Kapitel 8

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"Okay, keine Panik, wir finden eine Lösung." Lola war die Erste, die die sprachlosen Gesichter und die Stille brach, doch welche Lösung sollte es geben?

Was sollte ich jetzt tun? Vollkommen durcheinander fuhr ich mir immer wieder durch das kurze Haar.

Ich brauchte ein Haargummi und zwar sofort.

Urplötzlich fühlte ich mich so ausgelaugt wie lange nicht mehr. Ich fühlte mich, als hätte ich seit Tagen nicht mehr geschlafen und das unbeschwerte Gefühl vor ein paar Minuten, hatte mich komplett verlassen.

"Welche Lösung denn? Wir sitzen verdammt tief in der Scheiße, das sage ich euch!", knurrte Mason wütend auf.

"Ich habe ja gleich gesagt, es ist keine gute Idee sie aufzunehmen, aber nein, natürlich hört keiner auf mich und jetzt bringt sie alles durcheinander."

Seine Worte setzten mir zu. Lola sprang auf und schlug ihm heftig auf den Hinterkopf.

"Jetzt hör auf, Mason. Nichts davon ist Averys schuld. Und nur, weil du das nicht verstehen kannst, ist das nicht unser Problem."

Wütend schubste Mason Lola ein Stück zurück, sodass sie wieder auf der Couch neben mir landete. Erschrocken schnappte sie nach Luft und funkelte ihn aus ihren dunklen Augen wütend an.

"Ihr werdet es schon noch sehen. Sie macht alles kaputt. Wenn ihr es endlich einseht, wird es schon zu spät sein."

Masons Stimme wurde immer lauter und glich einem Brüllen, und als er auf mich zukam, wich ich ein Stück weiter fort, bis ich die Rückenlehne spürte, die mir jedoch auch keinen Schutz bat.

"Verschwinde endlich. Du gehörst hier nicht dazu!"

Er spuckte mir die Worte geradewegs ins Gesicht und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich hasste es mich so klein zu fühlen, dass ich mich nicht wehren konnte, nur, weil ich zu feige war und ich die Angst Kontrolle über mich nehmen ließ.

Ich fühlte mich so einsam in diesem Moment.

Auch wenn ich auf alle, bis auf Mason zählen konnte, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass Elijah hier bei mir wäre.

"Es reicht, Mason!"

Brian packte seinen Bruder an der Schulter und zog ihn von mir fort.

"Verschwinde! Und traue dich ja nicht wiederzukommen, bevor du deinen Fehler nicht eingesehen und dich aufrichtig bei Avery entschuldigt hast. Wir sind eine Familie, du musst es auch endlich verstehen."

Mason richtete sein verrutschtes Shirt und schnaubte wütend auf, ehe er aus dem Raum stampfte.

Ich wischte mir die Träne fort, bevor sie jemand entdecken konnte und senkte meinen Kopf.

Was wenn Mason recht hatte. Wenn ich an allem schuld war.

Es war mein Vater, der Elijah ins Gefängnis gebracht hatte und wäre ich nicht so neugierig und egoistisch gewesen, würde Elijah vielleicht immer noch bei den Kindern und seinen Freuden sitzen.

Ich fühlte mich so unglaublich schuldig.

"Es ist nicht deine Schuld, Avery. Hör nicht auf Mason." Lola strich mir beruhigend über die Schulter, doch ich wusste nicht mehr, was richtig war.

Einige der Kinder hatten sich bereits vor der Tür versammelt und lauschten heimlich, worüber wir sprachen.

"Kinder geht zurück nach unten. Mr. Paton wird gleich da sein. Holt eure Schulsachen." Bis auf Keaden, gehorchten die Kinder Brian und rannten die Treppen hinunter.

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