Kapitel 5

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Der Wald war angenehm kühl und schützte Lyra und Peter durch sein hohes Blätterdach vor den heißen Strahlen der Sonne. Wie eine Kathedrale ragten die Bäume an den Seiten des Weges empor und schlossen sich oben zu einem dichten Dach.

Der Geruch von Harz und Erde lag in der Luft. Bienen summten durch die Gegend und ab und zu flogen Lyra auch einige entgegen wenn sie auf Peters Ersatzmountainbike denn Weg entlang fuhr.

Peter fuhr vor, legte sich mächtig in die Kurven wenn es welche gab, sprang über Baumwurzeln und versuchte nur auf dem Hinterrad zu fahren. Lyra schüttelte nur den Kopf während sie versuchte mit den Bremsen zurecht zu kommen. Sie vermisste bereits den gewohnten Rücktritt.

„Angeber!", neckte sie ihn als er sich etwas zurück fallen ließ.
„Ach komm, dass gehört doch zu den Standardleistungen!"
Sie verdrehte die Augen.

„Kommst du denn zurecht?"
Lyra nickte. „Ja doch, alles prima! Wie weit ist es denn noch?"
„Ach nicht mehr lange!", lächelte er und fuhr wieder vor.

Es dauerte tatsächlich nicht mehr lange bis sie zu einer großen Lichtung kamen und anhielten. Lyra hielt staunend inne.
„Gefällt es dir?", fragte Peter stolz. „Ich habe sie letztens auf einem meiner Streifzüge gefunden."
„Es ist wunderschön!", flüsterte Lyra und betrachtete die Vielzahl an Blumen die sich auf der Wiese tummelten.

Gänseblümchen, Löwenzahn, Butterblumen, und noch viele andere bunte Blumen. Das dichte Blätterdach hatte sich hier geöffnet, sodass die Sonne die ganze Lichtung in strahlend goldene Farben tauchte.

„Komm, hol die Picknickdecke raus!", lachte Peter und machte sich am Gepäck zu schaffen. „Ich habe Hunger!"

Lyra nickte und holte alle Sachen aus der Tasche. Sie fand Brötchen, Aufstriche, Gemüse und neben Wasser auch Softdrinks und Cookies.

„Du hast ja viel eingepackt!", staunte Lyra. „Willst du mich mästen?"
„Du bist so schlank, ein bisschen tut dir wahrscheinlich ganz gut!", grinste Peter und hockte sich auf die Decke. „Außerdem esse ich ja auch viel. Komm, setz dich!"
Er reichte ihr seine Hand und zog sie neben sich.

„Was willst du als erstes? Trinken oder Essen?"

„Trinken! Nach dem Tempo das du angeschlagen hast braucht mein Körper erst einmal Wasser!"
Sie machten es sich gemütlich und ließ sich von Peter verwöhnen.

„Schade das du gestern nicht mehr mitgekommen bist!", sagte Peter. „Es war noch ganz lustig! Brandon war ganz traurig das du nicht da warst!"
Sie lachte.
„Er wäre auch traurig gewesen wenn Kylie und Sylvie nicht gekommen wären. Die sind gestern Abend ja noch gegangen wie du sicher mitbekommen hast!"
„Ach die beiden...", murmelte Peter und schob sich noch ein Stück Apfel in den Mund.
„Hatten sie Spaß?", fragte Lyra.
„Die beiden? Ja! Sie haben viele Freundschaften geknüpft!"
„Na dann..."

„Warum warst du denn jetzt nicht da? Du hast mich total alleine gelassen!" Er sah sie vorwurfsvoll an. Lyra senkte den Blick.
„Ich hatte nicht so große Lust auf Brandon..."
„Ich wäre ja da gewesen!", erwiderte Peter. „Aber ich kann es verstehen!", fügte er hinzu als er Lyras schuldbewussten Blick sah. „Brandon ist nicht immer die angenehmste Gesellschaft, besonders betrunken!"

Lyra hob die Augenbrauen und lachte. „Ich gehe davon aus, dass ich die Geschichten nicht hören will?!"
Peter grinste. „Nein! Das willst du nicht!"

Als alles leer war und nur noch die Kekse übrig geblieben waren legte Lyra sich auf die Decke und schloss die Augen.
„Bist du etwa schon müde?", wollte Peter lachend wissen.
„Mhm!", antwortete sie nur.

Wolf howlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt