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Jan P.O.V

Sina und ich waren uns in den letzten Tagen auf freundschaftlicher Basis wirklich näher gekommen. Sie war wirklich wahnsinnig zuvorkommend und half mir, dem mit der meisten Freizeit, ein wenig mit allem.

Sina selbst machte eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich und hatte auch etwas Spielraum was Freizeit anging.

Wir waren gerade beide dabei etwas zu kochen, als Luke mit signifikanter Lautstärke durch die Haustüre gestürzt kam. "Jackpot!" rief er begeistert, umarmte erst Sina dann mich.

"Hast du endlich ein Gehirn gefunden oder warum bist du noch aufgedrehter als sonst?" fragte ich, fast schon beängstigt, was für Drogen der Junge jetzt ausgegraben hat.

"Man, ich bin einfach der größte! Markus hat mir gerade geschrieben, dass Schilfchen dem Treffen zustimmt."

Ich schmunzelte und drehte mich zurück zum Herd. "Du freust dich?" fragte Luke daraufhin verwundert. "Luke, ich wollte meinem Bruder nie den Kontakt zu Leonard verbieten. Ich wollte nur, dass er weiß, was er tut." erklärte ich also.

"Aber, werden die Beiden sich nicht streiten?" fragte Sina unsicher. "Bestimmt, aber so wie wir den Eisklotz und unseren alten Lehrer kennen wird Daniel ihm schneller um den Hals fallen als er einen Schlag landen kann." antwortete ich.

Luke grinste breit.

Ah, dieses sadistische Grinsen. Wenn Folter einen Namenspatron bräuchte würde ich ohne Zögern Luke vorschlagen.

"Du hast irgendwas über Daniels Sexleben erfahren und fühlst dich schon wieder wie ein Gott." seufzte ich, traf damit natürlich genau ins Schwarze. "Besser noch." grinste Luke.

Ich hinterfrage wirklich, wie Sina so etwas attraktiv finden kann.

"Dann sag es, bevor du einen Herzinfarkt kriegst." Sina übernahm die Pfanne, wodurch ich mich ganz zu Luke umdrehen konnte.

"In der Nacht, als Dani weg war, wir wussten ja alle schon, dass er bei Schilfchen war, aber was ihr nicht wisst, ist dass Dani seinem Ex eine rein geschlagen hat, weil er dachte Schilf geht ihm fremd. Bei Mickey hat er dann erfahren, dass Dani die gesamte Situation falsch eingeschätzt hat. Und jetzt schämt sich unser Alphalein." erzählte der Blondschopf.

"Scheiße, das ist wirklich krass." murmelte ich, versuchte mir aus Liebe zu meinem Bruder das Lachen zu verkneifen. "Das muss weh tun." meinte auch Sina.

"Aber sprecht ihn bloß nicht darauf an, sonst weiß er, dass ihr es von mir habt." bat Luke. "Warum sollten wir dich beschützen? Ich meine, du exposed jeden und denkst du bleibst sicher." antwortete ich darauf bloß.

"Bei mir gibt es ja auch nichts zu exposen." erwiderte er.

Sina tippte mir grinsend auf die Schulter. "Luke wusste bis vor ein paar Tagen nicht, dass seine empfindlichste Stelle seine Achsel ist." Ich grinste zu dem Blondschopf rüber, der nur genervt die Arme vor der Brust verschränkte.

"Du wusstest nicht, wo du an deinem eigenen Körper am empfindlichsten bist?" fragte ich jetzt doch mit einer ganzen Ladung Belustigung. "Und? Ist jetzt kein Weltuntergang." "Nein, aber witzig schon."

Ich machte einen Schritt auf ihn zu, woraufhin Luke sofort beide Arme hoch nahm. "Versuch irgendwas und ich kastrier dich!" warnte er.

Liebevoll wie ich war griff ich von unten nach seiner Hüfte und brachte ihn so auf den Boden. Mitten in unserem Rangeln kam Daniel durch die Haustür.

"Dani hilf mir!" rief Luke sofort. Unbeeindruckt legte mein kleiner Bruder seine Jacke ab. "Was hast du gemacht?" fragte er dann.

"Luke hat uns erzählt, warum du Schilf eine reingeschlagen hast!" antwortete ich darauf schnell. "Und Sina hat eine ziemlich interessante Info über unseren Luki." fügte ich hinzu.

Daniel, der schon beim ersten Satz mehr als genervt zu Luke herab schaute, riss Lukes Arme nach vorne und platzierte sein Bein darauf.

"Warte, ich krieg kein Blut mehr in die Arme." meinte Luke. "Macht nichts, deine Arme brauchst du hiernach sowieso nicht mehr." erwiderte Daniel bloß.

"Darf ich?" fragte Sina. Sie war wohl kurz nach uns aus der Küche gekommen. Daniel machte stumm etwas Platz für sie.

Luke zuckte zusammen, als Sina ihre Hand über seine Achsel streichen ließ.

"Du bist da ja echt mega empfindlich." lachte ich.

Daniel nahm langsam sein Bein von Lukes Armen und stellte sich wieder richtig hin. "Musst du noch was für die Uni machen?" fragte ich. "Nicht sofort." "Gut, dann komm und hilf mit dem Essen." bat ich, legte meine Hand auf die Schulter meines Bruders und zog ihn sanft mit mir. Die Linke, ich wusste nicht, wie viele Schmerzen er noch auf der Rechten hatte.

"Bist du nicht etwas zu nett zu mir?" Daniel sah mich skeptisch an. "Keine Sorge, ich würde dich nie bemitleiden, weil du impulsiv bist." schmunzelte ich. "Du hättest genauso gehandelt wie ich." meinte er. "Richtig, gegen manche Gene kann man wohl nicht ankämpfen. Zeig uns Mal, was man als Chefkoch in einem Café so lernt." "War das ein Kompliment oder eine Beleidigung?" Kurz schmunzelte mein kleines Brüderchen. "Darfst du dir aussuchen. Ab an die Pfanne Gordon Ramsey."

Ich wünsche dir wirklich das Beste, du Idiot.

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt