Die Kinder tollten gemeinsam mit Elijah, der kaum mithalten konnte, bei dem Tempo, das die Kinder an den Tag legten. Die Müdigkeit war so schnell aus ihren Augen verschwunden, dass es so wirkte, als wäre sie nie da gewesen. Neidisch darauf, wie viel Zeit sie gemeinsam mit ihm verbrachten, saß ich gemeinsam mit Lola auf der Couch. Irgendetwas stimmte nicht mit Elijah. Er spielte und er lachte, doch irgendetwas schien ihn zu bedrücken.
Erschrocken zuckte Lola zusammen, als sich Mason über sie lehnte und rasch nach der Fernbedienung griff. "Ich habe gerade einen Anruf von Steve bekommen. Wir sollen uns die Nachrichten ansehen." Alarmierend blickte Elijah zu uns auf und schickte die Kinder kurzerhand ins Bad zum Zähneputzen. Er ignorierte die schmollenden Gesichter und war mit einem geschickten Sprung direkt neben mir. Wir alle konnten erahnen, was uns erwartete.
Mason schaltete angespannt durch die Kanäle und blieb bei dem Nachrichtensender stehen.
"Gestern Nacht ist es Elijah Jackson, bekannt als das tätowierte Monster bei den Bürgern, gelungen, aus dem Gefängnis auszubrechen. Ein Feuer war der Grund, warum es laut der Polizei zu einem solch unvorhersehbaren Ausbruch gekommen ist. Wie dieses Feuer allerdings ausgebrochen ist, ist noch unklar. Wir halten sie auf dem Laufenden und schalten jetzt zu der Polizei vor Ort."Gebannt ließ ich meine Augen über den Bildschirm wandern und erhaschte einen kurzen Blick auf Elijah. Eine Ader stach an seinem Hals gefährlich hervor. Auf dem Fernseher erschienen ein Polizist und ein Wärter.
"Mit aller Kraft habe ich versucht, ihn festzuhalten, aber durch das Feuer und die vielen Insassen ist die Situation ausgeartet und ich konnte ihn nicht mehr festhalten. Er war einfach zu stark."Elijah neben mir knurrte wütend auf. "Was für ein Schwachsinn! Der Kerl hat gar nichts getan um mich aufzuhalten und jetzt will er sich wie ein Held und mich natürlich wieder wie den Bösewicht darstellen." Elijah war außer sich und ich hatte Angst, er würde gleich auf den Fernseher zugehen und einfach seine Faust hineinrammen. Rasch griff ich nach seiner verkrampften Hand und spürte, wie er fest zudrückte.
Der Wärter, der noch weiter von seiner fast Heldentat berichten wollte, wurde unterbrochen und der Sender sendete weiter. Ich erschrak, als ich das Gesicht meines Vaters sah. Mit kurzer Verzögerung verzog er das Gesicht zu einer verzweifelten Miene und mein Magen rebellierte bei seinem Anblick.
"Dieser Kerl hat mir meine Tochter weggenommen. Er hat irgendetwas mit ihr gemacht. Ich kenne sie, sie würde niemals freiwillig dortbleiben. Ich bitte Sie, helfen sie mir, meine Tochter zu finden." Angewidert verzog ich das Gesicht bei seiner gespielten Sorge um mich. Ein guter Schauspieler war er. Mein verbittertes Lachen kam sogar für mich unerwartet. Er kannte mich kein Stück.
"Wie kann er nur so etwas sagen, nachdem er mich so behandelt hat." Elijahs Kopf schellte zu mir und ich spürte wie sich der Druck auf meiner Hand verstärkte. "Er will einfach nur nicht, dass ich glücklich werde", nuschelte ich in mich hinein, weil ich die Stimmung nicht noch weiter hinunterziehen wollte. Wir hatten gerade ein ganz anderes Problem, als das Verhältnis zu meinem Vater.
Das Bild kam wieder zurück zu der Moderatorin, die weiter ihren Mund bewegte, aus dem nur Schwachsinn kam. Sah denn niemand, wie gedruckt der Wärter und mein Vater logen? Waren die Menschen wirklich so blind? Oder wollten sie es erst gar nicht sehen?
Erneut hielt man einem Blondschopf, den ich sofort erkannte, das Mikrofon unter die Nase. Elijah neben mir schnappte laut nach Luft, schien aber seelenruhig neben mir, als hätte er keine Angst, dass Cole ihn verriet.
"Sie waren mehrere Male als Besucher eingetragen, hat Ihnen Elijah Jackson irgendetwas über seinen Fluchtplan mitgeteilt?" Wie ein unschuldiger Junge, und wir wussten alle, dass er keiner war, schüttelte Cole den Kopf. "Wir kennen uns schon aus früheren Zeiten und wie Sie wissen, habe ich dazu beigetragen, dass er erst ins Gefängnis gekommen ist. Es wäre schon dämlich von ihm gewesen, hätte er mir seinen Plan anvertraut. Die Stadt muss sich aber keine Sorgen machen, ich werde dafür sorgen, dass er wieder eingesperrt wird und das für immer."
Ich vernahm dankbare Rufe aus der Ferne, die an Cole gerichtet waren. Das hier, war so falsch. Beim nächsten Bild, das sich uns bot, erschrak ich so sehr, dass ich mittlerweile schon halb auf Elijahs Schoß saß. Doch nicht wie sonst immer, verzog er belustigt das Gesicht, nein, er schien genauso überrascht.
"Wir haben sie vor ein paar Tagen getroffen", erzählte meine damals beste Freundin Harper direkt in die Kamera. "Sie hat jetzt blonde Haare, ein Piercing und trägt eine Brille." Ich schluckte. Niemals hätte ich erwartet, dass sie mich so hintergingen. Das, was ich in Noahs Augen sah, war nicht mehr mein bester Freund. Er war ein Verräter.
"Das glaube ich jetzt nicht", murmelte Lola entsetzt und drehte sich zu uns um. "Deinen ach so tollen Freunden zeige ich mal, wie weh eine Faust im Gesicht tut." Brodelnd vor Wut stieß Lola um sich. Mason griff nach ihrer geballten Faust und legte sie auf ihrem Schoß ab. Er warf ihr warnende Blicke zu und sie verstummte.
Ich zuckte zusammen, als es dann auch noch an der Tür klingelte. "Verdammt!", fluchte ich und wollte zur Tür treten, doch Elijah hielt mich zurück. Mason hingegen hatte sie schon längst geöffnet und blickte den beiden Riesen vor sich entgegen.
Ein Blick zu Elijah verriet mir, dass sich seine Augen vor Wut beinahe schwarz färbten."Ihr Mistkerle, lasst mir doch wenigstens noch etwas mehr Zeit mit meiner Familie!" Entsetzt blickte ich zu Elijah, der den Männern jede Beleidigung an den Kopf warf, die ihm einfiel. "Elijah, was ist hier los?"
In seinen Augen glänzte etwas. Trauer. "Ich muss mit ihnen gehen, Avery. Es tut mir leid." Ich riss die Augen auf und griff nach seinen Arm. "Nein, Elijah. Du gehst nicht mit ihnen mit. Wer ist das überhaupt?" Er ignorierte meine Frage und küsste mich einfach. Ich griff in sein Shirt und verkrampfte die Finger. "Ich muss gehen, Avery. Ich liebe dich."
Hastig griff er nach einem kleinen Zettel und schrieb etwas in geschwungener Schrift darauf. Tränen brannten in meinen Augen, weil mich diese Situation zu sehr an seine Verhaftung erinnerte. "Ich verstehe das nicht." Er drückte mir den Zettel in die Hand. "Ihr seid in Gefahr. Geht zu der Adresse, dort seid ihr sicher."
"Was ist mit dir?", sagte ich hysterisch und spürte nur, wie er über mein Haar strich. "Es tut mir leid, Avery. Ich habe einen Fehler begangen. Ich muss gehen." Er riss sich von mir los und stieß Brian beiseite, der ihn aufhalten wollte. Lola neben mir, war wie erstarrt. Ich sprang auf, lief auf die beiden Riesen zu, doch sie schubsten mich so fest, dass ich auf den Boden fiel. "Lasst sie in Ruhe!", brüllte Elijah und wollte ausholen, hielt aber still, als sich eine Pistole auf ihn richtete. Ein spitzer Schrei entfuhr meiner Kehle. Dann verschwand er durch die Tür und ließ mich zum zweiten Mal, wie ein Häufchen Elend zurück.
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Attention! Eigenwerbung!Gestern habe ich das erste Kapitel meines neuen Buches No Love Existed veröffentlicht. Wer möchte, kann dort gerne vorbeischauen, ich würde mich freuen!
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Prisoned Monster
Mistério / Suspense[Band 2] Elijah ist fort. Sie haben ihn weggesperrt. Ihn als Entführer abgestempelt und so schnell, wollen sie ihn auch nicht mehr gehen lassen. Avery ist überfordert. Während sie immer noch versucht ihren Vater los zu werden und ganz plötzlich auc...