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Luke P.O.V

Dani und ich arbeiteten zusammen in einem Café. Er blieb hinterm Tresen und half in der Küche aus während ich mich ums servieren kümmerte.

Dani war immer noch nicht so begeistert vom mit Menschen reden. Wir hatten außerdem noch einen kleinen Zusatzauftritt.

Es gab einen kleinen Bereich, direkt am Fenster an dem früher eine Sitzecke war, aber nachdem sie wegen Schimmel rausgeworfen wurde war die Ecke erstmal leer.

Bis Dani und ich ein Piano und eine Gitarre, sowie Mikros aufgestellt haben. Gegen extra Bezahlung sangen wir ab und zu. Ein paar Mal haben wir Jan angeboten mitzumachen, aber er wollte lieber für sich selbst und seinen Lover singen.

Also, das Zweite hat er nie gesagt, aber es war offensichtlich.

"Alles cool bei dir man?" fragte ich Dani. Es war inzwischen eine Routine geworden das in jeder zweiten oder dritten Schicht Mal zu fragen. Dani war oft in Gedanken.

Unser Chefkoch klopfte Dani auf die Schulter. "Er wird bald ein besserer Koch sein als ich. Der Junge klaut mir noch den Job." scherzte Zabusa. Einer der coolsten Namen aller Zeiten, wenn ich das so sagen darf.

"Wenn Luke nicht lieber Nummer von Besucherinnen sammeln würde anstatt richtig zu arbeiten müsste ich mir auch nicht für zwei Mühe geben." meinte Dani bloß. "Ich hab Pause." verteidigte ich mich.

Grummelchen stellte mir liebevoll einen Teller Nudeln hin. "Iss." Zuvorkommend und gleichzeitig grob, ich liebe dich auch alter.

Ich checkte mein Handy, zum einen weil ich wirklich ein paar Nummern bekommen hab, zum anderen aber auch weil Max mich angerufen hat.

Ich rief ihn zurück. Schon beim ersten Klingeln ging er ran, was um die Uhrzeit unüblich war. "Ist was passiert?" fragte ich, zog dadurch auch Danis Aufmerksamkeit auf mich.

"Ich muss dir was erzählen." erklärte Max. Er klang angespannt. "Du machst mir Angst Mäxchen." merkte ich an. "Ich hatte dir doch erzählt dass ich gestern irgendwie einen Spezialfall hatte. Ein Auto, was schon heute wieder abgeholt werden sollte."

Dani sah mich immer noch fragend an. Ich deutete ihm an kurz zu warten. "Stimmt was mit dem Wagen nicht?" "Mit dem Wagen war alles okay, immerhin hab ich ihn repariert. Nein, es geht um den Besitzer vom Auto, oder eher um seinen Freund."

In meinem Kopf spuckten auf Knopfdruck gefühlt zwanzig Namen. Davis, Sandro, mein Vater. "Leonard war hier auf dem Hof." An den hatte ich tatsächlich nicht gedacht.

Dani mitbekommen zu lassen, dass sein Ex hier in der Stadt ist war wahrscheinlich keine gute Idee.

"Okay, das ist ja kein Problem eigentlich. Ich meine, müsste sich ja schnell lösen." meinte ich, rutschte unruhig auf meinem Hocker hin und her.

"Er sitzt vor dir oder?" fragte Max. "Ich meine, das ist möglich. So ein Verhalten ist ja schon irgendwie weird." meinte ich und stützte meinen Arm auf der Theke ab.

"Es ist besser wenn wir so tun, als wäre Leonard nicht hier gewesen, Daniel zuliebe. Trotzdem wollte ich es dir sagen, damit du Bescheid weißt." Ich wusste, was Max damit andeuten wollte.

Direkt nachdem die Zwei Schluss gemacht haben war ich derjenige, der die meiste Zeit mit Dani verbracht hat. Mir hat es nichts ausgemacht, dass er Sachen nach mir geworfen und mich angeschrien hat.

"Ja, lässt sich sicher regeln. Wir sehen uns Zuhause." Auch nachdem ich aufgelegt hatte sah Dani mich noch so fragend an.

"Geht es Max gut?" fragte er ernst. "Ja, viel Stress um nichts. Seltsame Leute, die ihre Autos abholen."

Dani hob eine Augenbraue. "Du lügst mich selten an, wahrscheinlich bist du deswegen so schlecht darin. Dann kann es ja nur um etwas gehen was ich nicht hören will oder nicht hören soll. Weil dir ziemlich egal ist, was ich hören will und was nicht geht es dann wohl um das zweite."

Manchmal macht der Typ es mir mit seiner Scharfsinnigkeit echt schwer. Ich seufzte. "Mach weiter, bist auf dem richtigen Weg." meinte ich und fing endlich an zu Essen.

"Themen, die ich nicht hören soll. Irgendeiner von euch hat was angestellt, aber du wärst der erste, der sie verraten würde. Meinen Geburtstag, den wir wie abgemacht nicht feiern. Von Sandro würdest du mir sofort erzählen." zählte Dani auf.

Er legte seufzend seine Sachen beiseite. "Es geht um Leonard, nicht wahr?" Punktgenau. Stumm nickte ich, voller Mund und so.

"Wer is'n Leonard?" fragte Zabusa. Die Küche war klein, deswegen hatte er alles mitbekommen.

Um nicht antworten zu müssen stopfte ich mir noch mehr Essen in den Mund.

"Ein alter Bekannter." murmelte Dani.

Oh du hoffnungsloser Idiot. Ich sehe doch alleine an deinem Blick dass er für dich immer mehr als bloß ein Bekannter sein wird.

Am Anfang dachte ich, du hast bei ihm denselben Blick gehabt wie bei Davis, aber der Blick für Schilfchen ist noch viel stärker.

"Und wieso ist es so schlecht dass du von ihm weißt?" Verflucht sei deine Neugier Zabusa.

"Wir sind nicht gut aufeinander zu sprechen."

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt