Bevor Lyra weiter darüber nachdenken konnte, klingelte ihr Handy.
Sie löste sich brummend von Mirutuvāna und blinzelte ihren Display an.„Ja Moin!", lachte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Hallöchen! Wie geht's wie steht's? Schon bei deiner Omi angekommen?"Lyra schnaubte und überschlug die Beine. „Jaah, gerade hatte ich meine erste Audienz bei ihr!"
„Deine erste Audienz?!", lachte Kate fragend und Lyra hörte, wie sie mit etwas im Hintergrund herumhantierte.„Ja, wirklich! Das Haus hat eine unglaubliche schöne Inneneinrichtung und mein Zimmer ist ein Traum! Aber meine Großmutter macht das alles wieder kaputt. Sie hat erwartet das ich ihr zur Begrüßung die Hand küsse?! Und weißt du was? Sie liebt mich!"
„Jeder liebt dich, Lyra!", tröstete Kate sie, aber Lyra hörte das unterdrückte Kichern in ihrer Stimme.
„Ja lach' du nur!", grummelte sie und Kate kam ihrer Aufforderung nach. Vor Schreck hätte Lyra fast ihr Handy fallen lassen.„Die Hand küssen?!", japste Kate nach einigen Minuten und musste seufzten. „Oh ich glaube ich verpasse eine großartige Komödie!"
„Es freut mich, dass du dem ganzen so viel Spaß abgewinnen kannst!", schmunzelte Lyra, versuchte aber einen ernsten und beleidigten Tonfall beizubehalten. „Ich kann das nämlich nicht!"„Ach hab' dich nicht so!", lachte Kate und Lyra wusste das sie breit grinste.
„Du musst mir gleich auf jeden Fall mal ein Foto schicken, auch von deiner Großmutter, okay?"
„Ja, wenn ich es schaffe... die schenkt mir ja sowieso keine große Beachtung, also sollte das kein Problem sein."
„Prima!", sagte Kate. „Und sonst?"„Louis ist offiziell Großmutters Schoßhündchen, wie ich dir leider mitteilen muss. Ah, und ursprünglich sollte ich im Keller schlafen! Sympathie hat die Frau!"
„Im Keller?!", rief Kate entrüstet. „Also ich meine dort gibt es bestimmt auch ganz hübsche Zimmer und es wäre auch kühler, aber... bei deiner Großmutter assoziiere ich bei dem Wort Keller automatisch etwas Ungemütliches!"
„Ich weiß nicht was ich von dem Ganzen halten soll!", seufzte Lyra und setzte sich in den Schneidersitz.„Erkunde erst einmal die Lage und mach' dich mit dem Haus vertraut!", riet Kate ihr mit wichtigtuerischer Stimme. „Und halt mich auf dem Laufenden! Denk an mein Foto!"
„Bekommst du schon noch!", sagte Lyra und spielte mit Mirutuvānas Fell.
„Und dein Großvater?", wollte Kate interessiert wissen.
„Der hat noch nichts gesagt, ich glaube er ist mehr der Ruhigere von den beiden!"
„Aha!", murmelte Kate. „Sonst noch irgendwer der dort lebt?"Lyra überlegte, als es ihr wieder einfiel.
„Sie haben einen Butler!"
„Einen Butler?!", rief Kate ungläubig.
„Schrei nicht so! Hab' ich doch gesagt!", erwiderte Lyra amüsiert und kraulte Mirutuvāna am Kopf.„Haben sie vielleicht noch einen Garten? Und einen Springbrunnen? Und Himmelbetten? Und um auf die Toilette zu gehen musst du den Nachtstuhl benutzen?"
Lyra lachte leicht. „Nein, es ist alles recht modern eingerichtet. Das mit dem Garten und der Toilette habe ich noch gar nicht überprüft, sollte ich mal machen!"
„Solltest du!", sagte Kate.
„Warte ich schick dir ein Foto!", sagte Lyra und stand auf.Aus den unterschiedlichsten Winkeln lichtete sie alles ab. Die Fotos sahen vor allem wegen der einfallenden Sonne sehr hübsch aus.
Lyra schickte sie ab und hockte sich dann wieder zu Mirutuvāna.„Sind das die Fotos?", wollte Kate wissen.
„Ja, schau mal rei..."
„Beim Schatten, was ist das?!", rief Kate entsetzt und Lyra musste laut lachen.
„Kate, das ist mein Zimmer!"

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Wolf howl
Fantasy„Ich werde ihn schon noch finden!", rief der Mann wütend und mit dröhnender Stimme. Der ganze Boden schien zu vibrieren während Lyra am Rande mitbekam wie er auf alle Viere fiel und auf sie zulief. Es war plötzlich kein Mann mehr. Es war ein Tier. E...