Prolog

5.2K 270 5
                                    

Die Schere hielt ich fest in der Hand, während ich sie an meine Haare anlegte. Ohne zu zögern und ohne zu wissen, ob ich sie gerade hielt, schnitt ich ein großes Stück meiner Haarlänge ab.

Sie würden wieder wachsen.

Meine Hände zitterten und ich legte die Schere nieder, bevor ich die andere Seite schnitt. Immerhin wollte ich nicht, dass ich am Ende schrecklich aussah. Auch wenn das im Moment, mein kleinstes Problem sein würde.

Elijah war fort. Sie hatten ihn mitgenommen und nur wenige Stunden später in eine Zelle gesperrt. Sie hatten mich nicht zu ihm gelassen, hatten mich nicht mit ihm reden lassen. Es war aussichtslos gewesen.

Meine Schreie und meine Bitten hatte man ignoriert, mich wieder fortgeschleift und zu meinem Vater gebracht. Sie dachten, ich würde es dort besser haben. Ich wollte zurück zu Brian, den Kindern, zu Lucy und vor allem wollte ich zu Elijah. Er saß seit einer Woche an diesem schrecklichen Ort fest und ich wusste nicht, was dort mit ihm passierte. Ich wollte nicht, dass er die Hoffnung verlor und dachte, ich würde ihn an diesem furchtbaren Ort lassen, ohne zu kämpfen.

Ich hatte Angst, dass ihn das Gefängnis verändern würde. Angst davor, ihn nie wieder sehen zu können. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als bei ihm zu sein. Noch einmal dieses Gefühl zu verspüren, wenn wir auf dem Dach des alten Hauses saßen und den Sonnenuntergang beobachteten.

Ich musste fort von diesem Ort. Ich musste zurück. Ich hatte schon zu viel verloren und ich würde nicht auch noch Elijah verlieren.

Ich nahm die Schere erneut in die Hand und biss die Zähne aufeinander, bis sie schmerzten. Ich war so wütend. So unfassbar wütend. Mit einem Ruck, schnitt ich auch die andere Seite meiner Haare und ließ sie zu Boden fallen. Ich würde noch an diesem Tag von diesem Ort verschwinden. Darauf konnte Phil wetten.

Aber sowas von.

Prisoned Monster Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt