Das Wochenende verlief vergleichsmäßig ereignislos.
Nach dem Arzttermin am Samstag war Lyra mit Kate und den anderen im Gebäude unterwegs auf Erkundungstour aber vor allem Liam kannte schon so gut wie alles. Auch das Training verlief nicht schlecht, die Patrouillen eher langweilig und ohne große Vorkommnisse.
Mit der neuen Woche begann auch die Klausurphase und so waren alle gestresst.
Lyra konnte sich beim Training nicht mehr richtig konzentrieren und versuchte sich in den kurzen Erholungspausen zwischen ihrem Extratraining und der Patrouille das Wichtigste einzuprägen.
In der ganzen Hektik hatte Lyra es noch nicht geschafft in dem Buch weiter zu lesen.
Sie fragte sich wie sie an diese Flechten herankommen sollte.
In den letzten Tagen hatte sie auf den Patrouillen immer Ausschau danach gehalten aber nichts finden können.Und jetzt war es schon Dienstag
Fast eine Woche war der Mord schon her.„Lyra du konzentrierst dich nicht!", ertönte Tims Stimme zum wiederholten Mal.
Sie schreckte aus ihren Tagträumen und blickte zu ihm. Er stand ihr gegenüber auf dem Sportplatz und in Trainingssachen.
Lyra seufzte und schüttelte kurz den Kopf.
„Entschuldige! Ich konzentrier mich jetzt!"„Okay noch mal!", sagte Tim ernst und stellte sich wieder hin.
Lyra konzentrierte sich auf den nächsten Angriff. Er kam von links, ein lockerer Schlag gegen ihre Schläfe den sie abblockte, der weitere von rechts gegen ihre Leber.
Sie wich dem folgenden Schlag geschickt aus und ging zum Gegenangriff über.Locker und ohne Hast blockte Tim ihn ab und ehe sie es sich versah stupste seine Faust ihre rechte Schläfe an.
„Du warst nicht schnell genug!", sagte er und trat wieder einige Schritte zurück.
„Du bist einfach zu schnell!", maulte sie und öffnete und schloss ihre Hände einige Male um sie zu lockern.„Du musst dich einfach konzentrieren!", sagte Tim und stellte sich wieder in die Ausgangsposition. „Dann schaffst du das schon! Hast du doch letztes Mal auch schon getan!"
„Jaah, aber letztes Mal war es auch irgendwie alles leichter und nicht so stressig!"
„Versuch es noch mal!", überging Tim ihren Kommentar. „Geh in die Ausgangsposition, Lyra!"Er griff ein weiteres Mal an, präzise und genau. Sie lieferten sich einen schnellen lockeren Zweikampf.
Ausweichen, ducken, abwehren, Schlag antäuschen, abwehren, angreifen, ducken, abwehren, ...Wie ein Mantra redete Lyra es sich immer wieder ein und beobachtete dabei Tims konzentriertes Gesicht um mal wieder vergeblich auf irgendein verräterisches Zeichen zu hoffen. Stattdessen fiel ihr die leichte Röte auf die sich auf seinen Wangen abzeichnete und die ernsten Augen...
„Lyra!"
Sie zuckte zusammen und wich einen Schritt zurück.
Sie hatte den lockeren Schlag in ihre Leber nicht einmal bemerkt.
Warum war sie so unkonzentriert?„Das war wieder ein gefährlicher Treffer! Du wärst längst bewusstlos hätte ich richtig zugeschlagen! Was ist denn los?!"
„Keine Ahnung, ich bin heute einfach unkonzentriert!", seufzte sie und fummelte an dem Saum ihres T-Shirts herum.
„Ich weiß, ich merke es!", seufzte Tim und fuhr sich durch die Haare. „Lass uns eine kurze Pause machen, vielleicht geht es danach besser!"Lyra nickte zustimmend und ging zu ihrer Tasche zurück. Mit Tim setzte sie sich auf die Querbalken des Holzzaunes, und nahm einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche.
Sie starrten stumm auf den Platz.
Die Sonne schien noch immer strahlend vom Himmel obwohl es bereits Abend wurde.„Wann schreibst du eigentlich deine nächste Klausur?", fragte Tim plötzlich.
„Mhm, morgen!", grummelte Lyra.
„Oh, in welchem Fach denn?!"
„Sprache!"
„Ach das geht doch!"
„Ja, es ist okay!", meinte Lyra schulterzuckend. „Ist trotzdem stressig. Und du?"
„Ich schreibe morgen Kräuterkunde und am Donnerstag Deutsch!"
„Direkt nacheinander?"
Tim nickte.
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Wolf howl
Fantasy„Ich werde ihn schon noch finden!", rief der Mann wütend und mit dröhnender Stimme. Der ganze Boden schien zu vibrieren während Lyra am Rande mitbekam wie er auf alle Viere fiel und auf sie zulief. Es war plötzlich kein Mann mehr. Es war ein Tier. E...