begegnung buchstäblich ins HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt