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Max P.O.V

Markus und ich wurden beide gebeten, erst später zu kommen, weil es in der Werkstatt wohl ein Gasleck oder sowas gab. Markus hatte mit dem Chef telefoniert, ich hab nicht wirklich zugehört. In meinem Kopf blieb bloß, wir müssen noch nicht zur Arbeit, hängen.

Wir begleiteten deswegen erst Jan zur Uni und gingen danach einkaufen, weil gute Mitnomaden und so und besuchten danach das Café, um Daniel und Luke auf die Nerven zu gehen.

Es war nicht zu voll, angenehm viele freie Plätze waren noch da. Also sollte Markus sich hier wohlfühlen können.

"Heyo!" rief ich Luke zu. Er legte einen Finger an die Lippe und deutete zur Küche. Fragend sah ich über die Theke, die Essbereich und Küche trennte. Daniel saß auf einem Hocker, hielt irgendwas in seinen Händen.

"Geht's dir gut?" fragte ich an Daniel gerichtet. Sein Kopf zuckte hoch. "Ja, ich muss nur in meiner Mittagspause los." murmelte er. " Für?" fragte Markus neugierig.

Daniel hob das Ding in seiner Hand hoch. Es war ein Geldbeutel. "Hat Leo wohl hier vergessen." Ich sah kurz auf meine Uhr.

"Wenn du in deiner Mittagspause losfährst bist du gegeben halb drei oder drei an seiner Schule, da hat er entweder schon lang aus oder noch Unterricht. Solltest du aber jetzt losfahren bist du im Zeitraum der schulischen Mittagspause da." meinte ich.

"Ich müsste sowieso noch zu Jan in den Laden und nach seinen Schlüsseln fragen." erwiderte Daniel. "Du hast doch den B-Führerschein, hier." Markus warf ihm die Schlüssel zu seinem Motorrad zu. "Wie man das Baby fährt weißt du."

Daniel sah auf den Schlüssel und dann zu Zabusa. "Ich spring für Daniel ein!" erklärte ich schnell. "Also, ich bin sicher kein Chefkoch, aber für eine Schicht sollte es reichen." fügte ich hinzu. "Ja, und ich helfe auch mit."

Wir waren ja irgendwie wie Eltern, die verzweifelt dafür sorgen wollten, dass ihr introvertiertes Kind zu Freunden geht.

Noch immer sah Daniel zu Zabusa. "Erwartest du, dass ich dich aufhalte? Mir haben sich gerade zwei Ersatzhilfskräfte angeboten." meinte der Chefkoch amüsiert.

Endlich stimmte Daniel zu. "Danke." Er bekam meinen Helm und verschwand auch schon nach draußen.

"Ob das so eine gute Idee ist?" fragte ich und ging zu der Tür, die jeder betreten wollte, 'nur für Personal'. So fühlt es sich also an, wenn man wichtig ist.

"Das werden wir daran erkennen, ob mein Motorrad heil wieder hier ankommt, oder nicht." antwortete Markus. "Du hast es ihm angeboten, fang nicht jetzt schon an zu heulen."

Zabusa war echt ein cooler Kerl. Er erklärte uns in Kurzform, was wir machen sollten und gab uns zwei Schürzen.

"Wenn ich die Frage in den Raum werfen darf, was ist an diesem Mann so besonders?" fragte er dann. Ich lächelte.

"Es ist gar nicht, dass er so unglaublich besonders ist. Es ist eher, dass beide das Besondere aus sich rausholen. Daniel hat während die Zwei noch in einer Beziehung waren Dinge getan, die er sonst nicht oder nur sehr selten getan hätte." erklärte ich.

"Sie sind wie Tag und Nacht. Du kannst dir denken, wer was davon ist." meinte Markus, wartete kurz, auf Zabusas Nicken und sprach dann weiter. "Du würdest ihn bestimmt mögen. Leonard, er ist ein Mann, der respektiert wird. Nicht, weil er sich durch Stärke oder Furcht seinen Respekt holt, er redet mit den Leuten auf einer Eben."

Ich nickte zustimmend. "Klingt wie ein toller Kerl." lächelte Zabusa. "Ja, aber auch er hat seine Macken." schaltete sich jetzt Luke von der Theke ein. Er steckte zwei Zettel oben an so eine Stange und lehnte seine Arme dann sofort auf der Theke ab.

"Was unser Dani am meisten hasst sind Lügen und Feigheit. Ja, und beides hat der Kerl gemacht, weil er dachte, es sei die richtige Entscheidung." grinste der Bastard völlig schadenfroh.

"Ach, aber trotzdem will Daniel noch mit ihm zusammen sein?" fragte Zabusa interessiert. "Jain. Er hat Angst davor, nochmal verlassen zu werden, aber Dani redet auch nicht gern darüber, was er fühlt. Bei ihm kann man meistens bloß raten." antwortete Markus.

"Weißt du, wir haben früher irgendwann Mal den Insider erfunden, dass Daniel und Leonard wie Eltern sind. Das hatte aber auch einen wahren Kern. Daniel wollte die Familie schon immer zusammenhalten und beschützen." "Wie ein Vater." warf Zabusa ein, worauf ich nickte.

"Und Leonard, er unterstützt Daniel, wo er kann, aber gleichzeitig auch uns. Es gab nie einen Moment, als die Zwei Streit hatten, wo ich nicht hätte zu Leonard gehen können, um ihn um Hilfe zu bitten."

Den Teil, den ich Zabusa nicht sagte, war dass Leonard tatsächlich wie ein Elternteil war, aber eines, was mit uns auf Freundschaftlicher Ebene stand.

Wir alle außer Luke kennen das Gefühl nicht, von Eltern großgezogen zu werden und Leonard, er hat uns gezeigt, dass das egal ist.

Wir müssen nicht wie die Generation vor uns sein.

"Dann kann man nur hoffen, dass das alles gut geht."

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt