Als wir vor der Tür standen, wippte ich nervös von einem Bein auf das andere.
Ich den letzten Monaten war mir aufgefallen, dass ich dies immer tat, wenn ich aufgeregt oder unsicher war.Das Klingeln hörte ich noch bis vor die Haustür und als James die Tür öffnete und uns drei verwirrt anblickte, hoffte ich nur, dass er mitspielen würde.
"Entschuldigen Sie, wir haben Ihre Nichte aufgefunden. Sie hatte sich im Wald verirrt. Bitte sorgen Sie dafür, dass sie einen besseren Freundeskreis bekommt."
James blickte immer noch leicht verwirrt in meine Richtung, doch mein Blick musste alles ausgesagt haben.
"Ja sicher. Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht mehr im Wald aufhalten."
Innerlich machte ich Luftsprünge. Ich konnte ihm nicht genug für seine Lüge danken.Die Polizisten nickten beide und verschwanden in ihrem Wagen, ehe sie davonfuhren.
Das war gerade noch mal gut gegangen.
Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht zurück zum Wald kehren würden.Als James mich mit einer Geste hineinbat und hinter uns die Tür zuzog, atmete ich tief durch.
"Danke, James."
Mit derselben Geste bat er mich in sein Wohnzimmer einzutreten.
Es war nicht sonderlich groß, doch er wohnte hier alleine. Vielleicht mittlerweile auch nicht mehr alleine, sondern mit seiner neuen Freundin, aber das war egal."Setz dich."
Ich würde ihm keine Bitte abschlagen.Ich nahm auf dem alten Holzstuhl Platz und stützte einen Ellbogen auf dem Tisch ab, nur um meinen Kopf stützen zu können.
"Tee?"
"Ja, gerne."Er schaltete den Teekocher an und tippte im Takt auf die Holzplatte vor ihm.
Als er gegenüber von mir Platz nahm, wusste ich, ich schuldete ihm eine Erklärung.Eine verdammt große Erklärung.
"Tut mir leid. Ich wollte dir keine Umstände machen."
Er legte die Hände auf den Tisch.
"Du machst mir keine Umstände, Avery, aber bitte erkläre mir, was das hier gerade zu bedeuten hatte."Es war meine Pflicht ihn darüber aufzuklären, wenn ich mir schon Hilfe bei ihm suchte.
Ich konnte ihm vertrauen."Ich bin von Zuhause abgehauen. Phil hat mich dort wie eine Gefangene festgehalten, nachdem Elijah verhaftet wurde."
"Phil, dein Vater?"
Ich nickte zustimmend auf seine Frage und er goss mir das heiße Wasser in die Tasse, die sich dank des Teebeutels in Sekundenschnelle mit schwarzem Tee füllte.
Mein Lieblingstee.
Überrascht blickte ich zu ihm."Deine Mutter hat mir damals erzählt, dass du diesen am liebsten trinkst."
Er hatte gut aufgepasst und meine Mutter immer gut behandelt.
Er war ein guter Kerl."Und jetzt erzähle weiter", forderte er mich auf.
Ich nahm die Tasse zwischen meine Hände, um diese an dem heißen Getränk aufzuwärmen.
"Ich bin zurück in die Stadt gekommen und zurück zu dem Gebäude in dem die Kinder untergebracht waren. Dort leben wir alle, musst du wissen."
Den genauen Standort meines Zuhauses würde ich nicht einmal Noah oder Harper verraten.
Er war mir einfach viel zu wichtig."Es lief alles gut. Ich habe Elijah besucht, doch ganz plötzlich taucht mein Gesicht in allen Nachrichten auf. Ich hatte so etwas vermutet, aber es war trotzdem ein Schock für mich."
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Prisoned Monster
Mystère / Thriller[Band 2] Elijah ist fort. Sie haben ihn weggesperrt. Ihn als Entführer abgestempelt und so schnell, wollen sie ihn auch nicht mehr gehen lassen. Avery ist überfordert. Während sie immer noch versucht ihren Vater los zu werden und ganz plötzlich auc...