41. Klingeling

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Nach der Begegnung mit den Jungs von One Direction fühlte ich mich nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken daheim in meinem Zimmer zu hocken, also hatte ich noch einen Zwischenstopp in einem Cafe gemacht. Wässriger Kaffee und ein viel zu hartes Stück Butterkuchen gaben mir die Zeit über das erlebte nachzudenken.

Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen, was geschehen war. Ich verstand nicht einmal, warum ich von Harrys Augen so angetan war. Weshalb um alles in der Welt zogen sie mich ein ums andere Mal immer wieder in ihren Bann?

Aber was zum Himmel noch mal war mit Harry gewesen? Warum bitte schön hatte er ebenfalls so reagiert? Wieso hatte er die anderen ebenso wie ich ausgeblendet? Hatte er auch gefühlt, dass wir uns in unserer eigenen Welt befunden hatten?

Ich wusste einfach nicht, was ich von alledem zu halten hatte.

Aber die Stunde Zeit für mich hatte mir wirklich geholfen und ich war bereit, mich meiner Oma zu stellen. Ihr und ihren Fragen, was ich die ganze Zeit gemacht hatte.

Als ich schließlich die Haustür aufschloss und durch den Flur lief um ihr mitzuteilen, dass ich wieder da sei, kam sie mir bereits entgegengewuselt.

„Clary, Schatz, da bist du ja wieder!“ Sie strahlte bis über beide Ohren, als sie mich in ihre knochigen Ärmchen schloss.

„Ja, Omi. Es tut mir Leid, ich hätte zwischendurch anrufen und bescheid geben sollen, dass es mir gut geht“, entschuldigte ich mich und meinte es auch so.

„Ach Kleines, du bist alt genug. Ich mache mir erst Sorgen, wenn du über Nacht wegbleibst und dich nicht meldest!“ Sie schenkte mir ein warmherziges Lächeln. Eines, das nur Großmütter hinbekommen. „Aber anrufen ist ein gutes Stichwort. Hier hat ein junger Mann angerufen und wollte wissen ob du hier wohnst.“

„Wer war es denn?“, fragte ich neugierig.

„Ich hab seinen Namen vergessen. Du weißt doch, ich habe es nicht mit Namen. Aber es war irgendetwas wie Hans oder Heath.“

„Anth vielleicht?“

Ich liebte meine Omi, sie war für ihr Alter wirklich unglaublich fit im Kopf, aber Namen konnte sie sich noch nie merken.

„Kann durchaus sein, aber ich denke, dann wüsste ich das noch. Anth kenne ich schließlich. Es kann sein, aber ich glaube nicht.“ Sie war wirklich geknickt. Ich wusste, dass sie es schon immer hasste, sich keine Namen merken zu können und sie sich jedes Mal selbst hasste, wenn sie nicht daran dachte, sich den Namen einfach aufzuschreiben.

„Ich wollte mich ohnehin gleich bei Dad, Anth und Amber melden, dann frage ich Anth einfach ob er es war“, lächelte ich sie aufmunternd an.

„Möchtest du noch etwas essen? Ich kann dir das Mittagessen warm machen!“ Sie war schon fast auf dem Weg in die Küche, als ich dankend ablehnte.

„Ich hab gerade erst ein Stück Kuchen gegessen und bin pappsatt, aber danke, Omi!“ Ich drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und flitzte dann nach oben in mein Zimmer.

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