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Jan P.O.V

Markus war am Morgen mehr als hektisch unterwegs. Ich wachte davon auf, dass er immer wieder ins Zimmer rein und wieder raus lief, dabei mit irgendwem telefonierte.

Ich setzte mich auf, als Markus auflegte und breitete meine Arme aus. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken." meinte er, küsste mich kurz und ließ sich in meine Arme sinken.

"Alles gut, hätte eh bald aufstehen müssen. Wer war am Telefon?" fragte ich und strich ihm dabei über den Rücken.

Dass Markus ans Telefon ging hieß, dass der Rest wohl noch schläft. Er hasste Telefonate. Es war schon wirklich etwas seltsam dass Max sehr extrovertiert ist und Markus fast schon eine Sozialphobie hatte.

"Erinnerst du dich noch, dass Luke und Daniel im Café gesungen haben? Da, als sie Leonard wiedergesehen haben." Ich nickte. "Das war die Braut. Sie wollte wissen, ob sie nun auf der Hochzeit auftreten möchten. Hat gleich ein fettes Honorar angeboten." erzählte Markus.

Er wurde wieder etwas hektisch. Inzwischen hab ich gelernt, dass ihm den Nacken massieren ihn ein bisschen entspannt und vor allem selbst nicht allzu viel sagen.

"Ich hab nach Luke geschaut, der hat gepennt, keine Ahnung mit oder neben, aber Sina war bei ihm, deswegen hab ich ihn nicht geweckt und einfach nur gesagt, dass sie später zurückrufen." Während er erklärte reichte mir Markus dann einen Zettel.

"Hab aufgeschrieben, wann er erreichbar ist." Lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf den Scheitel. "Good job handsome." Der Kosename ließ ihn kurz schmunzeln.

"Aber apropos mein seltsamer Bruder, ist der gestern überhaupt zurück gekommen?" Stumm schüttelte Markus den Kopf. "Machst du dir Sorgen wegen Leonard?" "Ich mache mir immer Sorgen um den Jungen, egal bei wem er ist."

Bei Leonard konnte ich mir zwar sicher sein, dass zumindest physischer Schaden ausgeschlossen ist, es seiden Daniel verletzt sich aus Intelligenz selbst, aber um den psychischen machte ich mir trotzdem Gedanken.

"Wenn es dich beruhigt, Max meinte, Mickey hätte ihn angerufen, gestern Nacht. Unser Alpha war bei ihm und hat da auch geschlafen." Ich hob amüsiert eine Augenbraue. "Der kann das noch? Dachte Daniel lebt allein von Kaffee." "Anscheinend."

Es war traurig, dass wir darüber Witze machten, weil es gleichzeitig so wahr war. Mein kleiner Bruder hatte von uns inzwischen mehrmals Schlaftabletten ins Essen bekommen, damit er wenigstens etwas schläft.

Unethisch aber effektiv.

"Ich muss langsam los. Nach dem Drama mit dem Gasleck haben Max und ich einiges an Arbeit nachzuholen." seufzte Markus. "Wenn Max wach ist, warum bist du dann ans Telefon gegangen?" fragte ich.

"Hab mich heute Mal mutig gefühlt." antwortete mein sehr süßer Freund. Leicht lachend drückte ich ihm einen erneuten Kuss auf den Scheitel. "Bin stolz auf dich."

Lieb wie ich war schlug ich ihm gegen den Hintern, als er aufstand. "Wir sehen uns später, du kannst ja bis du auch los musst noch ein wenig Luke auf die Nerven gehen. Dass Sina mit ihm im gleichen Bett schläft ist doch bestimmt kein gutes Zeichen für das arme Mädchen."

Ich verabschiedete mich lachend von Markus und zog mich an, bevor ich wirklich zu Luke rüber ging.

Der stand inzwischen fast schon wach vor seinem Schrank. Fragend deutete ich erst auf Sina, dann auf ihn. Luke schüttelte den Kopf und deutete auf die Brettspiele, die auf seinem Schreibtisch lagen.

"Spielst du neuerdings mit deinen Gästen Strip-Schach?" fragte ich, hielt meine Stimme gesenkt, damit Sina nicht genauso aufwachen musste wie ich.

"Bescheuert? Man, wir haben nur gespielt. Sina ist müde geworden und auf dem Bett eingepennt. Hätte sie ja schlecht aufwecken können, nur damit sie nach Hause fährt." antwortete Luke und schubste mich in Richtung Tür.

Er schloss sie hinter sich und lehnte sich dann seufzend dagegen. "So ausgepowert, weil du einmal eine Frau bei dir hast, die nicht mit dir schlafen will." schmunzelte ich.

"Lass gut sein man. Ich hab kaum gepennt und es ist Donnerstag und wenn Dani heute nicht auftaucht-" "Es ist eine schlechte Angewohnheit, über jemanden zu reden, der fast hinter einem steht."

Während Luke zur Seite sprang verschränkte ich unbeeindruckt die Arme vor der Brust.

"Seit wann bist du Zuhause?" fragte ich Daniel. "Einer halben Stunde. Musste meine Tasche holen und dir dein Auto zurück bringen." antwortete er, warf mir dabei meine Schlüssel zu.

"Was wirst du machen, jetzt da du wirklich ausgetickt bist?" fragte ich weiter, deutete auf seine Hand, um die ein dicker Verband gewickelt war.

"Kannst du garantieren, dass er nicht wieder abhauen wird?" Daniel rempelte sich an mir vorbei, murrte ein kurzes "Wird ja wohl mein Problem sein." und ging in sein Zimmer.

"Musst du es immer so übertreiben?" murmelte Luke, der selbst ebenfalls etwas angerempelt wurde.

Seufzend legte ich mir eine Hand an die Stirn. "Ich mach mir doch nur Sorgen um ihn." antwortete ich. "Die Beiden kommen alleine klar, also zusammen alleine." meinte Luke. "Klar, was hast du schon wieder vor?" "Erklär ich dir später."

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt