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Luke P.O.V

Sina tauchte ziemlich früh auf. Der Typ, der kellnerte, wenn ich nicht arbeiten muss war vom Erscheinen her überfordert von seinem eigenen Leben. Es war immer ihm zweimal zu sagen, was man will, auch wenn es nur eine Sache war...

Und diese eine Sache ein Wasser ist...

"Erzählst du mir jetzt von dem ominösen Mann, der meine Hilfe braucht?" fragte Sina, als sie sich setzte. Wir hatten den Kontakt ziemlich flüssig gehalten, haben uns alle zwei oder drei Monate getroffen.

Inzwischen ist Sina zu einer ziemlich guten Freundin geworden.

"Du wirst ihn gleich sehen, wenn er wirklich kommt." antwortete ich bloß. "Wenn er wirklich kommt?" "Ich weiß nicht, ob er den Schwanz einzieht." Sie lehnte sich seufzend in ihrem Stuhl nach hinten.

"Bist du so auch bei Dates?" schmunzelte Sina. "Kannst ja mit mir auf eins gehen und es heraus finden." grinste ich.

Mein Blick fiel zur Tür. "Wow, er ist ja wirklich gekommen." meinte ich fast schon beeindruckt. Sina folgte meinem Blick.

"Leonard?" Sie stand überrascht auf. Der arme Kerl hatte nichtmal eine Chance, einen Schritt in unsere Richtung zu machen. Sina ging auf Leonard zu und umarmte ihn.

Ich hätte ihn zwar anders begrüßt, aber jedem das seine nh.

Sie zog ihn zurück zu unserem Tisch. "Ich dachte Luke schleppt sonst was hier an." beschwerte Sina sich. "Hab ich doch auch." Unsanft trat sie mir unterm Tisch gegen das Bein.

"Was machst du hier? Wie geht's dir?" Und los geht der Fragenhagel. "Luke sagte mir, ich soll heute herkommen. Auch wenn ich es nicht als die beste Idee empfinde, nachdem ich gestern bereits mehr als eine unschöne Begrüßung hatte." antwortete Schilfchen.

"Erklärst du uns, warum Leonard mich 'brauchen' sollte?" fragte Sina dann an mich gerichtet. "Weil ich weder Dani noch Schilfi eine Hilfe bin und ich bezweifle, das die anderen Jungs es sind."

Beide sahen mich verständnislos an. Seufzend stützte ich meine Arme auf den Tisch, bevor ich meinen Kopf auf den Fäusten ablegte. "Sag Mal, liebst du den Alpha immer noch?"

Er hatte die Frage allen Ernstes nicht erwartet, zuckte sogar zusammen, als ich sie stellte.

"Ich hab kein Recht dazu. Es war meine Entscheidung, den Kontakt so abrupt abzubrechen und mich nicht mehr zu melden. Daniel hat allen Grund, sauer auf mich zu sein." murmelte Leonard dann.

"Männer nicht wahr?" meinte ich und lehnte mich dabei zu Sina. Sie klimperte ganz liebevoll mit den Augen, so als stumme Aufforderung, dass ich endlich unser Zusammentreffen erklärte.

"Ich hab dich gefragt, ob du ihn immer nicht liebst, nicht, ob du es darfst." Leonard verschränkte die Arme vor der Brust.

"Daniel kann man nicht vergessen, oder zumindest ich kann es nicht. Dieser Junge hat es selbst durch seine Abwesenheit geschafft, dass ich nie jemand anderen wollte als ihn. Simpel gesagt ja, ich liebe ihn nach wie vor."

Das ist doch Mal eine Antwort, die ich hören will.

"Sina, eine Sache, in der du definitiv besser bist als ich, ist Liebe. Du weißt, wie man jemandem zeigt, dass er einem etwas bedeutet. Ich will die Zwei wieder zusammen bringen." erklärte ich.

"Du weißt, dass Beziehungen so nicht funktionieren, richtig?" stellte Sina sicher. "Klar weiß ich das, aber ich weiß auch, dass Dani noch nie glücklicher war, als zu der Zeit, als er mit der Brillenschlange zusammen war." meinte ich und deutete zu Leonard.

Sie sah ihn einen kurzen Moment still an. "Bist du dir sicher, dass es funktioniert?" fragte Sina dann. "Damit ich sicher sein kann hab ich ihn hergeholt."

Leonard, der sich bisher mit dem Reden zurück gehalten hatte lehnte sich zurück, fuhr sich mit der Hand über seinen Bart.

"Weißt du, dass du aussiehst wie Obi-Wan Kenobi mit dem Bart?" Sina trat mich ein zweites Mal. "Wie alt bist du nochmal?" erwiderte Leonard darauf nur.

"Es gibt ihn also doch noch." murmelte ich selbstsicher grinsend. "Pardon?" "Den Leonard, der ohne Angst vor Verlusten gekontert hat und nicht über jedes einzelne Wort fünfmal nachgedacht hat. Den Leonard, von dem sogar unser Alpha eingeschüchtert war."

Er schmunzelte kurz. "Wie läuft dein Dasein als Lehrer, jetzt, wo du weich geworden bist?" fragte ich provokant lächelnd.

"Lustig, dass du fragst. Die Fünftklässler sollten dir gefallen. Sie sind genauso frech wie du und haben momentan sogar einen Streicherwettkampf am Laufen." antwortete Leonard. Das gefällt mir tatsächlich. "Willst du mich vielleicht Mal vorstellen?" "Vorher kündige ich."

Ich hatte keine Ahnung, ob das, was ich hier machte die richtige Entscheidung war. Es war nur, die Blicke der beiden. Ich hab sowas noch nie vorher gesehen, vor allem nicht bei Dani.

Mit einer kurzen Entschuldigung ging ich nach vorne zu Zabusa. "Willst du mir bei was helfen?" fragte ich. "Das kommt ganz darauf an, um was es sich handelt."

Grinsend zog ich eine kleine Brieftasche aus meiner Tasche. Es tat gut, Mal ein bisschen die alten Fähigkeiten vom rosten abzuhalten.

"Kannst du das am Montag Dani geben? Er wird wissen, wem es gehört."

Vergessene Liebe | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt