Kapitel 2

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Als sich die Tür des Zuges öffnete, peitschte mir der Wind in das Gesicht. Ich fröstelte ein wenig. Ich hatte keine Jacke angezogen und ich wusste nicht mehr, ob ich eine eingepackt hatte.

Ich hielt Ausschau nach einem schwarzen BMW und lief die Treppen hinunter zum Parkplatz. Jedoch ließ mich das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um mich vor dem kalten Wind zu schützen.

Der schwarze Wagen war kaum zu übersehen. Er stand dort wie ein Hauptgewinn, zwischen den alten Autos. Mit schnellen Schritten lief ich auf den Wagen zu. Ich war erleichtert, endlich auf Brian zu treffen und endlich zu erfahren, wie es Elijah ging und was der Plan war.

Ich öffnete die Tür und blickte zu Brian. Doch es war nicht Brian.

"Jack?"

Sein Blick wechselte von der Straße zu mir.

"Steig ein."

Ich war verwundert darüber, dass er und nicht Brian hier war, um mich abzuholen. Immerhin hatten wir kurz bevor ich von den Polizisten mitgenommen worden war, besprochen, dass wir uns in einer Woche hier treffen würden.

Ich nahm auf dem Beifahrersitz Platz.

"Wo ist Brian?"

Jack zog sich die Sonnenbrille von der Nase und blickte mir tief in die Augen.

"Es gab ein Problem bei den Kindern. Er musste dortbleiben und sich darum kümmern. Deswegen hat er mich geschickt."

Das erklärte einiges. Allerdings fühlte ich mich nicht allzu wohl mit Jack im Auto, wie ich es wahrscheinlich mit Brian tun würde. Denn ich vertraute Brian. Jack hingegen, kannte ich kaum.

Ich hatte nicht wirklich viele Worte mit ihm gewechselt, als Elijah noch nicht im Gefängnis war.

Er war nie abweisend, wie Mason. Dennoch wusste ich nicht, was er von mir und der Tatsache hielt, dass mein Vater und somit ich, dafür verantwortlich war, dass Elijah festgenommen wurde.

Er fuhr los und ich war erleichtert, als sich bekannte Straßen vor uns erstreckten. Ich war Zuhause und es fühlte sich unglaublich an.

"Was ist in der letzten Woche passiert?" Meine Neugier war in der letzten Woche bis in das unermessliche gestiegen und ich hielt es kaum noch aus.

Jack fuhr schnell in die Kurve und ich stieß mit meinem Arm gegen die Tür. Das tat weh. Ein guter Fahrer, wie Elijah, war er nicht. Ich fragte mich, wer es ihm wohl beigebracht hatte.

"Nachdem Elijah verhaftete wurde, ist Zuhause alles außer Kontrolle geraten, aber Brian konnte es wieder auf die Reihe bekommen."

Diese Nachricht war nicht besonders beruhigend für mich.

"Die Kinder haben Panik bekommen, aber wir haben ihnen erzählt, dass Elijah bald wieder nach Hause kommen würde."

Die Unsicherheit in Jacks Stimme, beunruhigte mich immer mehr.

"Kommt er denn wieder raus?"

Vor dieser Frage hatte ich am meisten Angst. Ich konnte die Geschehnisse nur im Fernseher mitverfolgen, doch was wirklich passierte, konnte ich nicht wissen.

"Ich will ehrlich zu dir sein. Im Moment sieht es nicht gut aus."

Ich schloss die Augen.

Ich hatte es gewusst. Ein Stechen in meinem Magen, das sich in mir ausbreitete wie ein Feuer, welches immer höhere Flammen schlug und  im Inneren meines Körpers brannte, war nicht aufzuhalten. Verzweiflung machte sich in mir breit.

Prisoned Monster Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt