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Sina P.O.V

Ich fuhr nach meinen Vorlesungen zum Café. Mir hatte was Luke gesagt hat wirklich einige Gedanken bereitet.

Vorher angemeldet hatte ich mich nicht, aber damit wird er wohl klar kommen.

Dass ich dann aber auf Markus und Max in der Küche traf wunderte mich doch kurz. "Ist Daniel krank?" fragte ich verwundert. Max, der den Mund voll mit Essen hatte schüttelte den Kopf. "Ist bei Leonard."

Ich nahm das einfach Mal so hin und setzte mich an einen freien Platz. Das Café hatte Dank Luke einiges an Kundschaft gewonnen, vor allem weibliche.

Auch jetzt stand er an einem Tisch von vier Frauen, die ihn alle so angegeilt ansahen, dass man sich schon fremdschämte.

"Hattest du schon Sehnsucht nach mir?" fragte Luke, als er zu mir an den Tisch kam. "Der Anblick wie mein geliebter Fuckboy in seine alte Rolle schlüpft ist tatsächlich etwas, was mich immer wieder kommen lässt." antwortete ich. "Geliebter?" grinste er.

Ich wank ihn näher und beugte mich zu seinem Ohr. "Erklär mir lieber, warum Daniel gerade bei Leonard ist." flüsterte ich Luke zu und schob ihn wieder weg von mir.

"Zu deiner Info, mir wurden schon deutlich erotischere Sachen von deutlich freundlicheren Leuten zugeflüstert." gab der Blondschopf bekannt.

"Damit kann ich leben. Also, was hast du gemacht?" Er deutete mir an, kurz zu warten, ging danach vor zur Theke und legte seine Tickets ab.

Als er wieder zurück kam setzte er sich. "Zabusa und ich sind die Einzigen, die davon wissen. Du darfst keinem der anderen Jungs etwas sagen, ansonsten bricht der Plan zusammen." flüsterte er.

"Was denn bitte für ein Plan?" fragte ich. "Leonards Brieftasche ist mir gestern, mehr oder weniger gewollt, in die Hände gefallen." erklärte Luke. "Das ist Diebstahl!" zischte ich, woraufhin er mich sofort anwies, leiser zu sein.

"Das weiß ich, aber ich habe es nicht mit dem Ziel genommen, es zu behalten. Sofort als ich es hatte hab ich es Zabusa gegeben, der sollte Daniel sagen, dass das wohl irgendwer liegen gelassen hat."

Seufzend legte ich mir die Hände an die Stirn, massierte sie jetzt schon gestresst von dem, was Luke berichtete.

"Hör zu, klar ist es nicht die Beste Art, nur, was hält Dani gerade davon ab, Schilfchen zu verzeihen? Doch nur seine Angst, dass er wieder geht. Wir müssen also für ein Umfeld sorgen, in dem keiner von Beiden weg kann. So müssen sie reden." meinte Luke absolut entspannt.

"Lass mich das zusammen fassen. Du hast den Exfreund deines besten Freundes das Portemonnaie gestohlen, damit dein bester Freund es ihm bringen muss und jetzt willst du sie auch noch einsperren, nur damit sie sich unterhalten?" fragte ich, zweifelte währendessen die Entscheidungsfähigkeit dieses Jungen an.

"Ja."

Für ihn gibt es wirklich keine Rettung mehr. Ich seufzte, zweifelte jetzt meine eigene Entscheidungsfähigkeit an, als ich über das 'Wie' nachdachte.

"Wie willst du es anstellen?" fragte ich dann laut, damit ich nicht mehr selbst darüber nachdenken musste. Oder mindestens nicht mehr alleine.

Als hätte Luke Jahre nur auf diesen Moment gewartet faltete er die Hände ineinander.

"Wir sagen ihm, dass wir ihn für etwas brauchen. Dass Dani was angestellt hat oder so und Dani sagen wir, ich hab Probleme mit dem Schlagzeug unten bei uns im Keller."

Wann dieser Mann zwischen Studium, Arbeit und seinen Hobbies Zeit dafür hat, sich Auszudenken, wann er seine Freunde mit ihren ehemaligen Partnern wo einsperren kann wird für mich wahrscheinlich auf ewig ein Rätsel sein.

"Bist du dir sicher, dass das funktioniert?" fragte ich. "Dafür habe ich doch dich." antwortete er.

Oh dieses Lächeln. Dieses verdammte, freche Lächeln.

Wir hatten damals nicht mehr über den Kuss gesprochen. Ich hatte ihm nie erzählt, warum ich Luke auf dem Schulhof geküsst hatte.

Und wie traurig es mich damals gemacht hat, als er noch vor Abschluss seines Abis weggezogen ist.

Und wie sehr ich mich gefreut habe, als er den Kontakt halten wollte.

"Okay, ich bin dabei." stimmte ich schließlich zu. Erfreut lachend stand er auf und hob mich hoch. Überrascht schlug ich ihm gegen die Schulter. "Lass mich runter!" rief ich.

Wir machten eine Szene an seinem Arbeitsplatz. Luke ließ mich wieder runter und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Danke Sina, wirklich danke!"

Sein breites, fröhliches Grinsen ließ mich vergessen, wie unangenehm mir die Allgemeinsituation war.

"Schon gut, schon gut." lachte ich und strich meine Haare wieder glatt. Luke sah mich immer noch so fröhlich an.

"Du kannst aufhören zu Grinsen, ich hab ja gesagt." Sein Starren ließ mich rot werden.

"Gut, dass wenigstens ein bisschen was von deiner Schüchternheit noch da ist. Das hab ich damals so sehr geliebt, wenn du rot wurdest." lächelte Luke.

"Wir reden später nochmal, wenn ich noch länger hier sitze sagt Zabusa das Dani und der bringt mich um." meinte er und ging zu einem anderen Tisch.

"Was ein Energieballen, nicht?" Ich zuckte zusammen, schrie fast auf, so sehr erschreckte ich mich.

"Max!" Der Schwarzhaarige grinste mich an. "Unser Luki ist so liebenswert, nicht?"

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt