Der Duft von Reis und Erbsen stiegen ihr in die Nase. Ihr Magen knurrte heftig und sie begann begeistert zu essen.
Lyra saß neben Kate beim Mittagessen. Das Frühstück hatten sie mal wieder verpasst.
Nachdem Lyra in der letzten Nacht erst um Drei wieder im Bett war und Mirutuvāna irgendwann während sie schlafen war verschwunden ist, ist sie erst gegen Eins aufgewacht. Kate die eine begeisterte Langschläferin ist, ist ihrem Beispiel gefolgt.
„Kannst du mir mal die Wasserkaraffe reichen?", fragte Kate mit vollem Mund. Lyra nickte.
„Was machen wir heute?", wollte Kate wissen. Lyra gähnte einmal ausgiebig und zuckte dann mit den Schultern. Sie stützte den Kopf auf ihrer Hand ab.
„Vielleicht machen wir ja nachher einen Spaziergang?!", überlegte Lyra.
„Hier kann man doch schlecht spazieren gehen!", grummelt Kate. „In den Wald dürfen wir doch nicht, schon vergessen?"
„Ups, ja!"Kate gähnte ebenfalls. Sie standen auf und gingen nach draußen.
„Sag mal...", fing Lyra zögerlich an. „...was sind eigentlich Jäger?"
„Jäger?", fragte Kate überrascht lachend. „Was du kennst sie nicht?"
„Ich habe letztens was über sie ge..."
„Ja wer kennt sie denn nicht?!", grinste Kate. „Das sind meine Kindheitshelden! Die Jäger! Bei denen wollte jeder als Kind mal mit machen, gegen die bösen Schatten kämpfen."
„Gibt es auf unserer Schule auch Jäger?", wollte Lyra wissen.
„Ein paar Glückspilze sind dabei!", sagte Kate und sah etwas neidisch aus. „Ein Typ aus dem Süd-Clan gehört glaube ich zu denen, und ein paar Mädchen aus dem Ost-Clan. Keine Ahnung. Die machen aber auch keinen großen Hehl drum! Jeder weiß das! Die sind manchmal ziemliche Angeber, weißt du?!"Lyra hörte gespannt zu.
„Wow, das wusste ich gar nicht!"
„Na ja!", meinte Kate schulterzuckend. „Du bist ja nicht damit aufgewachsen! Das war unsere Gutenachtgeschichte mit der meine Eltern mich immer geködert haben! Räum die Spülmaschine noch ein sonst bekommst du deine Gutenachtgeschichte nicht! Bla, bla, bla! Richtig mies!"
Lyra musste lachen. „Ne, ich bin mit Rapunzel und den anderen Märchen aufgewachsen!"
„Ach ja, aber die Jäger sind cooler! Besonders eine Familie, die Vēṭṭaiyāṭi! Die sind so krass, ich liebe sie einfach!"
Kate seufzte verträumt.Lyra sah sie überrascht an. Wow, und das war ihre Familie.
„Kate ich muss mit dir reden!"
Diese sah sie fragend an. „Was ist denn los?"„Nicht hier!", murmelte Lyra und sah sich um. Auf der Wiese tummelten sich Schüler und einige Jungs sahen ab und an zu ihnen rüber. „Gibt es in dieser Schule irgendeinen Ort an dem man ungestört ist?"
„Äh...", sagte Kate. „Ist es wirklich so dringend?"
„Ja!"Kate sah sie neugierig an.
„Okay... also wir können auf unser Zimmer gehen, da kommt nicht so schnell jemand rein. Oder... in die Bibliothek? Oder auf das Dach aber besser nicht, denn ich habe Höhenangst!"
„Man kann auf das Dach der Schule?", fragte Lyra überrascht. „Wie cool!"
„Nichts für mich!", wehrte Kate ab.Lyra überlegte. In der Bibliothek konnte jeder reinplatzen oder sie belauschen. Sie brauchte einen Platz an den so schnell niemand kam. Sie wusste selber nicht warum es ihr so wichtig war das niemand davon erfuhr, aber sie wusste das es richtig war. Plötzlich fiel es ihr ein.
„Wir gehen in den Wald!", sagte sie entschlossen.
Kate sah sie mit großen Augen an. „Du spinnst doch! Der ist für uns tabu. Du hast doch gehört was Mrs Pātu gesagt hat?! Außerdem bringt Mr Salvey uns um wenn er das heraus bekommt!"
„Aber da kommt so schnell niemand hin!", erwiderte Lyra. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt. „Wir gehen da hin! Das bekommt schon niemand mit!"„Und was ist wenn der Irre da ist?", herrschte Kate sie an. „Dem willst weder du noch ich wieder begegnen!"
„Die hätten den doch längst schon gefunden wenn er noch da wäre! Du kannst doch deinen Wolf mitnehmen, dann passiert da schon nichts..."
„Mein Wolf kommt aber nicht einfach angelaufen wenn ich es gerade möchte! Das weißt du am besten!"
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Wolf howl
Fantasy„Ich werde ihn schon noch finden!", rief der Mann wütend und mit dröhnender Stimme. Der ganze Boden schien zu vibrieren während Lyra am Rande mitbekam wie er auf alle Viere fiel und auf sie zulief. Es war plötzlich kein Mann mehr. Es war ein Tier. E...