Wolf howl

Kapitel 3

Das Hämmern an der Zimmertür riss Lyra aus dem Schlaf. Murrend warf sie sich im Bett herum und öffnete müde die Augen. Es hämmerte wieder.

„Was ist denn?", fragte sie schlaftrunken.

„Lyra, Mama hat mein Top nicht gefunden!"

Stöhnend drückte sie sich in ihr Kissen und hielt sich die Ohren zu. Ein Blick auf die Uhr ließ sie noch einmal aufstöhnen. Viertel nach Sieben.

„Verdammter Mist!", grummelt sie.

Die Tür wurde geöffnet und Kylie stürmte herein. „Verflucht, Lyra, ich muss mich fertig machen, wo ist das verflixte Top..."

Hektisch fuhrwerkte sie in Lyras Zimmer herum bis diese genervt aus dem Bett kroch und Kylie aus dem Zimmer schob.
„Lyra - lass mich in Ruhe, ich muss suchen! Mein Top..."
„Dein Top ist mir relativ egal lass mich in Ruhe wach werden!", knurrte sie.
„Aber das Top..."

Lyra knallte die Tür zu und atmete schwer aus. Verflucht, ich habe verschlafen!!

Hektisch riss sie den Schrank auf und suchte nach etwas zum anziehen. Sie fand eine high wasted Jeans mit offenen Knien und suchte sich einen grauen Kapuzenpulli heraus den sie in den Bund steckte. Die Haare bürstete sie durch und ließ sie offen.

In der Küche wartete Jenny bereits. „Guten Morgen!", lächelte sie breit. „Gut in der Zeit?"
„Nein!", erwiderte sie barsch.
„Ah verschlafen?"
„Ja?!", grummelte sie und schnappte sich eine Wasserflasche und fing an Brötchen zu schmieren.
„Lyra, ich habe schon Brötchen geschmiert!", sagte Jenny freundlich. Überrascht drehte sie sich um.
„Was?"
„Hier!" Jenny reichte ihr ein in Aluminiumfolie eingepacktes Etwas. Mit einem kurzen Seitenblick auf die Uhr nahm sie das Brötchen und warf es in die Tasche.

„Okay!", sagte sie nur.

„Viel Spaß in der Schule!", rief Jenny ihr noch hinterher doch sie hatte sich schon auf ihr Fahrrad geschwungen und war losgefahren.

Das Gymnasium in das Lyra und ihre Stiefschwestern gehen war nur 10 Minuten von zu Hause entfernt. Als Lyra schließlich ankam klingelte es gerade zum Unterrichtsbeginn. Fluchend schloss sie ihr Fahrrad an und lief hektisch zum Kunstunterricht.

Als sie reinstürzte blieb sie entschuldigend stehen. Mr Jason stand bereits am Projektor und sah Lyra genervt und vorwurfsvoll an. Das er aber auch immer so pünktlich anfangen musste. Sie war zwei Minuten zu spät gewesen...!

„Ach, Miss Cooper! Haben sie sich auch endlich bequemt zu meinem Unterricht zu kommen?!"

„Entschuldigen Sie die Verspätung Mr Jason! Ich habe verschlafen!"

„Offensichtlich!", kam die trockene Antwort. „Setzten Sie sich bitte damit wir mit dem Unterricht fortfahren können. Wir müssen die Komposition nicht noch länger hinausziehen!"

„Natürlich!", murmelte Lyra und ging schnell zu ihrem Platz.

Lena saß schon ganz hinten und sah sie abwartend an. Ein Junge in der Nähe des Pultes pfiff einmal laut und warf ihr einen amüsierten Blick zu. Mit seinen kurzen braunen Haaren und den blauen Augen konnte er durchaus als attraktiv gelten.

„Schöne Träume gehabt, Lyra?" Er lächelte sie charmant an.

„Mr Clark, dürfte ich Sie ebenfalls bitten den Unterricht nicht durch wenig geistreiche Bemerkungen zu stören?", sagte Mr Jason barsch und warf dem Jungen einen strafenden Blick zu. „Solche Gespräche können Sie nach dem Unterricht gerne fortführen, in meinem Kurs wünsche ich allerdings absolute Ruhe!"