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Daniel P.O.V

Luke und ich holten gemeinsam mehrere Kästen, in der wir Alkohol verschiedenster Marke gesammelt hatten vor in die Küche. Ob gekühlt oder nicht, es schmeckt sowieso scheiße.

"Willst du noch was für uns lagern?" fragte ich. "Weiß doch, dass du Alkohol gegen Lampenfieber brauchst Dandan." grinste er bloß und deutete auf ein paar Flaschen, die er auf der Ablage gestapelt hatte.

Ich verdrehte genervt die Augen und half Zabusa mit dem restlichen Geschirr. "Da kommt ja schon die Party." murmelte Luke, der wie üblich an der Theke gammelte, bevor er zur Tür deutete.

"Dann hast du ja jetzt eine Aufgabe." Er erhob sich seufzend. Mit Menschen reden konnte Luke deutlich besser als ich. Insgeheim war ich ihm ziemlich dankbar, dass er sich für die Kellnerposition entschieden hat.

Schon nach kurzer Zeit kamen die ganzen Bestellungen, das meiste nur Getränke. Das war deutlich einfacher.

Es waren nicht so viele, wie Fabian angedroht hat. Vielleicht zwanzig, wenn es hochkommt. "Daniel, denkst du nicht, du solltest langsam auf die Bühne?" fragte Zabusa, als die erste Welle an Bestellungen abgearbeitet war.

"Ich..." "Nervös?" Seufzend nickte ich auf Zabusas Frage. Er schnippte mir gegen die Kappe und grinste breit. "Du bist ein Unikat, Mini-Chef!" Den Spitznamen hat er mit vor bestimmt einem Jahr gegeben, als ich mich eingearbeitet hatte. Zabusa benutzte ihn so gut wie immer, wenn er mich motivieren wollte.

Ich legte schmunzelnd meine Schürze ab und schlug bei ihm ein. Luke wartete schon auf der Bühne. "Ich geb dir eine kurze Absage, danach verschwinde ich als Back-Up Voice." erklärte er und reichte mir eine Gitarre, die Fabian sich irgendwann Mal zugelegt und mir später zur Verfügung gestellt hatte.

"Weißt du, was du spielen willst?" "Das dritte, was ich dir geschickt hab." Verstehend nickte er und stellte sich ans Mikro.

"Okay, kann das zukünftige Ehepaar kurz die Hand heben? Nur zum Spaß, es hat keinen wirklich tieferen Sinn." bat er. Ich sah gar nicht erst in Richtung der Leute, wand mich dem Gurt der Gitarre zu.

"Die schüchterne Schönheit und ich werden euch die nächste Zeit unterhalten, spätestens bis ihr eure Umgebung nicht mehr warnehmt." Seine schlechten Witze kamen ziemlich gut an.

Ich dafür trat ihm gegen den Knöchel. "Das Mirko gehört dir Alphalein." Vollidiot. Ich setzte mich auf den Hocker und richtete mich dem Mikro zu.

Während dem Singen sah ich nie die Leute an, das würde mich zu nervös machen. Ich sah immer auf einen einzelnen Tisch, auf die Speisekarte, die darauf lag oder schloss meine Augen.

Ohne große Einleitung atmete ich nochmal tief durch und begann zu singen.

"Haven't seen you in a while.
I missed your pretty smile.
Was wondering how you've been.
How much of life you've seen.
Have you meet somebody new?
How did you make it through?

Through all the screams and all this pain.
All this crying and the vain.
All these hopeless dreams of you and me and me and you.

Oh I wonder how you've been.
Oh I wonder was it something that I did.
Oh I wonder did I drove us apart?
But wondering won't bring you back.

I'd have so many questions just for you.
So much stuff I'd want to do.
But I know you're not coming back.
This feels just like a stab.
I can't forget you, not at all.
Even tried to call.
But I know you won't answer.

Oh I wonder how you've been.
Oh I wonder was it something that I did.
Oh I wonder did I drove us apart?
But wondering won't bring you back."

Langsam öffnete ich meine Augen wieder.

Es war ein Déjà Vu, aber keines, bei dem man aufspringt, nach vorne rennt und sich in die Arme nimmt.

Nein, die grünen Augen, die Augen, die ich an jedem Ort der Welt wiedererkennen würde sorgten dafür, dass meine Hände anfingen zu schwitzen, ich nicht mehr klar nachdachte.

Leo sah mich an, genauso überrascht mich zu sehen, wie ich ihn.

Ich legte meine Gitarre ab, sah zu Luke, der Leo selbst längst bemerkt hatte. Er formte ein stummes 'Sorry' mit seinen Lippen.

Als träge er irgendeine Schuld. Wortlos ging ich von der Bühne, durch den Hintereingang nach draußen.

Meine Sicht war verschwommen. Damit meine Beine nicht wegkippten musste ich mich an der Wand hinter mir abstützen.

"Daniel." Natürlich war er mir gefolgt. Natürlich konnte er nicht einfach sitzen bleiben und so tun, als hätte er mich gar nicht gesehen.

"Herr Schilf." murmelte ich. "Es tut mir leid, dass ich hier bin." Sein Blick lag auf dem Boden, während Leo redete.

"Es tut mir leid, dass ich viel zu spät bin." Was er sagte zerriss meine Brust förmlich.

"Mhm, du bist zu spät." meinte ich, zog mir meine Kappe tiefer ins Gesicht. "Daniel." flüsterte er mit schwacher Stimme.

"Du bist damals weggegangen Leo, nicht ich. Drei Jahre hab ich auf dich gewartet. Und jetzt? Jetzt bin ich derjenige, der geht."

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt