Kapitel 14

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„Was für ein verfluchtes, mieses, katastrophales, grausames, schlimmes, mieses..."
„Mies hattest du schon!", unterbrach Lyra grinsend Kates Schimpftirade.
„...mieses, mieses Kraut!", grummelte Kate trotzdem und rieb sich die Hände an ihrem Rock ab. „Das Ding hat mir einen verfluchten Ausschlag verpasst!"
„Keinen miesen?", wollte Lyra immer noch grinsend wissen. Kate sah sie grummelnd an.
„Och man!", jammerte sie während sie das Wort ,man' nervig lange in die Länge zog.

Lyra musste lachen. „Tut mir Leid, ich kann dich einfach nicht ernst nehmen!"
„Na besten Dank!", schmollte Kate und bekam plötzlich zwei Hände auf die Schultern gelegt.
„Hallöchen!", sagte eine altbekannte Stimme und grinste beide an.

„Camille!", grinste nun auch Kate und stieß sie leicht in die Seite. „Wie kannst du mich in einem solchen Moment nur stören! Lass mich weiter mich selber bemitleiden!"
„Nichts da!", mischte sich nun auch eine weitere Stimme ein die einen Arm um Lyra legte und sie damit fast zu Boden gezogen hätte.
„Liam!", keuchte Lyra. „Hättest du deinen Arm vielleicht mit noch mehr Schwung um mich legen können? Ich wollte gerade unbedingt Bekanntschaft mit dem Boden machen!"
Liam lachte nur als Antwort und kniff sie in die Seite.

„Na wie läuft der erste Tag! Schon einen Gefährten? Da ist übrigens Tī! Hey mein Kleiner, komm her!"
Liam nahm seinen Arm von Lyra und kniete sich hin. Ein fröhlich jaulender Wolf kam auf ihn zu gerannt und schmiss ihn beinah um als er ihm in die Arme sprang. Liam kraulte ihn grinsend zwischen den Ohren während Tī es sich in den Kopf gesetzt hatte Liam voll zu sabbern.

„Junge, Junge, Tī, beruhig dich mein Guter! Beruhig dich!"

Camille kniete sich ebenfalls zu ihm hin und streichelte ihm über das Fell. „Er ist so ein Schatz! Tī ist der offenste Wolf den ich je gesehen habe!"
Liam lächelte stolz. „Leute, was machen wir jetzt?", fragte er grinsend in die Runde.
„Wir haben den Nachmittag frei und ich bin dafür das wir irgendetwas unternehmen!"

„Ich dachte erst einmal an Mittagessen!", sagte Kate grinsend und erntete ein Augenrollen seitens Liam. „Ach! Ich meinte danach!"

„Oh, lass uns doch runter zum Meer gehen!", sagte Camille ganz aufgeregt und klatschte begeistert in die Hände. „Los Leute, kommt schon! Nehmt nach dem Essen eure Badesachen mit und dann auf geht's!"
„Au ja!", stimmte Kate begeistert zu und zog Camille hinter sich her.

„Wartet mal, ich hab doch gar keine Badesachen!", bemerkte Lyra. Kate verdrehte die Augen.
„Meine Güte, wie kann man so dämlich sein und seine Badesachen nicht mitnehmen!"
Lyra zog einen Schmollmund. Kate hörte sich schon beinah so an wie Aya.„Ich wusste doch nicht, das das Internat direkt am Meer liegt!", erwiderte Lyra ein bisschen beleidigt.

„Macht nichts, ich hab einen!", grinste Camille und zog sie dann weiter. „Los kommt ihr lahmen Enten! Wer zuletzt da ist, ist ein Schatten!"
Die anderen lachten und rannten los. Lyra folgte ihnen.

Zum Mittagessen gab es Hühnchen mit Salat und als Alternative für Vegetarier Tofuschnitzel. Lyra bemerkte erst jetzt wie hungrig sie eigentlich war. Mit vollem Teller setzte sie sich neben Kate.

„Über das Essen kann man sich zumindest nicht beklagen!", sagte Lyra zufrieden und fing an zu essen.
„Und ich frage mich immer noch ob du zu Hause nichts zu essen bekommen hast!", erwiderte Kate trocken und stopfte sich eine Ladung Hühnchen in den Mund.
Lyra nahm sich ungerührt eine der Brotscheiben die auf den Tischen standen.
„Haha!"

Sie aßen in Ruhe auf und machten sich dann auf dem Weg zum Ost-Turm. Glücklicherweise trafen sie bald auf Camille, denn Kate schien doch etwas orientierungslos als sie schließlich zum dritten Mal vor der Bibliothek gelandet waren.

Wolf howlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt